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ÄMUL 3123

PM 414
Standort: Ägyptisches Museum der Universität Leipzig
Inv.-Nr. 3124
Bezeichnung: Rundbalken einer Scheintür

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, südliche Scheintür in der Kultkammer von D 59
Erwerbung: Fundteilung 1906.
Material: Kalkstein
Maße: H. 10,8 cm; B. 36,0 cm; T. 15,3 cm.
Datierung: Frühe 6. Dynastie
Beschreibung:
Der Rundbalken gehört zur südlichen Scheintür der Kultkammer von Mastaba D 59. Darstellungen und Inschriften wurden in sorgfältig, erhabenem Relief mit Innenzeichnungen ausgeführt. Der Rundbalken war jedoch nicht an seiner ursprünglichen Position, mittig unterhalb der Scheintürtafel bzw. des unteren Sturzbalkens verbaut, sondern wurde weil die Stelle bereits durch einen undekorierten Rundbalken im Scheintürunterteil besetzt war senkrecht, südlich neben der Scheintürtafel anstelle der seitlichen Türschlitze angebracht. (Vgl. Zeichnung im Tagebuch 1906)
Erhaltungszustand:
Der Rundbalken weist vermutlich durch den hohen Salzgehalt des Kalksteins Beschädigungen an der Oberfläche auf.
Darstellung und Text:

Der Rundbalken der südlichen Scheintür des Nfr-nzw enthält eine sorgfältig gearbeitete einzeilige Inschrift mit Namen und Titel des Verstorbenen und seiner Frau. Die Hieroglyphen sind erhaben gearbeitet und zeigen eine sehr schöne Innenreliefierung und Reste von Farbe.


1 % Hm k# Nfr-nzw mjtr.t cn.t

1 Der Totenpriester Nfr-nzw (und) die "Dame" cn.t.



Kommentar:

Hm-k# - Totenpriester
Zum Titel vgl. Jones, Index OK, S. 591, 2167.
mjtr.t - "Dame"
Zu dem Titel siehe Jones, Index OK, 424, 1572 und Daoud, False-door, in: SAK 23 (1996), 88-96.



Technische Angaben:

Auf den Hieroglyphen sind rötliche Farbreste erkennbar.

Geschichte des Stückes:
Die Scheintür wurde am 09. 03. 1906 gefunden. Rundbalken (Leipzig, ÄMU 3124), oberer Sturzbalken (Leipzig, ÄMU 3123) und die Scheintürtafel (Hildesheim, PM 414) kamen noch im gleichen Jahr zur Fundteilung. Die Scheintürtafel fiel Wilhelm Pelizaeus zu, der sie 1907 der Stadt Hildesheim für das neue Pelizaeus-Museum schenkte. Rundbalken und oberer Sturzbalken gingen an Georg Steindorff und das Ägyptische Museum der Universität Leipzig.
zugehörige Objekte:

Kultkammer - südliche Scheintür:
- Oberer Sturzbalken (Leipzig, ÄMU 3123)
- Scheintürtafel (Hildesheim, PM 414)

Bibliographie:

Unpubliziert.

Literatur:


 
Photos:
 
Archivalien:

Tgb. 1906 [Original.pdf] [Abschrift.pdf]

S. 28: […] In Mastaba D 59 wird eine sekundär angebrachte Kammer aus Tûb, anscheinend mit Gewölbe freigelegt. Schöne Oberteilstücke einer Scheinthür werden ebenda freigelegt.

S. 29: S. 29 Unterteil aus rohem Kalkstein a Architrav mit Inschrift: S. 29 b Mittelplatte mit Darstellung: Der Tote und s. Frau S. 29

beim Mahle. Der l. Seitenbalken c) war ursprünglich als Thürtrommel gedacht und trägt die entsprechende Inschrift. Da aber das rohe Unterteil schon mit Trommel versehen war, so ist das Stück seitlich neben b verbaut worden. Hübsche saubere Arbeit, leider anscheinend sehr salzig. „Fällt“ aus der Wand. […]

Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 59

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