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Mastaba D 212

Bezeichnung: D 212 (alt Mastaba X)
Typus: Bruchsteinmastaba
Namen:
Keine Namen belegt.
Grabherr:
 
Frau:
 
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
 
Titel: Keine Titel belegt.
Grabherr:

 

Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 

 

Lage des Grabes: Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 200-214
[pdf]
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Ausgrabungszeitpunkt: 1903
Ausgräber: Otto Völz (Architekt) und Georg Steindorff
Datierung: 6. Dynastie
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:
Die Mastaba wurde 1903 von Steindorff nur teilweise ausgegraben. Es handelt sich um eine Bruchsteinmastaba, die im Norden direkt an D 201 angebaut ist und als westliche Abschlusswand die Einfassung der Kultkammer von D 211 nutzt. Ihr südliches Ende ist unklar, da es nicht ausgegraben wurde und ihre Kultkammer bildete sie durch die zeitlich früher angelegte Mastaba D 213, dessen Werksteinverkleidung sie ebenso wie Mastaba D 200 teilweise überlagert. Die Kultkammer weist drei undekorierte Scheintüren auf (auf den Blaupausen scheint die südliche Scheintür zu weit südlich zu liegen vgl. Photo GGHi 656. Die mittlere Scheintür ist komplett unbearbeitet geblieben und steht als lediglich grob geglättete Platte da. Die Mastaba hatte eine geschätzte Größe con ca. 4,5 m × 8,2 m. Der Kultbereich mit den drei Scheintüren war ca. 1,1 m breit. Die Mastaba hatte drei Grabschächte.
Anbauten:
Keine erkennbar.
Kultkammer:
Der Kultbereich war ca. 1,1 m breit und wies an der Ostseite drei undekorierte Scheintüren auf, von denen die mittlere komplett undekoriert geblieben ist und nur grob geglättet war.
Serdab:
Kein Serdab belegt.
Grabschächte:

Schacht 1: 2,5 m tief. Ohne Kammer
Schacht 2: 7,5 m tief. Hatte eine obere Kammer bei 6 m tiefe, die nur grob ausgeführt und nach Osten gerichtet war. Die unter war sauber gearbeitet und nach Westen gerichtet. Sie wurde aufgebrochen und leer gefunden.
Schacht 3: Ein Kindergrab, das eventuell sekundär angelegt war.

   
Erhaltungszustand: Die Mastaba liegt heute komplett unter Sand und Schutt. Der Erhaltungszustand ist unbekannt.
   
Funde:

Keine Funde.

   
Photos:
   
Archivalien:

Tgb. 1903 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 76:
S. 76
a) Scheintür des Sennu
b) Scheintür mit Inschrift
c) Scheintür ohne Inschrift; davor Grab mit Knochen
d) Scheintür des „Königspriesters“
e) Kammer mit farbigen Stuckreliefs
f) Kammer mit Bank
g) Brunnen mit vielen Mörteltöpfen

S. 84: Westlich vor der Mastaba X (S. 76) ist die Ostfassade einer neuen Mastaba herausgekommen. Sie hat 2 Scheintüren; die südl. ist herausgebrochen, die kleiner nördl. steht noch in d. unteren Hälfte. Der Thürsturz der ersteren ist wohl der auf Seite 77 erwähnte verwitterte Block; ein zweiter Block nebst Wulst wird heute im Sande gefunden, wohl zu der nördl.
Scheintür gehörig. Er trägt die Inschrift: S. 84
Also die Mastaba eines Nufer. S. 84 [...]

S. 189:
4. noch etwas Arbeit in H6 und H2. [Anm. Verf.: Steindorff ist sich unklar ob H6 und H2 richtig gelesen wurden eventuell könnte es auch heißen H6 und X2 - ist aber für die Rekonstruktion nicht so entscheidend.]
5. zwischen M und L in der Straße
6. der Bir von Y sauber gereinigt.
7. neben F östlich ein angebautes Grab untersucht.
8. der östliche der beiden Brunnen, die zwischen F und Mace’ großer
Mastaba liegen gereinigt. [...]

S. 193 [...] Sonnabend den 16. V. 03. ½ 6 heraus. Senussi macht einige Stunden vormittags Abklatsche, die Kisten fertig, nur die Ecken werden noch etwas nachgearbeitet. Ich nehme vormittags auf:
Die Bire: X1 X2 Y3 Y4 Z1 Z2 r P1 [h [Anm. Verf. Auch hier ist sich Steindorff unklar, ob X überhaupt mit Mastaba X von Seite 76 identisch ist.]

S. 197: [...] 6. Y gereinigt, Sand in seine Bire; auch die Straße westlich von Y vorgenommen, die auch sehr mit Schutt bedeckt ist.
Bei Arbeit 3, also zwischen D und H ein Schacht, jedenfalls ausgebautes
Grab. Westlich von Mastaba H ebenfalls 3 kleine Grabschächte, ferner
nördlich von f an unserem Bir beim Reinigen gefunden. [...] [Anm. Verf. Steindorff behauptet es sei hier 3 Schächte westlich von X zu lesen - das ist definitiv nicht richtig, sondern muss als Mastaba H gelesen werden. Bei dieser befinden sich tatsächlich 3 kleine Schächte westlich gelegen. Diese und die oben aufgeführten Missverständnisse sind durch die Schreibweise des Architekten Völz in Suetterlin entstanden und der dortigen großen Ähnlichkeit der Buchstaben H und X]

 

Manuskript Hölscher [Original pdf]

D. 212
Bl. Lgpl. Abb.
Photo:

D. 212 ist eine sehr zerstörte und nicht vollständig untersuchte Anlage. Es muss niedriger gewesen sein als D 211, wie sich aus dessen Fensteranlage ergibt. An der Ostseite 3 unbeschriebene Scheintüren, von denen eine gänzlich unbearbeitet geblieben ist.
D. 212,1 2,50 m tief, ohne Kammer
D. 212,2 7,50 m tief. Die obere Kammer bei 6 m tief, roh, nach Osten, die untere sauber gearbeitet nach W., erbrochen, leer.
D. 212,3 ein Kindergrab, wahrscheinlich sekundär.

   
Anmerkungen: Die im Tagebuch 1903 auftretenden Missverständnisse, um welche Schächte es sich handeln könnte liegt in der Schriftart Suetterlin begründet, die auch für Steindorff und den Schreiber (Architekt Völz) später nicht immer sicher interpretierbar war. Es kommt zu Verwechslungen der Schächte zwischen Mastaba X (D 212) und H (D 210). Diese sind aber für die Auswertung nicht allzu entscheidend sind, da die Beschreibung der Mastaba D 212 sowieso schon sehr lückenhaft ist und die oben genannten Stellen S. 189 und 193 nicht wesentlich zum Befund beitragen.
   
Bibliographie:

Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 108., Taf. 17.