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ÄMUL 2543-2546

N 8698
Standort: Ägyptisches Museum der Universität Leipzig
Inv.-Nr. 2543, 2544 (Kriegsverlust), 2545 (Kriegsverlust) 2546
Bezeichnung: Vier Bierkrüge

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, einer davon vermutlich aus Mastaba D 207, Schacht 2.
Giza, Westfriedhof, zwei davon vermutlich aus Mastaba D 208, Schacht 9.
Erwerbung: Fundteilung 1903
Material: gebrannter Ton - 2543 und 2546 (brauner Nilton C)
Maße: 2543: H. 27,5 cm; Dm. 16,0 cm.
2544: H. 26,0 cm; Dm. 15,0 cm.
2545: H. 26,5 cm; Dm. 15,5 cm.
2546: H. 27,4 cm; Dm., 15,8 cm.
Datierung: 5.- 6. Dynastie
Beschreibung:
Vier Bierkrüge. (Reihenfolge (v.l.n.r.) auf dem Photo: 2545, 2546, 2544, 2543).
Die erhaltenen Gefäße 2543 und 2546 weisen noch senkrechte Streichspuren von Ton im Innern auf. Sie sind alle handgeformt und haben zahlreiche Spuren von Fingerabdrücken. Das Photo oben zeigt den Erhaltungszustand vor 1943.
Erhaltungszustand:
2543: Zerbrochen, mehrfach geklebt.
2544 und 2545 sind Kriegsverlust.
2546: Unbeschädigt.
Darstellung und Text:

 

Kommentar:
Die vier Bierkrüge werden im Inventarbuch des Ägyptischen Museums der Universität Leipzig ohne exakte Fundortangabe geführt. Lediglich vermerkt wurde, dass sie aus Giza kommen und 1903 gefunden wurden. Aufgrund der Beschreibung im Tagebuch der Grabung 1903, S. 117 "In der NO Ecke der Sargkammer ein stehender Thonkrug" - Schacht 2 Mastaba D 207 bzw." S. 177 "an der nördlichen Seite der Kammer, in den beiden Ecken je ein Mörtelkrug" - Schacht 9, Mastaba D 208) können drei der vier 1903 gefundenen Krüge Mastaba D 207 bzw. 208 zugewiesen werden - allerdings muss unklar bleiben welche Inventar-Nummern.
Technische Angaben:


Geschichte des Stückes:
Ein Bierkrug wurde in Schacht 2 von Mastaba D 207 gefunden.
Zwei Bierkrüge wurden in Schacht 9 der Vorhalle von Mastaba D 208 gefunden.
zugehörige Objekte:

- Weibliches Skelett (geborgen aber durch schlechte Aufbewahrung auf der Grabung bereits zerstört).
- Knochen von Opfergaben - Schenkelstücke und Vogelknochen.
- Siegelabrollung auf einem Krugverschluss mit Namen des Nj-wsr-Ro(.w) (Leipzig, ÄMU 3774 - Kriegsverlust).
- Ein kompletter Satz von Miniatur-Gefäßen aus Kalzit-Alabaster:
69 kleine Opferschälchen (Hildesheim, PM 421h-x und Leipzig, ÄMU 2447-2462 und 2477, der Rest im Ägyptischen Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt), 6 zylindrische Scheingefäße für Öl (hildesheim, PM 421f-g und Leipzig, ÄMU 2470-2472, das letzte im Ägyptischen Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt), 6 Wasserscheingefäße (Hildesheim PM 421c-e und Leipzig, ÄMU 2467-2469), 4 Miniatur-Weinkrüge (Hildesheim, PM 421a-b und Leipzig, ÄMU 2473-2474) und 2 Henkelkrüge (vermutlich Ägyptisches Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt), 1 Waschgefäß (vermutlich Ägyptisches Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt) und eine Schale aus Kalkstein (vermutlich Ägyptisches Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt).
- Gefäße aus Kupfer (Schale - Leipzig, ÄMU 2168; Gefäß mit Rundboden - Leipzig, ÄMU 2164 und darin ein kleineres Gefäß - Leipzig, ÄMU 2165).
- Werkzeuge aus Kupfer (Leipzig, ÄMU 2106, 2110-2111, 2116, 2129, 2596-2597, Hildesheim PM 2730-2732).
- Kopfstütze aus Kalkstein (Leipzig, ÄMU 2483).
- Diadem (Leipzig, ÄMU 2500).
- Vier Stockbeschläge aus Kupfer mit Blattgoldüberzug (Leipzig, ÄMU 2136-2137 und Hildesheim, PM 2743-2744).
- Schwarze, grüne, blaue Perlen eines Halsbandes mit Schnellkäfern "click-beetle" (Leipzig, ÄMU 3770) und 7 metallene Zwischenglieder (Leipzig, ÄMU 2190 (1-4) und Hildesheim, PM 2737-2739).

Bibliographie:
Steinmann, Frank, Tongefäße von der vordynastischen Zeit bis zum Ende des mittleren Reiches, Katalog Ägyptischer Sammlungen in Leipzig Bd. 2., Mainz 1998, Nr. 291, S. 101f.; Nr. 295, S. 103; Nr. 551 und 552, S. 162.
Literatur:
 
 
Photos: Keine.
 
Archivalien:

Tagebuch Steindorff 1903,
S. 117 S. 117:  Südwand der  Kammer in das Pflaster eingelassene 2 Gräber vgl. Figur.
S. 117
Das östliche schon erbrochen, enthält nichts. Die Kammer mit Schacht verbunden. Im westlichen dagegen die eigentliche Sargkammer nach N liegend und mit Steinen vermauert. Ganz aus dem Felsboden herausgehauen, Deckel besteht aus 4 Stücken mit Mörtel verbunden, die Mauern gänzlich verfallen. In der NO Ecke der Sargkammer ein stehender Thonkrug.

Grab war noch unberührt. Der Schacht bei bei [sic] den Gräbern nur etwa 1m tief. Im Sand hier findet sich ein Thonkrug der Form S. 117. Bei x eine Scheintür ohne Inschrift.
S. 177: Zwischen Sarg und dem bankartigen Vorsprung auf der Ecke 3 Nilschlammziegel, über und unter den [oben erwähnten] Knochen gänzlich vermorschte Holzreste, wohl von einem Brette herrührend. An der nördlichen Seite der Kammer, in den beiden Ecken je ein Mörtelkruge. Kurz vor Schluß der Arbeit lasse ich von Senussi den Deckel der Sarges etwas zur Seite schieben und sehen das gut erhaltene Skelett einer Frau, in der Höhe des Beckens ein Metallgürtel mit Goldblatt belegt, und eine in 3 Teile erhaltene steinerne Kopfstütze. Kopf lag nach N, Gesicht schaut nach O. Für die  Nacht übernimmt Senussi oben am Bir die Wache. […]

Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 200-214
Querschnitte D 208

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