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Mastaba D 30

Bezeichnung:

D 30

Typus: Bruchsteinmastaba
Namen:
Grabherr:
K#.w
Ranke, PN I, 341,9.
Frau:
  %ntj-k#.w(=s?)
Ranke, PN I, 273,7.
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
 
Titel:
Grabherr:

wob-nzw Hm-nTr %wfw sHD Hm-k# mDH pr-nzw sHD mdH pr-nzw
Reinigungspriester des Königs, Gottesdiener des Cheops, Untervorsteher der Ka-Diener, Zimmermann des Königshauses, Untervorsteher der Zimmerleute des Königshauses.
Zu den Titeln vgl. Jones, Index OK, 373,1382; 565,2087; 943,3475; 459,1716; 928,3415.

Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 

 

Lage des Grabes: Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 30

[pdf]
[pdf]
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Ausgrabungszeitpunkt: 1905
Ausgräber: Georg Möller und Georg Steindorff
Datierung: 5.-6. Dynastie
Porter/Moss: 5.-6. Dynastie
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

Die 1905 von Steindorff und Möller ausgegrabene Mastaba lehnt sich im Norden an die etwas ältere Anlage von D 43 an, während sich wiederum an die Nordwand von D 30, die etwas jüngere Mastaba D 33 anlehnt.
Mastaba D 30 hat eine Größe von ca. 5,5 m × 6,9 m. Im Osten entstand durch die Ausnutzung der Westwand des vorgelagerten Anbaus von D 43 A ein 5,0 m langer und 1,0 m breiter Kultgang mit zwei Scheintüren, von denen nur die südliche dekoriert ist. Im Norden wird der Kultgang durch eine 2,3 m × 0,8 m (1,3 m) lange L-förmige Einfassung an der Nordseite von D 43 A zugänglich.
Zu der Mastaba gehören insgesamt sieben Grabschächte.

Anbauten:
Keine Anbauten.
Kultkammer:

Der ca. 5,0 m lange und 1,0 m breite Kultgang im Osten besaß zwei Scheintüren. Nur die südliche Scheintür war dekoriert. Zwischen beiden Scheintüren befand sich wie auch vor diesen ein erhöhter Kalksteinblock, der vermutlich zur Ablage von Opfergaben diente.

Serdab:

Kein Serdab.

Grabschächte:

Die Mastaba D 30 hat sieben Grabschächte.
Schacht 1: 2,0 m tief mit einer nach Westen ausgerichteten Kammer, die durch zwei Platten verschlossen war. Darin fanden sich die Reste eines Holzsarges mit einem auf dem Rücken liegenden Skelett. Kopf nach Norden und mit leicht angezogenen Knien.
Schacht 2: Nicht sehr tief mit einer nach Süden gerichteten kleinen Aushöhlung, die aber leer vorgefundenen wurde.
Schacht 3-4: Beide ca. 3,0 m tief - jedoch ohne Belang.
Schacht 5: ca. 3,0 m tief mit einer nach Süden gerichteten Kammer. War mit Ziegeln verschlossen. Darin lag das Skelett eines Kinders in knieender Lage mit dem Kopf nach Norden und dem Gesicht nach Osten gewandt.
Schacht 6: Kleines Kindergrab.
Schacht 7: Wahrscheinlich sekundäre - aber zerstörte Bestattung.

   
Erhaltungszustand: Die Mastaba ist heute nicht mehr sichtbar. Vgl das QTVR PDM_00789 13.01.2004. http://www.gizapyramids.org/.
   
Funde:

Südliche Scheintür im Kultgang:
- Scheintürsturz des K#.w (Leipzig, ÄMU 2498 - Kriegsverlust)
- Bildfeld der Scheintür des K#.w (Leipzig, ÄMU 2691 - Kriegsverlust)

   
Photos:

   
Archivalien:

Tgb. 1905 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 55:  Es kommt bald die Fassade einer Mastaba (D 30) mit beschriebener Scheintür heraus. Der Verstorbene ist:
S. 55
Auf d. Thürsturz ist der Verstorbene u. seine Frau sitzend dargestellt. – In der Umgebung kommen die Mauerzüge anderer Mastabas hervor, die weiter zu verfolgen sind. […]

S. 64: […] Mittwoch, 8. März 1905
Aufruf d. Leute ¾ 7, etwas früher als sonst.
Bei der Mastaba des S. 64 [D 30] kommen mehr u. mehr Mauerzüge heraus. Das ganze giebt ein hübsches Bild. […]

S. 67: […] Vormittag bei der Mastaba des S. 67 [D 30] vier Aufnahmen gemacht. […]

S. 70: […] Die Arbeit wird an den alten Punkten fortgesetzt. Namentlich bei der Mastaba des S .70 [D 30] u. der Mastaba D 14 kommt das Strassenbild immer besser heraus. Eklig u.  unerfreulich ist noch immer das südliche Gelände bei den Buddellöchern der Italiener. […]

