RPM
Einleitung
Mastaba
Photos
Funde
Archivalien
Plan
Literatur
Index

ÄMUL 2498

2498

Standort: Ägyptisches Museum der Universität Leipzig
Inv.-Nr. 2498 (Kriegsverlust)
Bezeichnung: Scheintürsturz des K#.w

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, Mastaba D 30, Kultkammer über der südlichen Scheintür
Erwerbung: Fundteilung 1905
Material: Kalkstein
Maße:

Maße: L. 175,0 cm; H. 38,0 cm

Datierung: 5./ 6. Dynastie

Datierung nach Cherpion:
Kriterium 1 - vorwiegend 4. Dynastie aber bis Niuserre belegt - danach nur noch ausnahmsweise.
Kriterum 10b - durchgängig.
Kriterium 18 - vorwiegend 5. Dynastie bis einschließlich Unas, aber auch 4. Dynastie und ausnahmsweise 6. Dynastie
Beschreibung:
Der Scheintürsturz des K#.w war bei seiner Auffindung gut erhalten und befand sich noch in situ in der Kultkammer über der südlichen Scheintür.
Erhaltungszustand:
Das Objekt ist heute Kriegsverlust. Zerstört wurde es während der Luftangriffe des 2. Weltkriegs 1943 bzw. 1945. Ein Photo (ÄMUL 2498), dass das Objekt in seiner Ausstellung in den Räumen der ägyptischen Sammlung im Johanneum in Leipzig zeigt, lässt schwere Beschädigungen am Objekt erkennen (es ist in der Mitte gebrochen und es fehlen durch Abschlagung die beiden ersten Zeilen). Unklar ist woher diese Schäden stammen, bei seiner Auffindung war das Objekt unversehrt. Es ist möglich, dass das Objekt auf dem Transport beschädigt wurde - aber dazu gibt es keinerlei Unterlagen.
Darstellung und Text:

Der Scheintürsturz des K#.w enthält drei Zeilen mit der Opferformel. Daneben sitzen auf der linken Seite vor einem mit hohen Broten gefüllten Opfertisch der Grabherr und seine Frau. Sie sitzen auf einer Bank mit Löwenfüßen, deren Sitzfläche in einer Lotoblüte endet. Der Grabherr trägt die kurze Löckchenperücke, die die Ohren verdeckt und seine hinter ihm sitzende Frau die dreiteilige Strähnenperücke. Der Rest der Kleidung ist aufgrund der schlechten Erhaltung des Reliefs in dem Bereich nicht mehr erkennbar. K#.w greift mit seiner linken Hand an die Gaben des Opfertisches, seine rechte Hand ruht in seinem Schoß. Seine Frau greift ihm mit ihrer linke Hand auf seine linke Schulter und auch ihre rechte Hand liegt im Schoß.


Text:
1 Htp Dj(.w) nzw Htp D(j).w Jnpw Xntj zH-nTr qrs.t=f m zmj.t jmn.t.t j#w nfr wr jm#X(.w)
"Ein Opfer, das gegeben wurde durch den König und ein Opfer das gegeben wurde durch Anubis, der vor seiner Gotteshalle ist. Seine Bestattung in der westlichen Wüste und ein sehr schönes Alter für den wohlversorgten

2 pr.t-Xr.w n=f t' Hnq.t wpj-rnp.t EHwtj.t tpj-rnp.t W#g Hb-wr rkH pr.t-Mnw #bd (n) s#D (tpj)-#bd (tpj)-smd.t Hb-nb ro-nb
Ein Totenopfer aus Brot und Bier für ihn, am Neujahrsfest, am Thotfest, am Jahresanfangsfest, am Wag-Fest, am großen Fest, am Brandopferfest, am Heraustreten des Min, Monatsfest des Sadj, Monatsanfangsfest, Halbmonatsfest und jedem Fest, täglich (für den)

3 wob-nzw Hm-nTr %wfw sHD Hm-k# mDH pr-nzw K#.w
Reinigungspriester, dem Gottesdiener des Cheops, dem Untervorsteher der Ka-Diener, Zimmermann des Königshauses, K#.w.

Beischrift der Frau:
Hm.t=f %ntj-k#.w(=s?)
Seine Frau %ntj-k#.w(=s?)

Anmerkung:
Zu den Personenamen K#.w siehe Ranke, PN I, 341,9 und %ntj-k#.w(=s?) Ranke, PN I, 273,7.
Zu den Titeln vgl. Jones, Index OK, 373,1382; 565,2087; 943,3475; 459,1716.


Kommentar:

Technische Angaben:

 

Geschichte des Stückes:
Das Objekt wurde am 05. März 1905 gefunden und kam im gleichen Jahr zur Fundteilung.
Das Objekt wurde bei den großen Bombenangriffen auf Leipzig 1943 bzw. 1945 zerstört. Vermutlich wurde es aber schon beim Transport nach Leipzig schwer beschädigt (vgl. Photo ÄMUL 2498)
zugehörige Objekte:

Südliche Scheintür im Kultgang:
- Bildfeld der Scheintür des K#.w (Leipzig, ÄMU 2691 - Kriegsverlust)

Bibliographie:
Porter, Bertha and Rosalind B. Moss, Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings. III. Memphis. Part I. Abû Rawâsh to Abûsîr. Oxford, 1974, S. 110.
Blumenthal, Elke, Review of Porter, Bertha and Rosalind B. Moss, Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings. III. Memphis. Part I. Abû Rawâsh to Abûsîr. Oxford, 1974, in: OLZ 79, 1984, Sp. 550.
Literatur:
 
 
Photos:

 
Archivalien:

Tagebuch Steindorff 1905 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 55:  Es kommt bald die Fassade einer Mastaba (D 30) mit beschriebener Scheintür heraus. Der Verstorbene ist:
S. 55
Auf d. Thürsturz ist der Verstorbene u. seine Frau sitzend dargestellt. – In der Umgebung kommen die Mauerzüge anderer Mastabas hervor, die weiter zu verfolgen sind. […]

S. 64: […] Mittwoch, 8. März 1905
Aufruf d. Leute ¾ 7, etwas früher als sonst.
Bei der Mastaba des S. 64 [D 30] kommen mehr u. mehr Mauerzüge heraus. Das ganze giebt ein hübsches Bild. […]

S. 67: […] Vormittag bei der Mastaba des S. 67 [D 30] vier Aufnahmen gemacht. […] ohne Inschrift.

S. 82: Plan S. 78 mit y bezeichnet) fertig gemacht; die Kammer öffnet sich nach West, der
Eingang war durch 2 Blöcke gut verschlossen. Im Innern liegt ein Skelett au d. Rücken, Kopf nach N.; die Knie sind leicht angezogen, offenbar nur wegen d. Kleinheit des Holzsargs, von dem noch geringe Reste erkennbar sind. […]
Da beim Suchen nach d. Serdab bei Mastaba 30 [D 30] das Füllmauerwerk ziemlich
tief herausgerissen worden ist, muss heute der grosse Türsturz des Kau u. die
viereckige Platte der

S. 83: Scheintür heraus genommen werden, da ein Zusammensturz zu befürchten war. […]

Inschriften 1905: [Original.pdf] [Abschrift und Transkription]

S. 40


Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 30

[pdf]
[pdf]
[pdf]