RPM
Einleitung
Mastaba
Photos
Funde
Archivalien
Plan
Literatur
Index

Mastaba D 88

Bezeichnung:

D 88

Typus: Bruchsteinmastaba mit abgesetzten Mantel
Namen:
Grabherr:
Frau:
 
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
Titel:
Grabherr:
Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 


Lage des Grabes:

Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 88

[pdf]
[pdf]
[pdf]

Ausgrabungszeitpunkt: 1906
Ausgräber:

Georg Steindorff, Georg Möller, Paul Wrede,

Datierung: 6. Dynastie
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

Die Mastaba D 88 lehnt sich nördlich an D 86 an und überbaut deren Mantel. Sie ist noch fünf Schichten (2,25 m) hoch erhalten. Ihre Maße betragen 4,0 m × 3,5 m.
Im Süden der Ostseite hat sie am Mantel von D 86 eine 0,5 m × 0,7 m große Nische in der eine undekorierte Scheintür eingesetzt war.
Zur Mastaba gehören zwei Grabschächte.

Anbauten:
Keine.
Kultkammer:

Keine.

Serdab:

Kein.

Grabschächte:

Zwei Grabschächte:
Schacht 1: 5,0 m tief. Auf etwa halber Höhe lag im Schacht ein eingebautes Begräbnis. Die Hockerbestattung war zerfallen. Am Boden des Schachtes eine nach Westen gerichtete Kammer, die noch sauber vermauert vorgefunden wurde. Darin lag eine Hockerbestattung mit bis vor das Gesicht hochgezogenen Knien. Der Kopf war nach Norden, das Gesicht nach Osten gerichtet. Am Körper waren noch viele Binden erhalten.
Schacht 2: 6,9 m tief. Auch in diesem Schacht gab es zwei Bestattungen. Die erste bei einer Tiefe von 2,6 m. Dort lag eine nach Osten gerichtete Kammer. In ihr fand sich nur eine zerstörtes Skelett. Die untere Kammer, bei 6,9 m Tiefe war ebenfalls nach Osten gerichtet. Auch ihr Inhalt wurde zerstört vorgefunden.

   
Erhaltungszustand: Die Mastaba liegt heute komplett unter einer Zufahrtsstraße. Vgl. das QTVR PDM_06726 vom 07.11.2006. http://www.gizapyramids.org/.
   
Funde:

Keine.


   
Photos:
   
Archivalien:

Tagebuch 1906: [Abschrift.pdf] [Original.pdf]

S. 88: […] D 88,1. Auf dem Grunde des Schachtes ist ein Sarg eingemeisselt, der mit
Im Schutt war oben ein Begräbnis (a) angelegt, indem man zwei rechteckige Platten senkrecht gelegt hatte u. den freien Raum in der W-Hälfte des Bir mit Platten, die in einen Falz eingriffen, abgedeckt hatte. Darin lag ein ganz zerbrochenes Skelett mit durcheinander geworfenen Knochen. Unter diesem Begräbnis geht der Schacht noch weiter.
S. 88
Nachm. Besuch von Graf u. Gräfin Radolin, die zum Thee bleiben – Steindorff zu Besorgungen (nach Kairo)

S. 90: […] D 88,2: 3,80 m tiefer Schacht (2m Übermauerung über d. Fels). Ohne Kammer; im Schacht kein Begräbnis gefunden. […]

S. 92: […] D 88,1. Oben im Schacht ein Begräbnis, das mit Steinen, die in einen Falz in d. Ostwand des Birs eingelassen sind, abgedeckt ist. Das Skelett völlig zertrümmert. Unten im Bir öffnet sich nach W. eine Kammer, die mit kleinen Steinen sauber zugesetzt ist. Hocker, Knie vor Gesicht gezogen, Kopf N., Gesicht O. Am Körper viele Binden erhalten. […]

 

Notizen 1906: [Original.pdf]

S. 16:
D 88,1 Auf d. Grunde des Bîrs ein Sarg eingemeisselt, der noch zu säubern ist. Skelett verworfen u. ganz zerbrochen

S. 17:
D 88,2 3,8 m tiefer Bîr (2 m Übermauerung). Ohne Kammer
Keine Knochen gefunden. Unvollständiges Begräbnis?

S. 20:
D 88,1 Oben im Bir ein Begräbnis, mit Steinen, die in d. Ostwand des birs in d. Fels eingelassen waren, abgedeckt. Skelett völlig zertrümmert.

Unten im Bir Kammer nach W. Mit kleinen Steinen sauber zugesetzt.
Vollständiges Hockerskelett
Kopf N, Gesicht O.
Am Körper viele Binden erhalten.

Notizen Paul Wrede ßJ , 1906: [Abschrift]

S. 11 […] Westlich von D 89 liegen in südlicher Folge aneinander anschließend D 88, 86 und 83, von denen D 86 die älteste Anlage ist, da sie von den beiden anderen überbaut wurde. […]
D88 enthält eine tiefliegende Scheintür. Vom Mantel, der im Aufbau D 86 entspricht sind bis
zu fünf Schichten gleich 2.25 m erhalten. Von den mit Ziegeln ummauerten Biren enthält der
nördliche einen seitlich liegenden Oberflächensarg. Der südliche, der sich an den Mantel von D 86 lehnt ist 6.90 tief. Eine untere Kammer liegt 15 cm über der Schachtsohle und ist 70 cm
hoch. Eine zweite entsprechende Nische liegt 4.30 über dem Boden des Birs. […]

 

Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 88
Bl.    Lgpln.    Abb.

Mantel gut erhalten, 5 Kalksteinschichten 2,25 m. Eine tiefliegende Scheintür, zwei Schächte.
D 88,1 enthält auf halber Höhe ein eingebautes Begräbnis (D 88, 1a) darin zerfallener Hocker, bei 5 m Tiefe eine Kammer nach Westen, sauber vermauert, darin Hocker, Kniee vor dem Gesicht, Kopf nach Norden, Gesicht nach Osten. Am Körper viele Binden erhalten.
D 88,2 auch mit 2 Begräbnissen; das obere 2,60 m tief, Kammer nach Osten, Skelett zerstört. Das untere 6,90 m tief, Kammer nach Osten. Inhalt zerstört.

   
Anmerkungen:

ßJ Die privaten Notizen zur Grabung 1906 des Architekten Paul Wrede stellte seine Enkeltochter Jutta Hegemann-Wrede freundlich zur Verfügung. Von ihr stammt auch die Abschrift des in Suetterlin geschriebenen Manuskriptes. [zurück]

   
Bibliographie:

Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 76f., Taf. 12.

Literatur: