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Mastaba D 9

Bezeichnung:   D 9
Typus:   Bruchsteinmastaba mit Kalksteinmantel
Namen:
  Keine Namen belegt.
Grabherr:
 
Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
 
erwähnte Personen:
 
Titel:   Keine Titel belegt.
Grabherr:

 

Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 

 

Lage des Grabes:   Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 7-9
[pdf]
[pdf]
Ausgrabungszeitpunkt:   1905
Ausgräber:   Georg Möller
Datierung:   6. Dynastie
 
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:
 

Die Bruchsteinmastaba mit Kalksteinmantel D 8 hat eine Gesamtgröße von ca. 5,5 m × 8,7 m. Sie liegt südlich von Mastaba D 10 und östlich von D 8.
An der Ostseite wurde aus Bruchsteinen ein kapellenartiger Anbau geschaffen, der im Norden aus einer 2,1 m × 2,5 m breiten Bruchsteinmauer und im Süden durch eine einfache Steinlage von 2,1 m × 3,9 m gebildet wird. An der Ostseite in der kapellenartigen Einfassung befanden zwei unbeschriftete Scheintüren
Die Anlage weist insgesamt 3 Grabschächte auf.

Im Schutt, wohl bei D 1-9 aber der Tagebucheintrag 1905, S. 37 ist nicht eindeutig wird eine Opfertafel mit Inschrift und ein 15 cm langes Feuersteinmesser gefunden.

Anbauten:
  Die Mastaba besitzt auf der gesamten Länge an der Ostseite einen kapellenartigen Anbau, der an der nördlichen Seite aus einer 2,1 m × 2,5 m dicken Bruchsteinmauer besteht, während er an der Südseite nur eine Einfassung aus einer einlagigen Steinschicht von 2,1m × 3,9 m ist.
Kultkammer:
  Keine.
Serdab:
  Kein.
Grabschächte:
 

Insgesamt 3 Grabschächte:

Schacht 1: Über 7 m tief. Auf halber Höhe lag ein sekundäres Begräbnis. Die nach Westen ausgerichtete Kammer mit in den Fels gehauenem Sarg war gänzlich ausgeraubt.
Schacht 2: Der Schacht war aus Bruchsteinen ausgemauert. Unten eine kleine nach Westen ausgerichtete Kammer, die noch verschlossen war. Darin lag ein Skelett mit nur halb angezogenen Knien, dem Kopf nach Norden gerichtet und dem Gesicht nach Osten.
Schacht 3: Nicht ganz so tief wie Schacht 9,1

     
Erhaltungszustand:   Der Erhaltungszustand der Mastaba ist sehr gut Vgl. die Photos PDM_00975; PDM_00976; und die QTVR PDM_06710; PDM_06711; PDM_06712. http://www.gizapyramids.org/code/emuseum.as
   
Funde:  

Im Schutt bei Mastaba D 1 - D 9:

- Verbleib unbekannt - Feuersteinmesser.
Fundjournal 1905, Nr. 27:
S. 27
27) Feuersteinmesser, lose im Sand gefunden. L. 13 cm.

- Verbleib unbekannt - Opferschale eines Mannes namens Ro-Htp mit Opferformel (im Tagebuch steht als Vermerk lediglich nicht in Leipzig (Tgb. 1905, S. 37)).
Die Inschrift mit Opferformel ist im Tagebuch 1905 nur verkürzt wiedergegeben, so dass das Objekt hier nicht besprochen werden kann.
Inschrift:
S. 37

Auch im Fundjournal 1905 unter Nr. 6 ist die Inschrift nur als verkürzter Eintrag.
Fj. 1905, Nr. 6
6) Kleiner Opferstein der Form S. 2. Auf dem oberen Rande Inschrift:
S. 2 Tgb. S. 37
L. 20 cm.

 

Skelett aus Schacht 2: Osteologische Sammlung der Universität Tübingen (Inv.-Nr. 6994) - Skelett def. Calvarium m. erw.

