Mastaba D 201 |
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Bezeichnung: | D 201 (alt Mastaba F) | ||||||||||||||||||||||||||
Typus: | Werksteinmastaba | ||||||||||||||||||||||||||
Namen: |
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Grabherr: |
onX-m-Tnn.t genannt Jnb. Ranke, PN I, 64,10 und 36,23. |
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Frau: |
%ntj Ranke, PN I, 271,19. |
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Eltern: |
Vater: cnn.w Ranke, PN, I, 316,9. |
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Kinder: |
Söhne: sms.w z#=f Ä#r; Nj-k#.w-Ro und z#=f Ro-wr Ranke, PN I, 333,9; 180,23 und 217,12. Tochter: z#.t=f Nb.tj Ranke, PN I; 187,17. |
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erwähnte Personen: |
Südlich neben der Scheintür des cnn.w und onX-m-Tnn.t gibt es eine weitere, kleinere Scheintür mit nur schlecht erhaltenen, eingeritzten Hieroglyphen eines Jhjj (Ranke, PN I, 44, 22) mit schönem Namen M##-sXm-Jnp.w (?) (Der Name ist belegt bei Junker, Giza IX, S. 156f.). Die Lesung des Namens "M##-sXm-Jnp.w" ist unsicher, da nicht eindeutig ist, ob dass m#(.ty) Jnp.w nicht eventuell doch als ein Titel zu verstehen ist. Der Name des Steleninhabers, würde dann folglich nur cXm (Ranke, PN II, 317,3) gelautet haben. Eventuell noch ein weiterer Name c:nDm (Ranke, PN I, S. 316, 20) aber sehr unsicher, da die Inschrift stark beschädigt ist. |
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Titel: | |||||||||||||||||||||||||||
Grabherr: |
z#b zx#, z#b sHD zx#.w, Hrj-sSt# n wDo-md.w, wDo-md.w St#, jry-X.t nzw "Richterlicher Schreiber ", "Untervorsteher der richterlichen Schreiber", "Geheimrat der richterlichen Entscheidungen", "Richter der geheimen Angelegenheiten", "Beauftragter für die Angelegenheiten des Königs" Zu den Titeln siehe Jones, Index OK, S. 811, 2964; 814,2978; 613, 2252; 412, 1516; 327, 1206. |
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Frau: |
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Eltern: |
Vater: sHD pr-o#, Hrj-sSt# n pr-dw#.t "Untervorsteher des Palastes", "Geheimrat des Morgenhauses" Zu den Titeln siehe Jones, Index OK, S. 811, 2964;620,.2275. |
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Kinder: |
Keine Titel der Kinder belegt. | ||||||||||||||||||||||||||
erwähnte Personen: |
Titel des JHjj: |
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Lage des Grabes: | Plan Hölscher 1903-1906 Blaupausen Mastaba D 200-214 Mastaba D 201 (Querschnitte) |
[pdf] [pdf] [pdf] |
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Ausgrabungszeitpunkt: | 1903 | ||||||||||||||||||||||||||
Ausgräber: | Otto Völz (Architekt) und Georg Steindorff | ||||||||||||||||||||||||||
Datierung: | 5./6. Dynastie nach Porter/Moss Anfang 5. Dynastie (D 201) - Anbau etwas später nach Hölscher, Mastabas. Anfang 6. Dynastie |
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Aufbau der Grabanlage: | |||||||||||||||||||||||||||
Allgemein: |
Die 1903 von Steindorff ausgegrabene Werksteinmastaba hat eine gesamte Grösse von ca. 13,3 m mal 6,1 m. In die Länge eingerechnet ist bereits der im Norden befindliche Erweiterungsbau. Dieser ist ca 2,3m mal 5,9 m groß und hat einen, vor den beiden Scheintüren liegenden Hof. Die nördliche der beiden ist dekoriert, während die nebenstehende ohne Beschriftung geblieben ist. Der offene Hof hat eine Ausdehnung von etwa 4m mal 2,5 m. Die Werksteinmastaba lehnt sich an die östlich davor stehende Mastaba D 200 an, wodurch ein ca. 1m breiter Durchgang zur, im Süden gelegenen, Kultkammer entsteht. Im Durchgang befinden sich am nördlichen Ende noch eine kleine dekorierte Scheintür des JHjj und eine groß in die Mastaba hineingebaute Hauptscheintür, wiederum ohne Dekor. In der Kultkammer selbst stehen zwei Scheintüren, wiederum ohne Dekor. Hinter der Südlichen liegt der beraubte Serdab mit Apertur. Die Mastaba hatte insgesamt 9 Grabschächte, fünf in der ursprünglichen Anlage mit der Kultkammer (Schacht 1-5 - hinzu kommen noch ein oberflächlicher Schacht für eine eventuelle sekundäre Bestattung (nördlich von Schacht 4) und ein kleiner Schacht, den Steindorff einer Kinderbestattung zuweist (zwischen Schacht 4 und 5)). Zur erweiterten Anlange des cnn.w / onX-m-Tnnt gehören die Schächte 6 und 7 und die dekorierte Scheintür im Norden, sowie der Serdab in der Ostwand und die Schächte 8 und 9. | ||||||||||||||||||||||||||
