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Staatliche Museen zu Berlin -
Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Inv.-Nr. ÄM 17943


Standort: Staatliche Museen zu Berlin - Ägyptisches Museum und Papyrussammlung
Inv.-Nr. ÄM 17943 (Kriegsverlust)
Bezeichnung: Sarg

Herkunft:

Grabung Steindorff 1905
Giza, Westfriedhof, aus Schacht 3 von Mastaba D 18

Erwerbung: Geschenk Steindorff 1906
Material: Holz
Maße: L. 99,0 cm; H. 47,0 cm; B. 48,0 cm
Datierung: 5.-6. Dynastie
Beschreibung:
Bei der Auffindung des Sarges am 06. April 1905 war dieser zwar noch ungeöffnet aber schon sehr vermorscht und fragil und musste noch vor Ort mit Paraffin getränkt werden, um ihn wenigstens noch teilweise bergen zu können.
Erhaltungszustand:
Der Sarg ist Kriegsverlust.
Darstellung und Text:

Der Sarg entsprach dem undekorierten Typus des Kastensarges. Der Sarg war aus einzelnen ca. 26 cm breiten Brettern gefertigt, die auf Gehrung geschnitten und mit runden Dübeln verbunden waren. (Vgl. Junker, Giza VII, S. 52).
Im Sarg lag ein Skelett mit angezogenen Knieen, Kopf nach N., Gesicht nach O, das ebenso geborgen wurde und sich heute in der Osteologische Sammlung Tübingen (Inv.-Nr. 6998) befindet.

Kommentar:

Technische Angaben:




Geschichte des Stückes:
Der Sarg wurde am 6. April 1905 bei der Grabung gefunden. Er ist bei der Fundteilung am 24. April 1905 ohne explizite Erwähnung an Steindorff gefallen, da nur die abzugebenden Funde an Kairo und an Wilhelm Pelizaeus erwähnt wurden. Steindorff hat den Sarg zusammen mit einem weiteren Holzsarg (Staatliche Museen zu Berlin - Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, ÄM 17942 aus der Grabungskampagne von 1906 aus Mastaba D 82, Schacht 2), 1906 an das Ägyptische Museum Berlin geschenkt. Der Sarg ist heute Kriegsverlust und ist bis auf die wenigen Angaben Steindorffs im Tagebuch 1905 undokumentiert geblieben.
zugehörige Objekte:

Mastaba D 18:

Schacht 3:
- Skelett - (Osteologische Sammlung Tübingen - Inv.-Nr. 6998 - fast vollständiges Skelett einer Frau, Schädel, defekt).

aus Schacht g (im nördlichen Erweiterungsbau von D 18)

Skelett - (Osteologische Sammlung Tübingen - Inv.-Nr. 6999 (dort jedoch als D 18b bezeichnet - unvollständiges Skelett eines Mannes, Schädel, defekt - vgl. dazu. vgl. dazu Stumme Zeugen ihrer Leiden: Krankheiten und Behandlung vor der medizinischen Revolution, [Hrsg.] Alfred Czarnetzki, Tübingen 1996, S. 178-179).

 

Bibliographie:
Schäfer, Heinrich: [Entwicklung der Staatlichen Museen in den Jahren 1905-1920 : ägyptische Abteilung] / H. Schäfer; W. Schubart. - In: Hauptwerke aus den Staatlichen Museen zu Berlin: Wilhelm von Bode zu Ehren [zum 80. Geburtstage] / hrsg. von den Abteilungsleitern. Berlin 1926. S. 14 (erw.)
Literatur:
- Junker, Hermann, Gîza VIII, S. 166, Abb. 87.                  
- Donadoni Roveri, Anna Maria, I sarcofagi egizi dalle origine alla fine dell'Antico Regno, Roma, Istituto di Studi del Vicino Oriente - Università, 1969 = Università di Roma - Istituto di Studi del Vicino Oriente. Serie archeologica 16.      
- Taylor, John H., Egyptian Coffins, Princes Risborough, Shire Publications Ltd., 1989 = Shire Egyptology, 11.

 
Photos: Keine.
 
Archivalien:

Tagebuch 1905: [Abschrift.pdf] [Original.pdf]


S. 118: […] Die Kammer des südöstl. Brunnens auf D 18 wird geöffnet. Sie öffnet sich nach W und ist mit 2 Steinen verschlossen. In der Kammer steht ein teilweise vermorschter Holzsarg, etwas schräg zu den Wänden. Der Sarg ist aus einzölligen (= 0,26 m) Brettern gefügt; L. 1m, Br. 0,46 m, H. 0,43 m. Den Verband zeigt beifolgende Skizze. S. 118 Schräger Stoss, mit Holznägeln befestigt. Das Skelett mit angezogenen Knieen, Kopf nach N., Gesicht nach O. Von den Brettern wird

S. 119:  was noch einigermaßen fest ist, herausbefördert; ebenso das Skelett. Der Schacht ist gut gearbeitet, an der östl. u. westl. Wand sind noch in 60-70 cm hohen Abständen Löcher   eingearbeitet, um den Auftritt der Füsse zu ermöglichen. Auch das Zimmer sehr sorgfältig ausgehauen. […]


Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 18
Bl. Lgpln. Abb.
Photo:
1139/1473
       /1421


Eine reguläre Anlage, die aber im Aufbau ziemlich gelitten hat. An der Ostfront zwei Stellen, wo Scheintüren eingesetzt werden sollten. Man hat die Stellen provisorisch mit Werksteinen zugesetzt, bis die Scheintüren fertig wären. Soweit ist es aber gar nicht gekommen, der provisorische Zustand vielmehr bestehen geblieben.
Der Korridor davor mit Steinen überdeckt. Abschluss des Korridors nach S., wo viellecht irgendwelche weiteren Baulichkeiten (Serdab?) anschlossen, ganz zertört.
D. 18,1 oben in Brockenmauerwerk ausgeführt und verputzt. In 3,00 m Tiefe Kammer nach O. mit Skelett in schräger Lage; in 4,70 m Tiefe Kammer nach W., roh, ohne Interesse.
D. 18,2 ohne weiteres Interesse.
D. 18,3 6,80 m tief, mit Einsteiglöchern an der östlichen und westlichen Wand, zum Auftritt für die Fußspitzen in 60-70 cm Abstand. Sehr saubere Kammer nach W., Verschluss intakt. Holzsarg in Kistenform, 100 cm lang 46 cm breit, 43 cm hoch, morsch; steht schräg in der Kammer. Die Bretter, 2,6 cm stark, sind auf schrägen Stoss zusammengefugt und durch Holznägel verbunden. Skelett mit angezogenen Knieen, Kopf nach N., Gesicht nach O.
D. 18,4 wie D. 18,2.
D. 18,5 Kammer nach W., ganz wenig tief.
D. 18,6 wie D. 18,2.
[...]

Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 18

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