PM 415

Herkunft:

H. 30,7 cm; B. 134,0 cm; T. 14,0 cm

Der Türsturz des Ni-jm#.t-PtH enthält zwei Zeilen mit der Opferformel. Daneben sitzen auf der linken Seite der Grabherr und seine Frau Jnj.t-k#=s auf einer Bank mit Sitzkissen und auf trapezförmigen Sockeln stehenden Rinderbeinen. Nur das hinter Bein der Bank ist sichtbar, während das vordere von den Beinen des Grabherren verdeckt wird. Vorne sitzt etwas größer dargestellt Nj-jm#.t-PtH. Er trägt eine kurze Löckchenperücke, die die Ohren verdeckt, einen Kinnbart. Bekleidet ist er mit einem glatten Schurz. Er hält seine linke Hand zur Faust geballt vor seiner Brust und seine rechte Hand liegt mit der Handfläche nach unten über seinen Schoß. Der Körper des Grabherren wirkt schlank.
Im gleichen Duktus sitzt hinter ihm etwas kleiner dargestellt seine Frau Jnj.t-k#=s. Sie trägt die dreiteilige Strähnenperücke, die das Ohr frei stehen lässt, das typische lange Trägerkleid, dessen Träger jedoch im Relief nicht angegeben sind. Ihre Knie verschwinden hinter dem Gesäß ihres Mannes und werden zudem noch von der Sitzbank verdeckt. Mit ihrer linken Hand greift sie an den Rücken ihres Mannes, jedoch verschindet der gesamte Arm und auch die Hand hinter seinem Körper. Ihre rechte Hand liegt flach, mit der Handfläche nach unten, auf ihren Beinen.
Hinter der Darstellung des Ehepaares befindet sich eine Kolumne mit dem Namen und Titel der Frau.


Text:
1 Htp Dj(.w) nzw Htp D(j).w Jnpw Xntj zH-nTr qrs.t =f m zmj.t jmn.t.t j#w nfr
"Ein Opfer, das gegeben wurde durch den König und ein Opfer, das gegeben wurde durch Anubis, der vor seiner Gotteshalle ist, seine Bestattung in der westlichen Wüste und ein schönes Alter.

2 pr.t-Xr.w n=f t' Hnq.t wpj-rnp.t EHwtj.t tpj-rnp.t w#g ckr Hb-wr pr.t-Mnw Nj-jm#.t-PtH
Ein Totenopfer aus Brot und Bier für ihn, am Neujahrsfest, am Thotfest, am Fest des ersten Tages, am Wag-Fest, am Sokar-Fest, am großen Fest, am "Herauskommen des Min" Fest, (für ) Nj-jm#.t PtH

Hinter der Frau eine Kolumne:
Hm.t=f Jnj.t-k#=s
Seine Frau Jnj.t-k#=s.

Anmerkung:
Zu den Namen vgl. Ranke, PN I, 171,2 und 36,7.

Von dem ursprünglichen Farbauftrag hat sich heute fast nichts mehr erhalten.

Kultkammer:
- Türpfosten des Eingangs (wohl in situ verblieben - keine Beschreibung im Tagebuch).
- Türtrommel des Eingangs (wohl in situ verblieben - keine Beschreibung im Tagebuch)
Südliche Scheintür:
- Scheintür des Nj-jm#.t-PtH (Hildesheim, PM 416)
- Türsturz des Nj-jm#.t-PtH (Hildesheim, PM 416a)

Serdab:
- Bemalte Sitzfigur aus Holz von ca. 40 cm Höhe (in situ verblieben bzw. zerfallen)

Grabschacht 3:
- Holzsarg - Kastensarg (in situ verblieben)

- Das Alte Reich. Ägypten im Zeitalter der Pyramiden. Roemer- und Pelizaeus-Museum, Hildesheim, Mainz, 1986, S. 93.
- Falck, Martin von / Schmitz, Bettina, Das Alte Reich. Band 1: Ägypten von den Anfängen zur Hochkultur, Hildesheim 2009, S. 102.
- Kayser, Hans, Die ägyptischen Altertümer im Roemer-Pelizaeus-Museum in Hildesheim. Hildesheim, 1973 = Pelizaeus-Museum zu Hildesheim/Wiss. Veröffentlichung, 8.
Porter, Bertha and Rosalind B. Moss, Assisted by Ethel W. Burney, Topographical Bibliography [...], III. Memphis. Part I, S. 112f.
Martin, Karl, Reliefs des Alten Reiches, Teil 1, Mainz/Rhein, Verlag Philipp von Zabern, 1978, Corpus antiquitatum aegyptiacarum. Lose-Blatt-Katalog ägyptischer Altertümer. Pelizaeus-Museum. Hildesheim. Lieferung 3. S. 3,16-18.

Tgb. 1906 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 14: […] Mittwoch, den 21. Februar 1906.
Um 9 Uhr vorm. fährt Prof. Steindorff nach Cairo. Bald nach seiner Abfahrt

S. 15: kommt östlich

der Ziegelmastaba bei D 32 eine Kammer (D 51) heraus. Dieselbe ist sekundär angelegt, die Westwand der Kammer war ursprünglich östl. Aussenmauer der Mastaba. Es sind zwei Scheinthüren angelegt; die nördliche ist unvollendet. Auf dem Thürsturz derselben Formel, auf dem anderen Thürsturz Darstellung des Toten  u. s. Familie. Er heißt  [D 51] An Reliefs wie Inschriften die Farben z.T. gut erhalten. Aber leider sehr salzig! – […]