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Leipzig, ÄMU 2086 und 2088

2086_2088
Standort: Ägyptisches Museum der Universität Leipzig
Inv.-Nr. 2086 und 2088
Bezeichnung: Schale

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, aus Mastaba D 75,
Leipzig, ÄMU 2086: Schacht 8
Leipzig, ÄMU 2088: Schacht 7
Erwerbung: Fundteilung 1906
Material: gebrannter Ton
Maße: Leipzig, ÄMU 2086: H. 9,0 cm; Dm. 21,8 cm.
Leipzig, ÄMU 2088: H. 9,2 cm; Dm. 22,7 cm.
Datierung: 5.- 6. Dynastie
Beschreibung:
Es handelt sich um Schalen ohne eine Standfläche und mit abgesetztem Rand. Beide Schalen hatten einen rotbraunen Farbüberzug.
Erhaltungszustand:
Leipzig, ÄMU 2086: Die Schale hat einen abgesetzten Rand und keine Standfläche. Sie wurde unbeschädigt gefunden.
Leipzig, ÄMU 2088: Die Schale hat einen abgesetzten Rand und keine Standfläche. Sie wurde zerschlagen und nicht mehr vollständig gefunden.
Darstellung und Text:

Die Schalen gehören zu den Speisegefäße ohne Standfuß mit abgesetzem Rand. Vgl. Reisner, Giza Necropolis 2, Fig. 110 - z.B. G 2385x ([sic] 25-12-45 - muss heißen: 35-12-45; 35-12-46).

Kommentar:
Die Schale Leipzig, ÄMU 2086 wies bei der Auffindung keinerlei Beschädigung auf. Vgl. Photo N-ÄMUL 8701_1. Die heute sichtbaren Ausbrüche sind "modern".
Die Schale Leipzig, ÄMU 2088 wird von den Ausgräbern als "bereits in zerschlagenem Zustand unvollständig beigegeben" geschildert.
Technische Angaben:

Leipzig, ÄMU 2086:
Brauner Nilton A (Munsell 7.5 YR 6/6); Hell rotbrauner Farbüberzug (Munsell 2.5 YR 6/8)
Leipzig, ÄMU 2088:
Brauner Nilton A (Munsell 7.5 YR 5/6); Hell rotbrauner Farbüberzug (Munsell 2.5 YR 6/8)

Geschichte der Stücke:
Die Schale Leipzig, ÄMU 2086 wurde am 4. April 1906 und Leipzig, ÄMU 2088 wurde am 7. April 1906 gefunden. Beide Schalen kamen noch im gleichen Jahr zur Fundteilung und fielen an Georg Steindorff und das Ägyptische Museum der Universität Leipzig.
zugehörige Objekte:


Bibliographie:
Steinmann, Frank, Tongefäße von der vordynastischen Zeit bis zum Ende des mittleren Reiches, Katalog Ägyptischer Sammlungen in Leipzig Bd. 2., Mainz 1998, Nr. 167, Taf. 63,4; 169, Taf. 64,2.
Literatur:
 
 
Photos:

N 3052
N-ÄMUL 8701_1

 
Archivalien:

Tagebuch Steindorff 1905,

S. 34: […] Sonntag, den 19. Februar 1905.
Ein sehr tiefer Bir in der Mastaba D 6 (siehe Planskizze S. 30) wird endlich bis zur Sohle ausgeräumt. Die Verschlußsteine der Kammer (nach N.), deren Fugen mit Nilschlamm verschmiert sind, sind noch intakt. Die Kammer wird in meinem Beisein geöffnet, das Innere sieht folgendermaßen aus:
S. 34
Der Sargkasten der an der Westwand steht ist aus dem Felsen gearbeitet. Der Deckel besteht aus 2 ungleichen Stücken. Am Eingang der Kammer liegen die Scherben eines Kruges mit Henkel, nach Petrie Aegaean

S. 35: Pottery“, nach Reisner gut aegyptisch IV-VI Dyn. (bezeichnet D6/1), daneben nach
O. Alabastertafel, rechteckig mit sieben Vertiefungen für die heiligen Öle (D6/2)- Weiterhin 7 flache Alabasternäpfchen, Dm ca. 3 cm (D6/3-9). Neben dem Sarg am Kopfende, an den Sarg angelehnt steht ein tadellos erhaltenes getriebenes Kupfergefäß mit gefrästem Henkel (D6/10)
S. 35
Dm. Oben 20 cm.
H. 10 cm
Detail von Henkel

darin ein Instrument der FormS. 35

Inhalt des Gefäß eine grau-braune Masse. Ein prächtiges Stück.
Nachdem der Sargdeckel abgehoben ist, was in der engen Kammer nur mit großen Schwierigkeiten vor sich geht, tritt das sehr zerfallene Skelett (Kopf nach

[auf der gegenüberliegenden Seite:]
wohl nicht gefräst, sondern gedreht aus 4kantigem Stabe? Hölscher

S. 36: N) zu Tage. Die Leiche lag ausgestreckt auf d. rücken. Der Schädel ruhte auf einer
prächtigen Alabasternen Kopfstütze (D6/11) mit kanneliertem Schaft. Im Sarge Reste von Binden erkennbar. Am Oberkörper, über und unter dem Skelett finden sich größere Reste von Goldblatt, wohl von einer zerfallenen Maske (D6/12). Der Fund dürfte Dyn. VI. angehören. Der Schädel wird aufgehoben.

 

Fundjournal 1905: [Original_pdf]

S. 3: [...]

9) Scherben eines "Aegäischen Gefäßes mit Henkel.
Tgb. S. 34

Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 5-10

[pdf]
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