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Kopfstütze, Hildesheim PM 21

PM 21
Standort: Hildesheim, Roemer- und Pelizaeus-Museum
Inv.-Nr.

PM 21

Bezeichnung: Kopfstütze

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, Mastaba D 6, Schacht 1, im Sarg.
Erwerbung: Fundteilung 1905
Material: Kalzit-Alabaster
Maße: H. 24,1 cm; B. 20,4 cm; T. 8,4 cm
Datierung: 5./6. Dynastie
Beschreibung:
Die Kopfstütze befand sich im Sarg in situ, denn laut Fundbeschreibung im Tagebuch 1905 ruhte noch der Schädel des Verstorbenen auf ihr.
Erhaltungszustand:
Der Erhaltungszustand der Kopfstütze ist gut.
Darstellung und Text:

Die Kopfstütze ist aus drei separat gearbeiteten Teilen gefertigt. Sie steht auf einer rechteckigen Platte, die in der Mitte zur Aufstellung des Schaftes eine runde Erhebung aufweist. Der kannelierter Schaft verjüngt sich nach oben etwas. Die halbmondförmige Auflage für den Kopf sitzt auf einer quadratischen Abdeckplatte auf, die zur Verbindung mit dem Schaft dient.

Kommentar:
 
Technische Angaben:

Die Kopfstütze ist aus 3 Teilen gefertigt. Ihr Schaft greift mit Zapfen in die Boden- bzw. Deckplatte ein. Die einzeln gearbeiteten Teile sind heute fest miteinander verklebt, so dass sich nicht feststellen lässt, welche Teile Zapfen bzw. Zapflöcher besitzen.

Geschichte des Stückes:
zugehörige Objekte:

Leipzig, ÄMU 1484 (KV) - Henkelkrug
Leipzig, ÄMU 2097 - Platte (mit 7 Vertiefungen an der Längsseite für im Ritual verwendete Öle)
Leipzig, ÄMU 2169 - Gefäß (mit 2 Ösen und Henkel)
Leipzig, ÄMU 2170 - Werkzeug (im Gefäß Leipzig, ÄMU 2169 gefunden)
Leipzig, ÄMU 2475 (KV) - Opferschälchen
Leipzig, ÄMU 2476 (KV) - Opferschälchen
Leipzig, ÄMU 2478 (KV) - Opferschälchen
Leipzig, ÄMU 2479 (KV) - Opferschälchen
Leipzig, ÄMU 2480 - Opferschälchen
Leipzig, ÄMU 2481 (KV) - Opferschälchen
Leipzig, ÄMU 2482 (KV) - Opferschälchen
D 6_1

Der Verbleib der Skelette und des geborgenen Schädels ist nicht bekannt. Sie scheinen sich nicht in der Osteologischen Sammlung der Universität Tübingen zu befinden, zu der alle geborgenen Skelette des Jahres 1905 zur Begutachtung durch August Froriep übergeben wurden.

Bibliographie:
- Roeder, G., Die Denkmäler des Pelizaeus-Museums zu Hildesheim, Hildesheim 1921, S. 69, Abb. 16.
- Kayser, H., Die ägyptischen Altertümer im Roemer-Pelizaeus-Museum in Hildesheim, Hildesheim 1973, S. 43.
- Martin-Pardey, E., Grabbeigaben, Nachträge und Ergänzungen (Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum: Pelizaeus-Museum Hildesheim, Lieferung 6), Mainz 1991, S. 1-2.
- Monreal Agustí, L. (Hrsg.), Egipto milenario : Vida cotidiana en la época de los faraones, Barcelona 1998, Kat.-Nr. 89.
- Seipel, W., u.a., Ägypten : Im Reich der Pharaonen; Auf der Suche nach Schönheit und Vollkommenheit, Leoben 2001, Kat.-Nr. 61.
Literatur:
 
 
Photos:
   
 
Archivalien:

Tagebuch Steindorff 1905,

S. 34: […] Sonntag, den 19. Februar 1905.
Ein sehr tiefer Bir in der Mastaba D 6 (siehe Planskizze S. 30) wird endlich bis zur Sohle ausgeräumt. Die Verschlußsteine der Kammer (nach N.), deren Fugen mit Nilschlamm verschmiert sind, sind noch intakt. Die Kammer wird in meinem Beisein geöffnet, das Innere sieht folgendermaßen aus:
S. 34
Der Sargkasten der an der Westwand steht ist aus dem Felsen gearbeitet. Der Deckel besteht aus 2 ungleichen Stücken. Am Eingang der Kammer liegen die Scherben eines Kruges mit Henkel, nach Petrie Aegaean

S. 35: Pottery“, nach Reisner gut aegyptisch IV-VI Dyn. (bezeichnet D6/1), daneben nach
O. Alabastertafel, rechteckig mit sieben Vertiefungen für die heiligen Öle (D6/2)- Weiterhin 7 flache Alabasternäpfchen, Dm ca. 3 cm (D6/3-9). Neben dem Sarg am Kopfende, an den Sarg angelehnt steht ein tadellos erhaltenes getriebenes Kupfergefäß mit gefrästem Henkel (D6/10)
S. 35
Dm. Oben 20 cm.
H. 10 cm
Detail von Henkel

darin ein Instrument der FormS. 35

Inhalt des Gefäß eine grau-braune Masse. Ein prächtiges Stück.
Nachdem der Sargdeckel abgehoben ist, was in der engen Kammer nur mit großen Schwierigkeiten vor sich geht, tritt das sehr zerfallene Skelett (Kopf nach

[auf der gegenüberliegenden Seite:]
wohl nicht gefräst, sondern gedreht aus 4kantigem Stabe? Hölscher

S. 36: N) zu Tage. Die Leiche lag ausgestreckt auf d. rücken. Der Schädel ruhte auf einer
prächtigen Alabasternen Kopfstütze (D6/11) mit kanneliertem Schaft. Im Sarge Reste von Binden erkennbar. Am Oberkörper, über und unter dem Skelett finden sich größere Reste von Goldblatt, wohl von einer zerfallenen Maske (D6/12). Der Fund dürfte Dyn. VI. angehören. Der Schädel wird aufgehoben.

 

Fundjournal 1905: [Original_pdf]

19) Kopfstütze aus Alabaster dreiteilig. Der Schaft kanneliert. H. 24,5 cm. aus Mastaba D 6. Tgb. S. 36.

Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 5-10
[pdf]
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