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Mastaba D 11 / D 11A

Bezeichnung: D 11 (alt Mastaba U)
Typus: Werksteinmastaba
Namen:
Keine Namen belegt.
Grabherr:
 
Frau:
 
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
 
Titel: Keine Titel belegt.
Grabherr:

 

Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 

 

Lage des Grabes: Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 11

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Ausgrabungszeitpunkt: 1903
Ausgräber: Otto Völz (Architekt) und Georg Steindorff
Datierung: 5. Dynastie
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:
Die 1903 von Steindorff ausgegrabene Werksteinmastaba hat eine Grösse von ca. 11,5 m × 4,9 m. Die Mastaba liegt westlich von D 37 (R#-Hr-k#). Zwischen beiden Mastabas verläuft in nord-südlicher Richtung eine ca. 3,5m breite "Gräberstraße". Die Mastaba D 11 ist auf die Grundschicht von Mastaba D 11A, die fast vollständig abgetragen ist aufgebaut. Im südlichen Bereich von D 11 befindet sich ein L-förmige undekorierte Kultkammer, die nur eine südliche Scheintür aufweist. Zur Mastaba Anlage D 11/D 11A gehören fünf Grabschächte (D 11A - Schacht 1 und 2 und D 11 - Schacht 3 bis 5). Im Süden der Anlage lag neben der südlichen Schmalwand der Kultkammer ein Serdab,
Anbauten:
Keine.
Kultkammer:
Die L-förmige undekorierte Kultkammer hatte eine Größe von 2,1 m × 0,8 m. Im Süden befand sich eine unbeschriftete Scheintür. Der Eingang der Mastaba war mit Quadern der gleichen Beschaffenheit, wie die der Ummantelung verschlossen, so dass man annehmen kann, das dies schon zu Zeiten der Bauausführung geschehen sein könnte. Im Innern der Kultkammer befand sich ein sekundäres Begräbnis. Es ist unklar, ob dieses der Grund für die Vermauerung der Kultkammer gewesen sein könnte.
Serdab:
Der Serdab hatte keine Öffnung. Seine Wände war aus gut bearbeiteten Werksteinen gefertigt. Die Decke war bereits bei seiner Auffindung aufgebrochen und der Serdab leer.
Grabschächte:

Mastaba D 11A:
Schacht 1: Nach Süden gerichtete Kammer, leer.
Schacht 2: Keine Kammer, ebenfalls leer.

Mastaba D 11:
Schacht 3: War nur mäßig tief. Wurde bereits aufgebrochen vorgefunden. Der Schacht hatte oben nur grob bearbeitet Werksteine und war nach unten hin aus dem Fels gehauen. Im Schacht lagen verstreute Knochen.
Schacht 4: Nur 1,5 m tief und unvollendet.
Schacht 5: Hauptgrabschacht. 7 m tief. Der Schacht bestand oben aus groben Werksteinen und war nach unten hin aus dem anstehenden Fels gehauen. Die Grabkammer ist nach Süden gerichtet. Sie war bei ihrer Auffindung noch ungeöffnet und hatte eine Größe von 2,3 m × 1,9 m. An der Westseite befand sich eine Vertiefung im Boden, in der sich ein Holzsarg von 2,05 m × 0,8 m Länge befand. Darin befand sich direkt einpassend noch ein weiterer Holzsarg.
Im Sarg lag ein Skelett mit dem Kopf nach Norden und dem Gesicht nach Osten gerichtet. In der NW-Ecke des Sarges lag eine hölzerne Kopfstütze, die aus ihrer ursprünglichen Lage gerutscht ist. Binden und sonstige Beigaben fehlten - nur die Reste eines Tuches, auf dem der Verstorbene lag wurden gefunden.

   
Erhaltungszustand: Die Mastaba ist in einem guten Erhaltungszustand und wurde zusammen mit den anderen Gräbern der deutschen Grabung von den ägyptischen Behörden restauriert. Vgl. die Aufnahme PDM_03528 vom 11.08.2005 und PDM_00975 vom 14.01.2004 auf http://www.gizapyramids.org/.
   
