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Mastaba D 65

Bezeichnung:

D 65

Typus: Bruchsteinmastaba mit Opferhof
Namen:
Grabherr:
Frau:
 
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
Titel:
Grabherr:
Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 


Lage des Grabes: Plan Hölscher 1903-1906
[pdf]
Ausgrabungszeitpunkt: 1906
Ausgräber:

Georg Steindorff, Georg Möller, Paul Wrede,

Datierung: 6. Dynastie.
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

Die 1906 freigelegte Mastaba ist auf den Detailplänen Hölschers nicht vermerkt und so recht schwierig in ihrer Größe zu bestimmen. Sie ist an die Nordostecke von D 37 angebaut. Ihre ungefähren Ausmaße dürften ca. 3,5 m × 3,9 m betragen haben. Sie hat im Nordosten einen kleinen Opferhof vorgebaut, der nicht über die gesamte Breite der Mastaba verläuft.
Im Opferhof stehen an die Ostwand der Mastaba angelehnt eine unfertige Scheintür, die eigentlich mehr die Form einer Stele hat und eine einfacher rechteckiger Opferstein. Zur Mastaba gehört ein Grabschacht.

2 m südlich der Mastaba liegt ein Grabschacht, der vermutlich von einem ganz abgetragenem Grabbau stammt. Die Lage dieses Schachtes ist unklar - ob im Opferhof von D 37 gelegen?

Anbauten:
Aus kleinen Steinen aufgebauter Opferhof. Dieser war mit Nilschlamm gepflastert und geweißt.
Kultkammer:

Keine. Im Opferhof ist an der Ostwand der Mastaba eine Kalksteinplatte von 75 cm Höhe angebracht, die vermutlich zu einer Scheintür umgearbeitet werden sollte. Da sie aber unfertig und nur roh geglättet geblieben ist, gleicht ihre Form mehr der einer Stele. Davor liegt ein einfacher, rechteckig geformter Opferstein.

Serdab:

Kein.

Grabschächte:

Ein Grabschacht gehört zu Mastaba D 65:
Schacht 1: Nur wenig tief und leer vorgefunden.

2 m südlich der Mastaba liegt ein Grabschacht, der vermutlich von einem ganz abgetragenem Grabbau stammt. Dieser war nur wenig tief und in einem nach Westen gerichtetem Loch lag ein völlig zertrümmertes Skelett, dessen Kopf vermutlich nach Norden lag. Im oberen Bereich befand sich im Verbau der Südwestecke ein Kinderskelett eingeklemmt.

   
Erhaltungszustand: Die Mastaba befindet sich eigentlich in einem guten Erhaltungszustand - sie ist von der ägyptischen Antikenverwaltung bei der Rekonstruktion bzw. dem Wiederaufbau ergänzt worden. Vgl. die Photos PDM_00974, 00975 und 00976 vom 14.01.2004 und PDM_03428, 03429 und 03448 vom 11.08.2005. http://www.gizapyramids.org/.
   
Funde:

Keine.

   
Photos:

   
Archivalien:

Tagebuch 1906: [Abschrift.pdf] [Original.pdf]

S. 59: […] D 65, kleinere Mastaba, mit einem kleinen, aus Stein im O. vorgebauter Opferhof. Kleiner, untiefer Schacht, darin nichts gefunden er war vielleicht im Altertum geplündert. […]

S. 85: […] D 65. – 2 m südl. von dieser kleinen Mastaba liegt ein Bir, wohl von einem ganz abgetragenem Grabe. Unten ist nach W. ein Loch geschlagen. Darin ein völlig zertrümmertes Skelett, dessen Kopf anscheinend nach N. lag.

 

Inhalt Tagebuch 1906: [Original.pdf]

D 65:  Kl. Mastaba mit Opferhof
Bîr       1) p. 59   
           2) südl. von 1 flacher Bîr ohne Inhalt. Oben in d. südwestl. Ecke ein Kindeskelett eingeklemmt.
           3) Vor (d. li. östl.) 3 ein Kindergrab angebaut

Der Opferhof war mit Nilschlamm gepflastert u. abgeweisst. Auch die rechteckige einfache Opfertafel liegt auf einem Bett von Nilschlamm.
Bîr östl. von D 65       p. 85.

 

Notizen 1906: [Original.pdf]

S. 13:
13/4 06
D 65 Mit kl. Opferhof. Der Hof mit Nilschlamm gepflastert u. geweisst.
Die Opfertafel liegt auf Nilschlamm.

D 65. Bir 2 m östl. von D 65.
Loch nach W. Darin ein völlig zertrümmertes Skelett. Kopf lag viell. nach Norden.

 

Notizen Paul Wrede ßJ , 1906: [Abschrift]

S. 3: […] D 65 stößt im Süden an das Vorpflaster des Raherka. Von dem Zustand d. Mastaba, deren nordwestliche Ecke ganz fehlt, giebt die Photographie ein anschauliches Bild. Die Mastaba ist über die Felsstufe, die hier ganz abflacht, geführt, daher im Nordost mehrere Schichten mehr, als im Süden; wo nur eine erhalten ist. Die Stelle eines Birs ist durch eine Schicht  Steinummauerung bezeichnet. Der Opferstein, vor dem die Platte liegt, ist 75cm hoch. […]

 

Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 65
Bl.    Lgpln.    Abb.
Photo:
1497 / 2990
1509 / 3002

Kleine Mastaba mit einem im Osten aus Steinen vorgebauten Opferhof. Die rohe .....Stele.... ist 75 cm hoch; davor eine Steinplatte.
Kleiner, wenig tiefer Schacht, der mit Steinen ummauert. Darin nichts gefunden.
      2 m östlich von D 65 liegt ein Schacht eines ganz abgetragenen Grabes. Unten ist nach westen ein Loch geschlagen, worin ein völlig zertrümmertes Skelett lag. Anscheinend Kopf nach Norden.

   
Anmerkungen:

ßJ - Die privaten Notizen zur Grabung 1906 des Architekten Paul Wrede stellte seine Enkeltochter Jutta Hegemann-Wrede freundlich zur Verfügung. Von ihr stammt auch die Abschrift des in Suetterlin geschriebenen Manuskriptes. [zurück]

   
Bibliographie:

Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 62.