 
Photos:  

N 1408_1
N-ÄMUL 1408_1

 
Archivalien:

 

Tagebuch 1905: [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 21: […] In der Grabung werden die Mastabas Südlich der Feldbahn weiter freigelegt es sieht dort nunmehr so aus:
S. 21

S.  23: […] Im Schugl B wird die Steinmastaba (D 9) östlich von X (Skizze S. 21) weiter
freigelegt und die Scheinthür in der Mitte der Ostwand aufgedeckt. […]

S. 30: […]
S. 30

S. 36: […] Der S-Bir in Mastaba 9 (Skizze

S. 37: Seite 30) dürfte noch tiefer sein als der in D 6. Viel Hoffnungen habe ich aber nicht,
da wir in halber Höhe darin eine sekundäre Bestattung gefunden haben. Im Radim wird eine etwa 20 cm lange, schlecht erhaltene Opfertafel mit Inschrift*
S. 37
und ein ca 15 cm langes Feuersteinmesser gefunden. Die Nachforschung nach dem unaufmerksamen Finder bleibt erfolglos. […]
* nicht in Leipzig

S. 39: […] Der S-Bir in Mastaba 9 wird erledigt; er war, wie schon S. 37 vermutet, ausgeraubt. […]

S. 122: […] Inder Mitte von D 9, nördl. neben dem schon geleerten Bîr, wird noch beim Tandîf eine neuer Schacht gefunden. Unten öffnet sich nach W. eine kleine Kammer. Ihr
Eingang

S. 123: ist mit Bruchsteinen in halber Höhe versetzt. Darin ein gut erhaltenes Skelett mit
leicht angezogenen Knieen, Kopf nach N., Gesicht nach O. […]

Tagebuch 1926: [Original.pdf]

S. 23

S. 23
[...]
2) nördl. die an D 9 stossende D 10 mit Bruchsteinen an die sich nördl. eine Bruchsteinmastaba mit Ziegelmantel (im O) anschliesst.
Westl. stösst diese wohl an (die Freilegung von) D 8

 

Manuskript Hölscher [Original pdf]

D. 9
Bl . Lgpln . Abb .
Photo:
1141/1475
1057/1408

Gut erhaltener, fast senkrechter Kalksteinmantel; 2 grosse Scheintüren an der Ostseite und dazwischen eine ganz kleine und roh eingehauene; alle unbeschrieben. Vor der Ostfront ganz zerstörte Anbauten, ob Hof, Kultkammer oder Serdab, ist nicht mehr zu entscheiden.
D 9,1 über 7 m tief; oben im schacht ein sekundäres Begräbnis. Unten Kammer nach Westen mit eingehauenem Sargkasten, gänzlich ausgeraubt.
D 9,2 aus Brocken aufgemauert, kleine Kammer nach W., der Verschluss intakt war. Darin knieendes Skelett mit halb angezogenen Knieen, Kopf nach N., Gesicht nach O.
D 9,3 ähnlich wie D 9,1 jedoch nicht ganz so tief. Kammer nach N., ausgeraubt.

[Im Schutt dicht bei D 9 fand sich ein 15 cm langes Feuersteinmesser und eine Opferschale mit Inschrift:]

 

 
Anmerkungen:  

DaEsEDie Angabe des Namens Ro-Htp stützt sich nur auf das verworfen gefundene Opferschale. Zu dessem Fundort kann man keine konkrete Aussage treffen, bis auf den Umstand, dass es nicht bei D 9, sondern allenfalls im Schutt zwischen den Mastabas D 1 und D 9 gefunden worden sein kann.
Darum wird die Mastaba hier ohne spezifische Zuweisung an einen Grabherrn geführt.

 
Bibliographie:   Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 19f., Taf. 1-3.
Porter / Moss, Band III, 1, Memphis, S. 115.