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Mastaba D 89

Bezeichnung:

D 89

Typus: Bruchsteinmastaba
Namen:
Grabherr:
Frau:
 
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
Titel:
Grabherr:
Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 


Lage des Grabes:

Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 89

[pdf]
[pdf]
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Ausgrabungszeitpunkt: 1906
Ausgräber:

Georg Steindorff, Georg Möller, Paul Wrede,

Datierung: 6. Dynastie
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

Die Mastaba D 89 erstreckt sich westlich von D 88 und lehnt sich an die Südwand der großen Mastaba D 90 an. In ihrer Grundstruktur war sie eine kleinere Anlage von 4,5 m × 2,5 m, die nur einen Schacht im Süden und einen kleinen Serdab mit Apertur zur Ostwand besaß.
In einer weiteren Ausbaustufe wurde sie im Westen um 1,5 m und im Süden um 3,0 m erweitert. Nach Osten wird noch eine L-förmige Kultnische von 1,5 m × 1,1 m vorgelagert, so dass der erweiterte Bau nun 6,3 m (im Süden) bzw. 4,0 m im Norden × 7,1 m groß ist. In die Westwand der Kultnische war eine große, unbeschriftete Scheintür eingebaut. Die baulichen Erweiterungen dienten jeweils zur Aufnahme eines Grabschachtes und zur Anlage eines Kultbereichs.
Zur Mastaba gehören insgesamt drei Grabschächte.

Anbauten:

Die Kernmastaba erfährt Erweiterungen im Westen und Süden, die zur Anlage von zwei weiteren Grabschächten und einer Kultkammer dienen. Um die Erweiterung wurde im freistehenden Bereich eine geböschte, glatte Steinwandung gelegt.

Kultkammer:

1,5 m × 1,1 m großer L-förmige Kultbereich, der ursprünglich mit Platten abgedeckt war, heute jedoch offen ist. In die Westwand der Kultnische war eine große, undekorierte Scheintür eingebaut.

Serdab:

Im Kernbau gab es einen kleinen Serdab von 60 cm × 40 cm Größe, in dem nur noch die stuckierten Reste einer Holzstatue gefunden wurden.

Grabschächte:

Drei Grabschächte:
Schacht 1: Die nach Norden gerichtete Kammer hat eine Länge von 1,45 m und eine Höhe von 75 cm. Darin lag eine Bestattung mit dem Kopf nach Nord-Westen und dem Gesicht nach Süden gerichtet. Der Kopf war auf die Brust herabgesunken. Die Knie etwas angezogen aber nach links gefallen. Die Hände lagen auf dem Bauch.
Schacht 2: 3,55 m tief. Die nach Osten gerichtete Kammer war noch mit drei Platten verschlossen. Darin lag ein Schräg in den Fels eingehauener Sarg von 1,80 m × 0,50 m × 0,50 m, der jedoch leer vorgefunden wurde.
Schacht 3: Ohne Kammer und leer geblieben.

   
Erhaltungszustand: Die Mastaba liegt heute komplett unter einer Zufahrtsstraße. Vgl. das QTVR PDM_06726 vom 07.11.2006. http://www.gizapyramids.org/.
   
Funde:

Keine.


   
Photos:
   
Archivalien:

Tagebuch 1906: [Abschrift.pdf] [Original.pdf]

S. 53: Donnerstag, 29 März.
Ruhetag. – Vormittag Gewitter u. Regen.
Abu’l Hasan findet in der Mastaba D 89 einen Serdâb; leider finden sich
darin nur spärliche Reste von Stuck einer Holzfigur.- […] Die Ausgrabungen werden bei D 84 und 89 fortgesetzt, gehen aber bei der kleinen Belegschaft nur langsam vorwärts. Die Bahn sieht ganz melancholisch aus.

