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ÄMUL 1484

1484
Standort: Ägyptisches Museum der Universität Leipzig
Inv.-Nr. 1484 - Kriegsverlust
Bezeichnung: Henkelkrug

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, aus Mastaba D 6, Schacht 1
Lag zerbrochen vor der Südseite des Sarges
Erwerbung: Fundteilung 1905
Material: gebrannter Ton
Maße: H. 34,0 cm; Dm. 22,0 cm.
Datierung: 5.- 6. Dynastie
Beschreibung:
Der Henkelkrug wurde zerbrochen vorgefunden. Es hat sich nur ein Henkel gefunden - jedoch sind Henkelkrüge dieser Art nur mit zwei Henkel bekannt.
Erhaltungszustand:
Das Objekt war in viele Scherben zerbrochen, die sich zwar nicht vollständig waren sich aber wieder zusammenfügen ließen.
Das Objekt ist heute Kriegsverlust.
Darstellung und Text:

Der Henkelkrug gehört zu den Ölgefäßen mit jeweils einem senkrecht angebrachten Henkel auf jeder Bauchseite. Vgl. Reisner, Giza Necropolis 2, Fig. 96 - G 1031 A.

Kommentar:
Auf dem Photo ist nur ein Henkel erkennbar. Gefäße dieses Typus gehören aber zu den Ölgefäßen mit zwei Henkeln des Typus Reisner B-LIV. Es handelt sich wohl um Importware aus Syrien.
Technische Angaben:


Geschichte des Stückes:
Das Objekt wurde aufgrund der Beschreibung im Tagebuch dieser Mastaba zugewiesen. Eine Zuweisung war möglich, da es der einzige Henkelkrug aus Giza im Ägyptischen Museum der Universität Leipzig, war der ohne sichere Fundort auf den Inventarkarten vermerkt war.

Inv.-Karte
zugehörige Objekte:

Leipzig, ÄMU 2097 - Platte (mit 7 Vertiefungen an der Längsseite für im Ritual verwendete Öle)
Leipzig, ÄMU 2169 - Gefäß (mit 2 Ösen und Henkel)
Leipzig, ÄMU 2170 - Werkzeug (im Gefäß Leipzig, ÄMU 2169 gefunden)
Leipzig, ÄMU 2475 (KV) - Opferschälchen
Leipzig, ÄMU 2476 (KV) - Opferschälchen
Leipzig, ÄMU 2478 (KV) - Opferschälchen
Leipzig, ÄMU 2479 (KV) - Opferschälchen
Leipzig, ÄMU 2480 - Opferschälchen
Leipzig, ÄMU 2481 (KV) - Opferschälchen
Leipzig, ÄMU 2482 (KV) - Opferschälchen
Hildesheim, PM 21 - Kopfstütze

Fundsituation:
D 6_1


Der Verbleib der Skelette und des geborgenen Schädels ist nicht bekannt. Sie scheinen sich nicht in der Osteologischen Sammlung der Universität Tübingen zu befinden, zu der alle geborgenen Skelette des Jahres 1905 zur Begutachtung durch August Froriep übergeben wurden.

Bibliographie:
Steinmann, Frank, Tongefäße von der vordynastischen Zeit bis zum Ende des mittleren Reiches, Katalog Ägyptischer Sammlungen in Leipzig Bd. 2., Mainz 1998, Nr. 553, Taf. 123,1.
Literatur:
 
 
Photos:

ÄMUL 145a
ÄMUL 145

 
Archivalien:

Tagebuch Steindorff 1905,

S. 34: […] Sonntag, den 19. Februar 1905.
Ein sehr tiefer Bir in der Mastaba D 6 (siehe Planskizze S. 30) wird endlich bis zur Sohle ausgeräumt. Die Verschlußsteine der Kammer (nach N.), deren Fugen mit Nilschlamm verschmiert sind, sind noch intakt. Die Kammer wird in meinem Beisein geöffnet, das Innere sieht folgendermaßen aus:
S. 34
Der Sargkasten der an der Westwand steht ist aus dem Felsen gearbeitet. Der Deckel besteht aus 2 ungleichen Stücken. Am Eingang der Kammer liegen die Scherben eines Kruges mit Henkel, nach Petrie Aegaean

S. 35: Pottery“, nach Reisner gut aegyptisch IV-VI Dyn. (bezeichnet D6/1), daneben nach
O. Alabastertafel, rechteckig mit sieben Vertiefungen für die heiligen Öle (D6/2)- Weiterhin 7 flache Alabasternäpfchen, Dm ca. 3 cm (D6/3-9). Neben dem Sarg am Kopfende, an den Sarg angelehnt steht ein tadellos erhaltenes getriebenes Kupfergefäß mit gefrästem Henkel (D6/10)
S. 35
Dm. Oben 20 cm.
H. 10 cm
Detail von Henkel

darin ein Instrument der FormS. 35

Inhalt des Gefäß eine grau-braune Masse. Ein prächtiges Stück.
Nachdem der Sargdeckel abgehoben ist, was in der engen Kammer nur mit großen Schwierigkeiten vor sich geht, tritt das sehr zerfallene Skelett (Kopf nach

[auf der gegenüberliegenden Seite:]
wohl nicht gefräst, sondern gedreht aus 4kantigem Stabe? Hölscher

S. 36: N) zu Tage. Die Leiche lag ausgestreckt auf d. rücken. Der Schädel ruhte auf einer
prächtigen Alabasternen Kopfstütze (D6/11) mit kanneliertem Schaft. Im Sarge Reste von Binden erkennbar. Am Oberkörper, über und unter dem Skelett finden sich größere Reste von Goldblatt, wohl von einer zerfallenen Maske (D6/12). Der Fund dürfte Dyn. VI. angehören. Der Schädel wird aufgehoben.

 

Fundjournal 1905: [Original_pdf]

S. 3: [...]

9) Scherben eines "Aegäischen Gefäßes mit Henkel.
Tgb. S. 34

Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 5-10

[pdf]
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