ÄMUL 2567 |
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Standort: | Leipzig, Ägyptisches Museum der Universität | ||||||||||
Inv.-Nr. | 2567 | ||||||||||
Bezeichnung des Stückes: | Kornmahlende Dienerin | ||||||||||
Herkunft: |
Giza, Westfriedhof: Im Serdab der Mastaba D 29 | ||||||||||
Erwerbung: | Fundteilung 1905 | ||||||||||
Material: | Kalkstein, bemalt | ||||||||||
Maße: | H. 25,2 cm; B. 10,8 cm; T. 34,0 cm | ||||||||||
Datierung: | Späte 5. Dynastie 5. Dynastie nach Katalog, Äg. Mus. der Universität Leipzig, 1997, S. 42. 5.-6. Dynastie nach Krauspe, Statuen und Statuetten, Nr. 132, S. 77. |
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Beschreibung: | Die Dienerfigur ist vollständig erhalten und weist nur eine leichte Beschädigung an der rechten unteren Ecke der Basis auf. Die ursprüngliche Bemalung hat sich weitgehend erhalten. |
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Erhaltungszustand: | Das Objekt befindet sich in einem guten Erhaltungszustand. |
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Darstellung und Text: | Die Dienerfigur einer Müllerin kniet auf einer rechteckigen Basis. Ihr Oberkörper ist durch die Bewegung des Reibsteins nach vorne gerichtet. Mit ihren Füßen und den abgewinkelten Zehen stößt sie sich von der Basis ab. Ihr Kopf liegt nur leicht im Nacken und ihr Blick ist nach vorne in die Ferne gerichtet. Ihre beiden nach vorn gestreckten Hände liegen auf einem länglichen Reibstein, den sie in der Mahlbewegung auf dem ovalen Mühlstein reibt. Die Fingernägel und Nagelringe sind durch Relieflinien angebene. Zwischen ihren Knien und dem Mühlstein liegt ein kleines mit Korn gefülltes Säckchen. Sie trägt einen nur die Oberschenkel bedeckenden Schurz mit Gürtel. Zur Vermeidung des Mehlstaubes trägt sie über ihrem Haar ein Kopftuch, das die Ohren bedeckt und durch ein Stirnband gehalten wird. Das Stirnband ist im Nacken durch einen Zopfknoten, der in das Tuch eingesteckt wird gebunden und fällt mittig auf ihre Schultern herab. Das Gesicht der Müllerin ist oval geformt - die fülligen Wangen gehen fließend in das leicht betonte Kinn über. Die, auf einer leicht nach rechts abfallenden Lidachsen stehenden Augen sind mandelförmig und durch reliefierte Augenlider eingefasst. Die Augenbrauen sind durch eine sanfte Ausmodellierung betont. Der Nasenrücken verläuft gerade senkrecht und endet in der breiten aber zum Gesicht passenden Nasenspitze. Von den Nasenflügeln verlaufen tiefe Falten zu den unteren Wangenhälften und betonen die gerade verlaufende Mundspalte, die die gleich breite Ober- und Unterlippe von einander trennt. Die Mundwinkel sind vertieft. Die Ausarbeitung des Körpers wirkt klobig und insgesamt sehr massiv. |
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Kommentar: | Zur Deutung des Beutels am unteren Ende des Mahlsteins vergleiche die Dienerfigur Boston, MFA 12.1486 aus Mastaba G 2185, die ebenfalls am unteren Ende des Mahlsteins den Beutel mit Korn hat und vorne am Mahlstein, das frisch gemahlene Mehl von diesem schiebt.
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Technische Angaben: | Farben: |
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Geschichte des Stückes: | Die Dienerfigur wurde am Montag, 27. März 1905 gefunden und kam am Montag, 24. April 1905 zur Fundteilung, in der sie Steindorff zufiel. | ||||||||||
Zugehörige Objekte: | Schacht 2: |
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Bibliographie: | - Das Ägyptische Museum der Universität Leipzig. Renate Krauspe (Hrsg.), Mainz 1997 = Zaberns Bildbande zur Archäologie / Sonderhefte der Antiken Welt, S. 42, Abb. 36. - Breasted Jr., J. H., Egyptian Servant Statues, New York 1948 = Pantheon Books. The Bollingen Series XIII, s. 19, Taf. 18b. - Krauspe, Renate, Statuen und Statuetten, Mainz 1997 = Katalog Ägyptischer Sammlungen in Leipzig, 1, S. 77, Nr. 132, Taf. 72,1-4. (dort mit weiterer Bibliographie) - Porter, Bertha and Rosalind B. Moss, Assisted by Ethel W. Burney, Topographical Bibliography [...], III. Memphis. Part I, S. 110. |
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Literatur: | - Roth, Ann Macy, The Meaning of Menial Labor: “Servant Statues” in Old Kingdom Serdabs, in: JARCE 39 (2002), S. 103–121. |
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Photos: |
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Archivalien: | Tgb. 1905 [Original pdf] [Abschrift pdf]
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Lageplan: | Plan Hölscher 1903-1906 Junker, Giza IX, Plan II Blaupausen Mastaba D 18 |
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