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Mastaba D 112

Bezeichnung: D 112
Typus: Bruchsteinmastaba
Namen:
Grabherr:
 
Frau:
 
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
 
Titel:
Grabherr:

 

Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 

 

Lage des Grabes: Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 112

Junker, Giza IX, Plan I
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Ausgrabungszeitpunkt: 1926
Ausgräber: 1926: Hermann Junker, Maria Junker, Friedrich Koch, Karl Holey, Uvo Hölscher
Datierung: Mitte 5. Dynastie
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

Die Mastaba D 112 liegt auf dem Grabungsfeld Steindorffs. Sie wurde aber erst von Hölscher/Steindorff 1926 bei den Nachgrabungsarbeiten Junkers aufgenommen.

Mastaba D 112 ist ein rechteckiger Bau von 12,8 m × 6,2 m. An der Ostseite sind im Durchgang zwischen Mastaba D 112 und D 113 zwei Opferbecken aufgestellt. Das südliche Opferbecken, war beschriftet und stand vor einer Scheintür, die aber bereits herausgebrochen war. Im Kernbau der Mastaba liegen 6 Grabschächte (Schacht 1-6) und im Nordwesten, im abgetrenten Kultgang von D 111 liegen die sekundären Grabschächte 7 und 8.
Im Süden gibt es einen sekundären Anbau, der fast abgetragen ist und vier Grabschächte enthält (Schacht 9-12).

Abgleich der Schachtnummern Steindorff / Junker:
D 111,1 = S 173; D 111,2; D 111,3 = S 142; D 111,4; D 111,5; D 111,6 = S 140; D 111,7 = S 150; D 111,8 = S 147; D 111,9; D 111,10; D 111,11; D 111,12.

Anbauten:
Im Süden gibt es einen fast gänzlich abgetragenen, sekundären Anbau der zur Aufnahme von vier Grabschächten (Schächte 9-12) diente.
Im Nordwesten verschließt ein sekundärer Einbau den Durchgang von Mastaba D 111. Zwischen zwei 0,6 m dicken Mauern eingeschlossen lag ein Bereich von 1,0 m × 1,5 m in dem ein sekundärer Grabschacht (Schacht 7 = S 150) lag. Südlich vor der Mauer lag im Kultgang von Mastaba D 111 ein weiterer sekundärer Grabschacht (Schacht 8 = S 147).
Kultkammer:
Keine.
Serdab:
Kein.
Grabschächte:

Im Mastabakern liegen sechs Grabschächte:
Schacht 1 (S 173): War 8,5 m tief und hatte eine nach Westen gerichtete Kammer, von 2,8 m × 1,7 m Größe, die jedoch schon geöffnet vorgefunden wurde. In der Südostecke lag eine aus Steinplatten gebaute Kiste, in der drei Kanopen aus Ton lagen. Eine vierte Kanope lag verworfen außerhalb. In den Kanopen befanden sich noch Rückstände ihres Inhalts. Verworfen lagen des weiteren ein Tonteller und Rinderknochen. Der Verstorbene lag in einem völlig zerfallenen Holzsarg in ausgestreckter Rückenlage mit dem Kopf nach Norden gerichtet.
Schacht 2: 6,0 m tief mit einer nach Süden gerichteten Kammer, die leer vorgefunden wurde.
Schacht 3 (S 142): Hatte eine nach Süden gerichtete Kammer. Nicht näher von den Ausgräbern beschrieben.
Schächte 4 - 6: Sind ohne Beschreibung geblieben und vermutlich leer vorgefunden worden.

Die Schächte 7-12 werden nur allgemein als sekundäre Bestattungen angegeben, ohne genauere Angaben.


   
Erhaltungszustand: Die Mastaba liegt auch heute noch unter Sand verschüttet. Ihr Erhaltungszustand ist unbekannt. Vgl. PDM_02214 vom 24.03.2005. (http://www.gizapyramids.org)
   
Funde:

In der Straße östlich vor Mastaba D 112:
2 Opferbecken, das südliche war beschriftet (Verbleib beider unbekannt). ßJ

Schacht 1, Sargkammer:
4 Kanopen aus Ton (Verbleib unbekannt) ßJ
1 Tonteller (Verbleib unbekannt) ßJ
1 zerfallener Holzsarg (in situ verblieben)
Rinderknochen (in situ verblieben)

   
Photos:
   
Archivalien:

Notizen, Tagebuch 1926: [Original.pdf]

S. 3:
D 110-118 jetzt zugeschüttet, desgl. 108-109.
[...]


Manuskript Hölscher [Original pdf]
D 112
Bl. Lgpln. Abb.

Keine Kultkammer, Scheintür herausgebrochen. Opfersteine in situ; auf dem südlichen die Inschrift:

D. 112,1 8 1/2 m tief; Kammer (2,80 × 1,70 m) nach W., war seit Alters erbrochen. In der S.O.-Ecke befand sich eine aus Steinplatten aufgebaute Kiste von 70 × 70 cm Grundfläche und 50 cm Höhe, ohne Deckel. Darin standen oder lagen 3 Kanopen aus Ton, während die vierte ausserhalb lag. In den Kanopen Rückstände des Inhaltes. Ausserhalb der Kiste ein roter Tonteller feiner Arbeit und Rinderknochen. Die Leiche war in einem ganz vermorschten Holzsarg oder auf einem Brett gestreckt auf dem Rücken liegend beigesetzt; die Füße an die Südwand der Kammer stossend, Kopf nach N.
D. 112, 2 6 m tief, Kammer nach S.; leer.
D. 112,3 Kammer nach N. * Junker fragen!
D. 112, 4-6 ohne weiteres Interesse.
D. 112, 7-12 sekundäre Bestattungen.

   
Anmerkungen:   ßJ Der Verbleib der Funde ist unbekannt und lässt sich auch nur schwer rekonstruieren. Die Mastaba ist sehr wahrscheinlich 1926 von Junker in den Nachbearbeitungsgrabungen des Ausgrabungsfeldes Steindorffs ausgegraben worden. Jedoch ist die Mastaba bis auf die Beschreibung in Hölschers Manuskript undokumentiert geblieben, so dass auch die Funde nicht zuweisbar sind. Als mögliche Verbleib-Orte kämen neben Kairo, auch Wien, Hildesheim und Leipzig in Frage. In Hildesheim und Leipzig haben sich weder die Kanopen noch der Teller nachweisen lassen. So bleiben als mögliche Verbleiborte nur noch Kairo und Wien übrig. [zurück]
   

Bibliographie:

 

 

- Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 88, Taf. 15.
- Junker, Hermann, Gîza IX. Das Mittelfeld des Westfriedhofs, Wien, R. M. Rohrer, 1950 = Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Denkschriften, 73. Band, 2. Abhandlung, Plan I.