Anbauten: |
Die Mastaba wurde um einen offenen Hof mit der großen dekorierten Scheintür des cnn.w / onX-m-Tnnt, einer ebenso großen aber undekorierten und einer kleinen beschrifteten Scheintür des JHjj erweitert. Der Anbau hatte vier zusätzliche Grabschächte (6 bis 9) und einen weiteren Serdabraum in der Ostwand. Die Inschriften der Scheintür des cnn.w / onX-m-Tnnt. Die Inschrift des JHjj. |
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Kultkammer: |
Die kleine undekoriert gebliebene Kultkammer hatte eine Größe von ca 1,8 m mal 0,9 m. Darin zwei unbeschriftete Scheintüren. | ||||||||||||||||||||||||||
Serdab: |
Serdab mit Apertur zur südlichen Scheintür der Kultkammer. Der Serdab war ausgeraubt und versandet. Serdab ohne Apertur im östlichen Teil des Anbaus. Auch dieser war aufgebrochen und ausgeraubt. |
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Grabschächte: |
Insgesamt neun Grabschächte: Schacht 4: Tiefe über 7 m. Beide nach Norden gerichteten Kammern lagen übereinander. Die oberste bei 4 m Tiefe - sie war nur sehr klein und leer. Das Begräbnis der unteren Kammer war ebenfalls zerstört. Eine kleine, eventuell für Beigaben bestimmte Nische, lag im Westen. Schacht 5: Tiefe nur 2,5 m. Keine Kammer, ebenfalls leer. Zwischen Schacht 4 und 5: Ein kleiner, komplett zerstörter Schacht, vielleicht für ein Kinderbegräbnis bestimmt. Die Schächte des nördlichen Anbaus: |
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Heutiger Zustand: | Bei der Kampagne von 1903 wurden die Schächte wieder mit dem Schutt von den Reinigungsarbeiten an den anderen Mastabas zugeschüttet. Heute ist die Mastaba zugänglich, lediglich die Grabschächte 4, 5 und 6, sowie die nur oberflächlichen Schächte (zwischen Schacht 4 und 5 und nördlich von 4) sind komplett mit Sand zugeschüttet. Vgl. die Videoaufnahme von Peter Der Manuelian vom 24.03.2005 [PDM_02265 - http://www.gizapyramids.org] | ||||||||||||||||||||||||||
Funde: | Die Bestattungen der Mastaba waren allesamt beraubt. In Schacht 3 fand sich ein Holzsarg von ca. 1,3 m Länge, der erst nach der Fundteilung von 1903 gefunden und geborgen wurde. Es könnte aber gut sein, dass er in das ÄMU Leipzig gekommen ist, dort ist ein Sarg ähnlicher Grösse unter der Inv.-Nr. 3151, ohne exakte Herkunft, inventarisiert. Das Objekt ist Kriegsverlust, jedoch gibt es alte Photoaufnahmen des Stückes. Das neben dem Sarg gefundene Holzbrett ist beim Versuch der Bergung zerfallen und wurde nicht mitgenommen. In Schacht 2 wurde verworfen eine Statuengruppe (ÄMUL 2559) gefunden. Im Sande bei der Mastaba D 201 eine Opfertafel aus Kalkstein - Verbleib unbekannt. |
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Photos: |
PDM_00167; PDM_00168; PDM_00169; QTV PDM_02265 |
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Archivalien: | Tgb. 1903 [Original pdf] [Abschrift pdf] S. 73:
[…] S. 75:
Sonnabend 4. April S. 76: S. 83:
[…] S. 102:
[…]
Ausserdem sind noch 6 Brunnen fertig auszuräumen: E 1.3, J 2.3. F 3 und G 2. Die 5 ersten werden beendigt, ohne nennenswerte Ergebnisse. S. 160:
Montag, 4. Mai. S. 184:
Dann die Ausräumung des Bires auf Mastaba F [südlich von Bir F2] fortgesetzt. Schutt von hier nach F2 und F1. Es sind in diesem Bir 3 Kammern übereinander, der oberste war leer, in dem mittleren ein Holzsarg, gut erhalten; und in der untersten ebenfalls ein Holzsarg, aber gänzlich erbrochen. S. 188:
[An folgenden Stellen wird gearbeitet] S. 189: S. 190 S. 191 erreicht] [cf# vor mehreren Wochen] S. 194:
[Arbeiten finden statt] S. 197
[Arbeit findet statt] Das Einpacken wird daneben fortgesetzt und erfordert meine Anwesenheit S. 199:
demselben Bir von E. […] S. 204:
[Arbeit der Reinigungsmannschaft] S. 207:
[…] S. 229:
[…] Inschriften 1903: [Original pdf] [Transkription und Übersetzung] Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 201. 2. Fortsetzung. D. 201. 3. Fortsetzung.
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Anmerkungen: | |||||||||||||||||||||||||||
Bibliographie: | Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide [...] Frankfurt am Main - Bern etc., 1991, = MÄS, 2, S. 93ff., Taf. 17 u. 18. |
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