S. 90: D 89,1. Kammer nach N, war mit 2 grossen Blöcken zugesetzt. [L. der Kammer 1,05., vorgesetzter Türstein, 0,40, Gesamthöhe 0,75]. Die Leiche ruht auf d. Rücken; der in der NW-Ecke liegende Kopf ist auf d. Brust herabgesunken u. blickt nach S. Die Knie waren etwas angezogen u. sind nach l. gefallen. Die Hände lagen auf d. Bauch. […]

S. 91: D 89,3. Schacht auf d. Fels aufstehend. Kein Skelett gefunden.
D 89,2 Kammer nach O. In den Boden der Kammer war ein Sarg eingehauen, ohne Inhalt. […]    


Notizen 1906: [Original.pdf]

S. 17: (rechts)

D 89,1 Kammer nach N. Mit 2 großen Blöcken zugesetzt. Leiche auf d. Rücken. Kopf in d, NW-Ecke, ist auf d. Brust herabgesunken u. blickt nach S Kniee waren etwas angezogen, sind nach l. gefallen. Hände lagen auf d. Bauch

S. 17: (links)
D 89,1 L. der Kammer 1,05 m
           Vorgesetzter Türstein 0,40
           Gesamthöhe 0,75.

S. 18:
D 89,3 Schacht auf d. Fels aufstehend
Kein Begräbnis.
D 89,2 Kammer nach O.
In d. Kammer ein Sarg eingehauen, ohne Inhalt.

Notizen Paul Wrede ßJ , 1906: [Abschrift]

S. 11 […] Südlich an D 90 stößt D 89. Diese Mastaba besteht aus einer ursprünglichen, einfachen Anlage mit nur einem Bir und einem Serdap, die später durch westlichen und südlichen Anbau vergrößert wurde. Die erste Anlage hat einen Mantel mit abgesetzten Schichten, wahrend der spätere Bauteil glatte, geböschte Wandung zeigt. Letzterer enthält zwei Bire, sowie eine überdeckte offene Halle mit großer Scheintür. Der Bir im ersten Teile enthält eine rings von Füllmauerwerk umgebene Oberflächenbestattung. Der westliche Bir reicht nur bis auf den Fels, die südliche Bestattung ist rings mit sehr gutem Mauerwerk - 6 Schichten von 2.25 m Höhe umgeben. Die schief angelegte Kammer mit eingearbeitetem Sarg ist 80 cm hoch und liegt 1.30 m unter Felsoberkante.
Der Sarg hat bei einer Länge von 1.80 m und einer Breite von 50 cm , eine Tiefe von 50 cm, die Sargkammer war durch drei sauber versetzte Platten verschlossen. Von der überdeckten Scheintür giebt die Photographie ein Bild. […]

 

Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 89
Bl.    Lgpln.    Abb.
Photo:
1528/3021

lehnt sich an die Südseite von D 90 und besteht aus einer ursprünglich einfachen Mastaba und einer später umgelegten Schale. Der ältere Teil hat einen Mantel mit abgesetzten Schichten und enthält einen Serdab und einen Schacht (D 89,1), aber keine Scheintür. Im Serdab fanden sich nur kümmerliche Reste einer bemalten Holzstatue, von derer nichts zu retten.
D 89,1 Kammer nach Norden, 1,45 m lang, 75 cm hoch. Die Leiche auf dem Rücken, Kopf nach Nord-Westen, auf die Brust herabgesunken, blickt nach Süden. Kniee waren etwas angezogen, aber nach links gefallen. Die Hände lagen auf dem Bauch.
Die Erweiterung enthält 2 Schächte und eine (ehemals) überdeckte Kultkammer, mit breiten aber unbeschriebenen Scheintüren.ßK
D 89,2 3,55 m tief, Kammer nach Osten mit 3 Platten sauber verschlossen. Darin Sarg schräg eingehauen (1,80 . 0,50. 0,50 m), leer.
D 89,3 ohne Kammer, leer.

   
Anmerkungen:

ßJ Die privaten Notizen zur Grabung 1906 des Architekten Paul Wrede stellte seine Enkeltochter Jutta Hegemann-Wrede freundlich zur Verfügung. Von ihr stammt auch die Abschrift des in Suetterlin geschriebenen Manuskriptes. [zurück]
ßK Es handelt sich nur um eine einzige Scheintür.

   
Bibliographie:

Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 77, Taf. 12.

Literatur: