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Edinburgh, National Museums of Scotland A.1909.483

NMS 1909.783
Standort: National Museums of Scotland, Edinburgh
Inv.-Nr. A. 1909.483
Bezeichnung: Unterer Scheintürsturz

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, Mastaba D 220
Erwerbung:
Material: Kalkstein
Maße: H. ca. 15 cm; Ll. ca. 60 cm
Datierung: Späte 5. / Beginn 6. Dynastie
Beschreibung:
Die Scheintür befand sich bei ihrer Auffindung noch in situ. Vermutlich ist sie erst nach den Ausgrabungsarbeiten Steindorffs aus der Mastaba entnommen worden. Vielleicht zur selben Zeit entnommen wie die Türwand in Cambridge, Fitzwilliam Museum E7.1909 aus der Mastaba D 207.
Erhaltungszustand:
Darstellung und Text:

Die Scheintür weist ein nur einfach gestaltetes Bildfeld (heutiger Verbleib unbekannt, eventuell Kairo) auf. Der Verstorbene sitz mit schulterlanger Strähnenperücke vor einem mit langen opr.t-Opferbroten - oder doch schon Schilfblättern? gefüllten Opfertisch. Dahinter befindet sich in großen Hieroglyphen nur seine Name Vzj.
Der untere Scheintürsturz trägt Titel und Namen des Verstorbenen und dahinter ein kleines Bilddeterminativ des auf einem würfelförmigen Stuhl sitzenden Verstorbenen mit kurzer Löckchenperücke.

Inschrift:
jry-X.t nzw jmy-r# Hmw.t(yw) Vzj
"Beauftragter für die Angelegenheiten des Königs", "Vorsteher der Handwerker"



Kommentar:

Zu den Titeln siehe Jones, Index OK, 327, 1206; 179, 680.
Zu dem Namen:Vzj (Ranke, PN I, 394,10)

Zur Darstellung der Opferbrote auf dem Bildfeld vgl. auch Barta, Miroslav, Archaeology and Iconography: bD# and oprt bread moulds and "Speisetischszene" development in the Old Kingdom, in: SAK 22 (1995), S. 28.

Technische Angaben:



Geschichte des Stückes:
Die Scheintür wurde am 19. 03. 1903 gefunden und verblieb dann vermutlich erstmal in situ. Wann sie genau in den Handel kam ist unbekannt.
zugehörige Objekte:

Scheintür:
Bildfeld (Verbleib unbekannt - vermutlich Ägyptisches Museum Kairo)

Verbaut als Deckenblock in der Kultkammer:
Scheintürsturz des Vzj (Kairo, JE 57159)

Verworfen an der Südwestecke der Mastaba:
"Pilzförmig geformte Stele" (Kairo, JE 57174)

Verworfen westlich von der Mastaba:
Hohe Opfertafel ohne Inschrift (Verbleib unbekannt - eventuell in situ belassen)

Verworfen vor der Mastaba:
Statuette (Leipzig, ÄMU 2464)

Bibliographie:
Unpubliziert.
Literatur:
Barta, Miroslav, Archaeology and Iconography: bDA and aprt bread moulds and "Speisetischszene" development in the Old Kingdom, SAK 22 (1995), 21-35.

 
Photos:
 
Archivalien:

Tgb. 1903 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 30: Östl. von Mastaba A kommt eine neue Mastaba heraus. Auf der Scheintür der Name des Verstorbenen S. 30; davor ein Bild: der Tote vor dem Opfertisch sitzend. [...]

S. 160: Um ½ 6 aufgestanden, um 6 kommt Quibell zur Teilung. Wir frühstücken erst vor dem Hause u. gehen dann an das schwere Geschäft. Meiner dringenden  Bitte, dass ich die beiden vollständigen Statuengruppen haben müsse giebt Q. nach. Er nimmt dafür für das Museum den Denkstein des Vesj, die Gruppe ohne Köpfe, den doppelten Holzsarg, die grosse Holzfigur einer Frau aus d. Grabe des Hetpi und 7 von den Steinen mit Inschriften u. Reliefs (No. 1.9.10.14.15.17.13 des Fundjournals). Der Rest verbleibt uns. Wir nehmen ein Protokoll auf, das vor uns beiden unterzeichnet wird. Betreffs der Kammer des Uhemka wünscht Maspero entweder sie an Ort u. Stelle zu belassen und den Touristen zugänglich zu machen oder sie – natürlich für einen anständigen Preis an mich zu verkaufen. Ich werde darüber noch mit Maspero unterhandeln. Gegen 10 geht Quibell;

Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Plan Junker, Giza IX, Plan I
Plan Junker, Giza IX, Abb. 19
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