S. 73: […] Beim nördlichen Schugl kommt nördlich (?) von D 30 eine kleine Kammer heraus.

Eingang von S. (?). Auf dem Türbalken 2zeilige Inschrift u. Darstellung des Toten und seiner Frau. Er heisst S. 73 (D 32) u. ist „königlicher Priester des Chufu“. Sein Name steht auch auf der Türtrommel; in d. Laibung Relief des Toten. An der Westseite der Kammer beschriebene Scheintür, die noch nicht ganz freigelegt ist. Die Reinigungsarbeiten schreiten weiter fort. […]

S. 76: […] 2) Arbeit im Norden, in der Nachbarschaft des Kau (D 30). […]

S. 77: […] Donnerstag 16. März
Aufruf ¾ 7 Uhr. – Die Arbeit an den gestern bezeichneten Stellen fortgesetzt. Im nördl. Teile des Schughl (No 2 u. 5 auf

S. 78: S. 76) entwickelt s. ein hübsches Bild. Heute am Wochenschluss zeigt das bisher
Freiliegende die folgenden Planskizze Dittmar’s:
S. 78
S. 79: In der Mastaba D 30 (Kau) wird ein Brunnen (x auf d. Planskizze S. 78) geleert. Es
ist nicht sehr tief. Unten öffnet s. eine Kammer nach Süden. Eingang mit Ziegeln
verschlossen. In ihr liegt ein Skelett (nach d. offenen Schädelnaht zu urteilen das
eines Kindes), mit angezogenen Knieen. Kopf nach N., Gesicht nach O gerichtet. […]

S. 81: […] In Mastaba 30 [D 30] wird ein Brunnen (auf d.

S. 82: Plan S. 78 mit y bezeichnet) fertig gemacht; die Kammer öffnet sich nach West, der
Eingang war durch 2 Blöcke gut verschlossen. Im Innern liegt ein Skelett au d. Rücken, Kopf nach N.; die Knie sind leicht angezogen, offenbar nur wegen d. Kleinheit des Holzsargs, von dem noch geringe Reste erkennbar sind. […]
Da beim Suchen nach d. Serdab bei Mastaba 30 [D 30] das Füllmauerwerk ziemlich
tief herausgerissen worden ist, muss heute der grosse Türsturz des Kau u. die
viereckige Platte der

S. 83: Scheintür heraus genommen werden, da ein Zusammensturz zu befürchten war. […]

S. 127: […] 3) D 30, kleiner Bîr an der NW-Ecke. Kammer nach S. Darin zerbrochene Knochen. […]

 

Inschriften 1905: [Original.pdf] [Abschrift und Transkription]
S. 40:
S. 40

Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 30
Bl.    Lgpln.    Abb.
Photo:
1094/1449
1114/1452
1134/1468
1061/1411

lehnt sich an das ältere D. 43 im Süden an und unter Benutzung der Westseite des gleichfalls älteren D. 43 A eine Kultkammer an der Ostseite geschaffen. Nach N. lehnt sich dagegen D. 33 an D. 30 an.
D. 30 ist nach Westen sehr zerstört, auf der Ostseite 2 Scheintüren, von denen die südliche beschrieben ist.

Auch der grosse Sturz trug die Darstellung des Toten u. seiner Frau beim Mahle, daneben dreizeilige Inschrift.

Da das Mauerwerk auf der Ostseite einzufallen drohte, ist diese Scheintür und ihr Sturz herausgenommen worden. Die andere Scheintür unbeschrieben. Ob und wie Die Kammer ist zweifellos überdeckt gewesen war, ist nicht mehr zu ermitteln.
D. 30 barg 7 Begräbnisse:
D. 30,1 2 m tief. Kammer nach W, mit 2 grossen Platten verschlossen. Skelett auf dem Rücken liegend, Kopf nach N., Knie leicht angezogen, Reste vom Holzsarg.
D. 30,5 . ca 3m tief, Kammer nach S., mit Ziegeln verschlossen. Skelett eines Kindes in knieender Lage, Kopf nach N., Gesicht nach O.
D. 30,2 untief, kleine Höhle, nach S. leer.
D. 30,3 und 4. ca 3 m tief, beide ohne Interesse.
D. 30,6 kleines Kindergrab.
D. 30,7 wahrscheinlich sekundäre Bestattung, zerstört.

Die Inschriften und Vorstellungen lassen auf die Entstehung der Mastaba gegen Ende der 5. Dynastie oder in der 6. Dynastie schließen.

   
Anmerkungen:  
   
Bibliographie:

Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 37f., Taf. 5.
Porter, Bertha and Rosalind B. Moss, Assisted by Ethel W. Burney, Topographical Bibliography [...], III. Memphis. Part I, S. 110.