Funde:

In Schacht 5:
- Zwei hölzerne Kastensärge (Äußerer und Innerer-Sarg) - (Kairo, Ägyptisches Museum, Inv.-Nr. unbekannt)
- Eine hölzerne Kopfstütze (Leipzig, ÄMU Inv.-Nr. 1494)
- Ein Skelett (Verbleib unbekannt)
- Stück eines "Leichentuchs" - (Verbleib unbekannt)

   
Photos:
   
Archivalien:

Tgb. 1903 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 124: ------ Die gestern erwähnte Ziegelmastaba auf dem Wege von unserem Hause zur Hauptarbeitsstätte ist bis Mittag fertig, ihr Grundriß sieht so aus:
S. 124

x x schmale Spalt-Scheinthür. In der Kammer im Sande zerstreut  Knochen.
Daneb.[Daneben] vermutlich westl. liegender Schacht,  trotz tiefen Grabens noch nicht gefunden, es ist aber augenscheinliches ganz armseliges Grab, daher die Leute an einem anderen mehr südlichen Punkt gesetzt, wo bald die Umrisse einer nicht allzu großen Kalkstein-

S. 125: mastaba zu Trage treten. […]

S. 126: […] Bei der südlichen isolierten Mastaba*, die Brunnen in Arbeit genommen, die Seiten  nur so weit ausgegraben, um die Kontour zu sehen, sie soll in diesem Jahr nicht aufgenommen werden. […]
* Mastaba U = D11 s. S. 124

S. 127: […] Sonnabend den 25. 4. Im Laufe des Vormittags ist die isolierte südliche Mastaba fertig ausgegraben: vgl. Grundriß S. 128.

S. 128:
S. 128

U 1-3 Brunnen
U1 war schon erbrochen; nur mäßig tief, oben roh bearbeitete Werkstücke, weiter aus dem Fels gehauen: Knochen zerstreut im Sande der Kammer, der noch liegt.
U2 1 ½ m nur  tief, unvollendet.
U3 sicher später.
a war auf allen Seiten geschlossene Kammer, Decke erbrochen,  vom Serdab keine Spur. Kammer aus gut bearbeiteten Werkstücken.
b ebenfalls Kammer, bei x Scheinthür.
U3: Schacht oben rohe Felssteine, unten aus dem Fels gehauen, etwa 7 m tief. Nach Süden eine Grabkammer

S. 129: noch nicht erbrochen.
S. 129
In der Grabkammer in einer Vertiefung ein gut erhaltener Holzsarg, das Holz noch hart, ohne Inschrift. An den beiden Schmalseiten des Sarges je 1 Zapfen (konisch). Y. Der Sarg soll in der nächsten Woche geöffnet werden, für die nächsten Nächte Wächter von den Saiden dort stehen lassen. – Hier mit Hülfe der Weckel’schen Leiter hinuntergeklettert, war aber schwer die große 11 m lange Leiter, ohne sie zu beschädigen, an den Kammern zu lassen. […]

S. 145: […] Völz geht mit Senussi daran, den in Brunnen 3 der Mastaba U (s. S. 128) stehenden Holzsarg zu öffnen u. heraufzuholen. Auch ich mit d. Weckel’schen Leiter runtergestiegen. Der Sarg ist aus sehr starken Brettern gearbeitet; an den Schmalseiten der Deckels hölzerne Handhaben, wie bei den Steinsärgen. In diesem Sarge steht ein zweiter, der

S. 146: sich dem äusseren genau angepasst. Er ist aus sehr dünnen etwa 3 cm dicken  Brettern gearbeitet. Der Boden ist am Kopfende durchlöchert! Das Skelett liegt mit dem Kopf nach Norden; das Gesicht wohl nach Osten. Die Knie sind angezogen. In der NW-Ecke des Sarges eine Kopfstütze, die aus ihrer ursprünglichen Lage gerutscht ist.
S. 146
Der Deckel des Aussensarges vorzüglich erhalten ebenfalls die Bretter der Längsseiten; die Schmalseiten morsch. Aber alle lassen sich noch gut herausschaffen. Der Innensarg kommt nur in einzelnen Brettern heraus; der Deckel u. die eine Längsseite sehr morsch. Die Bretter werden bei unserem Hause deponiert

S. 147: Die beiden Böden sollen morgen herausgeschafft werden. Von Binden oder irgendwelchen Beigaben (ausser d. hölzernen Kopfstütze) keine Spur. […]

S. 149: […]
Senussi holt aus Brunnen b der Mastaba U noch die beiden Böden der Särge heraus; der ganze Boden des innersten Sarges ist merkwürdig gemustert; in der Mitte der Rauten Löcher.
S. 149
Auf dem Holze Reste von Leinwand, wohl von dem Tuche, auf dem der Tote lag.

