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Mastaba des Nj-nfr

Bezeichnung: Mastaba des Nj-nfr
(bei Junker und Porter/Moss Nfr-n)
Typus: Bruchsteinmastaba mit Werksteinverkleidung
Namen:
Grabherr:
Nfr-n (Ranke, PN I, 197,3) - auf Hildesheim PM 5 - Nfr.t geschrieben
Frau:
Jy.tj (Ranke. PN I, 11,11) - auf Leipzig ÄMU 3135 nur Jt geschrieben
Eltern:
Kinder:
z#=f Ro-Htp (Otp-Ro) (Ranke, PN I, 219,15)
z#=f Mrj (Ranke, PN I, 159, 21)
Es wäre auch möglich, das sich das z#.f auf Mrj bezieht.

z#=f Wr (Ranke, PN I, 80,13) - Es ist unklar wessen Sohn Wr ist. Entweder ein Sohn des Nj-nfr oder aber des vor ihm dargestellten E#tj.
erwähnte Personen:

E#.t (Ranke, PN I, 405,15)
Wr (Ranke, PN I, 80,13)
Wr-b#.-PtH (Ranke, PN I, 80,27)
Mrj (Ranke, PN I, 159, 21) ob identisch zu Mry (Ranke, PN I 160,1) auf der Nordscheintür?
Jnj.t (Ranke, PN I, 33, 19)
Otpj (Ranke, PN I, 257,22)
Otp-ib (Ranke, PN I, 257,27)
Wr-nb-m#o.t (Ranke, PN II, 274,18)
Otp-jb=f
? (Ranke, PN I, nicht belegt vgl. 257,28)
Ppj (Ranke, PN I, 131,12)

Titel:
Grabherr:

jmy-r# pr-Sno; jmy-r# X#w; X#w

"Vorsteher des Arbeitshauses"; "Vorsteher der Kornmesser" "Kornmesser"

Zu den Titeln siehe Jones, Index OK, S. 125, 501; 183, 693; 685, 2506.

Frau:
jmy(.t)-r# jno(w)t / Hts(w)t
"Vorsteher der Weberinnen"
Zum Titel siehe Jones, Index OK, S. 58, 276 und Fischer, Varia, S. 71, n. 21)
Eltern:
   
Kinder:
  Wr: zx# Zum Titel siehe Jones, Index OK, S. 834, 3040.
erwähnte Personen:
 

E#.t : jry-X.t nzw zx# Zu den Titeln siehe Jones, Index OK, S. 327, 1206; 834, 3040.
Otpj: Hm-k# Zum Titel siehe Jones, Index OK, S. 591, 2167.
Otp-ib (Ranke, PN I, 257,27)
Wr-nb-m#o.t: jmy-r# Hm-k# Zum Titel siehe Jones, Index OK, S. 176, 673.
Otp-jb=f
?: Hm-k# Zum Titel siehe Jones, Index OK, S. 591, 2167.
Ppj (Ranke, PN I, 131,12)

Lage des Grabes:

Plan Hölscher 1903-1906
Plan Junker, Giza IX, Plan I
Plan Junker, Giza IX, Plan VI
Plan Junker, Giza IX, Abb. 51
Plan Junker, Giza IX, Abb. 73

[pdf]
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Ausgrabungszeitpunkt: 1903 und 1926
Ausgräber: Otto Völz (Architekt) und Georg Steindorff; eigentliche Ausgrabung unter Junker 1926.
Datierung: 6. Dynastie nach Porter/Moss
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:
Steindorff gräbt die Mastaba des Nj-nfr nur teilweise aus. Er legt lediglich die nachträglich angebaute Kultkammer frei. Dabei findet er vor dem Serdab des Nj-nfr verworfen einen Scheintürsturz (Hildesheim, PM 5).
Die gesamte Anlage wurde dann erst 1926 von Junker ausgegraben. Vgl. Giza VI, S. 198-204 [pdf].
Anbauten:
Die Kultkammer wurde nachträglich aus Ziegeln angebaut.
Kultkammer:
Der Kultbereich an der Ostseite der Mastaba war durch einen Eingang mit beschrifteten Rundbalken zugänglich (vermutlich noch in situ). Die Kultkammer selbst wies zwei recht rohe Scheintüren auf. Die südliche gehörte Nj-nfr und E#.t (Leipzig, ÄMU 3135 - Kriegsverlust) und von der nördlichen stammte vermutlich der Türsturz Hildesheim PM 5. Der Rest der Scheintür scheint in situ geblieben zu sein.
Serdab:
Der Serdab mit Apertur war komplett versandet und leer vorgefunden worden.
Grabschächte:

Die Grabschächte wurden von Steindorff aufgrund der sehr unübersichlichen Struktur der Grabbauten nicht entdeckt. Er beschreibt die Lage aufgrund der späten Grabschächte, die sich um die Mastaba des Nj-nfr gruppieren als unübersichtlich.