S. 160: Montag, 4. Mai.
Um ½ 6 aufgestanden, um 6 kommt Quibell zur Teilung. Wir frühstücken erst vor dem Hause u. gehen dann an das schwere Geschäft. Meiner dringenden Bitte, dass ich die beiden vollständigen Statuengruppen haben müsse giebt Q. nach. Er nimmt dafür für das Museum den Denkstein des Vesj, die Gruppe ohne Köpfe, den doppelten Holzsarg, die grosse Holzfigur einer Frau aus d. Grabe des Hetpi und 7 von den Steinen mit Inschriften
u. Reliefs (No. 1.9.10.14.15.17.13 des Fundjournals). Der Rest verbleibt uns. Wir nehmen ein Protokoll auf, das vor uns beiden unterzeichnet wird.

S. 168: […] ----- Heute aufgenommen: H1 H3 H4 H5, ferner im Pfeilersaal der Mastaba N Brunnen 7 und 2

S. 169: ferner den tiefen Brunnen auf Mastaba U, in dem damals der große Holzsarg gefunden wurde; außerdem an der Aufnahme des Pfeilersaales in N weiter gearbeitet. […]

 

Tagebuch 1905: [Original pdf] [Abschrift pdf]
S. 113 […] In der abgetragenen Mastaba (*westl. von D 46 (D11a), die unmittelbar nördl. an U stösst, wird der östl. Brunnen (1) fertig gereinigt. Eine Kammer öffnet sich nach S, ohne Inhalt. Daneben westl. ein 2ter unvollendeter Bîr ohne Inhalt.


Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 11
Bl . Lgpln . Abb .
Photo: 1110/1434
D. 11 ist auf die unterste Schicht von D. 11A, die in das ist die im Norden anstossende Mastaba, aufgebaut. D 11A hat 2 Schächte:
D. 11,1 Kammer nach S., leer.
D. 11,2 ohne Kammer, leer.
D. 11 selber ist gut erhalten, Kalksteinmantel. Kleine Kultkammer im Inneren mit unbeschriebener Scheintür. Der Eingang war vermauert und mit Quadern von der derselben Beschaffenheit wie der Mantel der Mastaba, verblendet, sodass man die Stelle des Eingangs kaum wahrnehmen konnte. Offenbar ist der Eingang noch während der Bauausführung selber geschlossen worden. In der Kultkammer war ein sekundäres Begräbnis eingebaut. War das die Veranlassung, dass die Kammer vermauert wurde oder nur eine Folge? Südlich ein Serdab, erbrochen, leer.

D. 11,2 3 nur mässig tief. Kammer roh gearbeitet, war schon erbrochen. Knochen zerstreut.
D. 11,4 nur 1,50 m tief, unvollendet geblieben, ohne Kammer.
D. 11,5 ist der Hauptschacht, liegt hinter der Scheintür. 7m tief, Kammer nach Süden, war unversehrt, 2,30 · 2, 1,90m gross. An der Westseite Vertiefung im Fussboden; darin ein gut erhaltener Holzsarg mit je einem konischen Holzzapfen an den Schmalseiten zum Anfassen. Der Sarg ist 2,05 · 0,80m gross und besteht aus --- cm starken Brettern; ohne Inschriften. In diesem Sarge steht ein innerer Sarg aus nur etwa 3 cm st. Brettern, der sich dem äußeren genau einpasst.

D 11, Fortsetzung
Darin ein Skelett, Kopf nach Norden, Gesicht nach Osten; Kopf lag auf einer Kopfstütze von Holz, deren Schaft aus, ähnlich den Bündelsäulen, aus 4 zusammengewachsenen kannelierten Dreiviertelschäften besteht. Binden oder sonstige Beigaben fehlten; nur Reste eines Tuches, auf dem der Totelag. Der Boden des inneren Sarges war rautenförmig gemustert; in der Mitte jeder Raute war ein Loch durchbohrt.

   
Anmerkungen:  
   
Bibliographie:

Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 20f., Taf. 3.