   
Erhaltungszustand: Unbekannt.
   
Funde:

- Architekturfragment aus der Mastaba des Nj-nfr (Zuweisung fraglich) - Leipzig, ÄMU 3122 - Kriegsverlust.
- Scheintür des Nj-nfr und E#tj (Südscheintür) - Leipzig, ÄMU 3135 - Kriegsverlust. .
- Relief: Architrav des Neferti und der Iiti (von der Nordscheintür) Hildesheim, PM 5.
- Nordscheintür - Verbleib? noch in situ?

   
Photos:

   
Archivalien:

Tgb. 1903 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 40: [...] Unmittelbar westl. an den Vorsprung des Merab wird eine kleine Mastaba freigelegt. Wir sehen in d. Serdâb hinein; da es aber zu spät ist, wird die Öffnung bis morgen verschoben. [...]

S. 42: [...] Auf dem Arbeitsplatze beim Merab wird fortgefahren, die Situation zu
klären und die möglichen zu den Brunnen gehörigen Mastabas’ zu finden. Alles ist sehr meskîn. Die gestern gefundenen Brunnen bleiben heute noch uneröffnet. In dem „Serdab“, westl. am Merab, wird nur Sand gefunden. [...]

S. 45: Der „Serdâb“ unmittelbar westl. vom Merab wird vom Sande freigelegt. Im Sande wird eine rechteckige Platte, wohl ein Türsturz gefunden. Links sieht man den Toten und seine Frau, nebeneinander sitzend, davor 2 Zeilen Inschrift oder Totengebet S. 45 für den
S. 45  Nofret. Der Serdab ist in der Kultkammer.
An der Westwand 2 kleine Scheintüren; beide ziemlich roh, mit Darstellungen u. Inschriften. Der Tote der südl. Tür heisst hier 45. Nach O. hat die Kammer eine Thür:
S. 45
a) Scheintür dess .45
b) Scheintür des S .45

Auf der gegenüberliegenden Seite:  
Mastaba des Nj-nufer, zu Junker’s Plan
Statt S. 45vielleicht S. 45zu lesen? s. S. 81.

S. 51: [...] An den kleineren Mastabas u. Brunnen, westl. vom Merab, wird mit verminderten Kräften weitergearbeitet. [...]

S. 52: [...] Bei der Grabung zwischen 23 und dem Merab kommt nichts
wesentliches heraus; ebenso wenig bei der unverkleideten Mastaba (D 26)
wie [bei B]. [...]

S. 81: Dr. Möller im Grabe des Nefr; um ½ 11 reitet er nach Abusîr zurück.
s. S. 45 Es ist die Mastaba des Nj-nfr (Junker)

S. 160: Montag, 4. Mai.
Um ½ 6 aufgestanden, um 6 kommt Quibell zur Teilung. Wir frühstücken
erst vor dem Hause u. gehen dann an das schwere Geschäft. Meiner dringenden
Bitte, dass ich die beiden vollständigen Statuengruppen haben müsse giebt Q. nach. Er nimmt dafür für das Museum den Denkstein des Vesj, die Gruppe ohne Köpfe, den doppelten Holzsarg, die grosse Holzfigur einer Frau aus d. Grabe des Hetpi und 7 von den Steinen mit Inschriften u. Reliefs (No. 1.9.10.14.15.17.13 des Fundjournals). Der Rest verbleibt uns. Wir nehmen ein Protokoll auf, das vor uns beiden unterzeichnet wird. Betreffs der Kammer des Uhemka wünscht Maspero entweder sie an Ort u. Stelle zu belassen und den Touristen zugänglich zu machen
oder sie – natürlich für einen anständigen Preis an mich zu verkaufen. Ich werde darüber noch mit Maspero unterhandeln. Gegen 10 geht Quibell;

S. 161: […] Nachmittag kommt Pelizaeus u. mit ihm wird nun die interne Teilung vorgenommen, die ganz glatt verläuft. Pelizaeus erhält an Hauptstücken: die Kalksteingruppe (ohne Farben), die beiden steinernen Holzfiguren, die Scheintür des Iri u. den Türsturz der Nofret (Fundj. 12). Auf mein Teil kommt die schöne Gruppe, die grössere Holzfigur des Mannes, eine Scheintürfüllung mit Flachrelief, der kleine

S. 162: Holzsarg u. die kleine Kalksteinfigur der 5. Dyn. Pelizaeus ist zufrieden u. scheint nicht abgeneigt, die Grabung im nächsten Jahre fortzusetzen. Er erklärt sich bereit, für einen Ghafîr bis 1 Januar 10 ₤ zu geben; ebenso viel will ich für einen zweiten geben. […]

   
Anmerkungen:
   
Bibliographie:

Junker, Giza VI, S. 198-204 u. Abb. 51. [pdf]
Porter Moss, III,1, S. 120f.