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Kunsthistorisches Museum Wien,
ÄS 10091

GGHi 574
Standort: Kunsthistorisches Museum Wien
Inv.-Nr. ÄS 10091
Bezeichnung: Sarg

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, aus Mastaba D 29, Schacht 3
Erwerbung: Fundteilung 1914
Material: Laubholz
Maße: L. 132 cm, B. 45 cm; H. 60 cm.
Datierung: 5.-6. Dynastie
Beschreibung:
Der Sarg wurde in einer noch nicht beraubten Sargkammer gefunden. Es stand auf Bruchsteinen, vermutlich um ein Verfaulen des Holzes durch Bodennässe zu verhindern.
Erhaltungszustand:
Der Sarg befindet sich nach der Fundteilung 1914 im Kunsthistorischen Museum Wien, ÄS 10091.
Darstellung und Text:

Zur Beschreibung der Fundsituation und der Technik vgl. Junker, Giza IX, S. 123 (b), der dort diesen Sarg beschreibt.
Bei dem Sarg handelt es sich um den undekorierten Typus eines einfachen, kastenförmigen Holzsarges. Erkennbar ist auf dem Photo, dass der Sarg aus einzelnen recht schadhafen Bretten gefertigt und der Tischler genötigt war reichlich Flickwerk zu verrichten.
Der Sarg enthielt ein Skelett mit leicht gekrümmten Knien, das mit dem Kopf nach Norden und dem Gesicht nach Osten lag. Ansonsten wurden keine Beigaben gefunden.

Kommentar:
 
Technische Angaben:

Vgl. Junker, Giza IX, S. 123 (a) und - detailiert jetzt bei Haslauer, Elfriede, Die Konstruktion von Kastensärgen aus Holz in derÄgyptischen Sammlung des Kunsthistorischen Museums, Wien, Teil I. Särge des Alten und des Mittleren Reiches, in: Technologische Studien 6, Wien 2010, S. 150f., 154, 156, 157ff, 161f., 164f.


Geschichte des Stückes:
Der Sarg wurde bei den Nach- bzw. Klärungsgrabungen Hölschers auf dem "Steindorff-Areal" gefunden. Die Angabe bei Junker, Giza IX, S. 123, dass der Sarg südlich Grab Lepsius 23 (= Mastaba G 2000) gefunden wurde ist sehr vage. Aber aufgrund der Photodokumentation kann die Zuweisung an D 29,3 als gesichert gelten.
zugehörige Objekte:

Schacht 2:
- Kastensarg (qrs.t-Typ) aus Holz - (Kairo, Ägyptisches Museum, Inv.-Nr. unbekannt)

Serdab:
- Figur einer kornmahlenden Dienerin (Leipzig, ÄMU 2567)

Bibliographie:
- Haslauer, Elfriede, Die Konstruktion von Kastensärgen aus Holz in derÄgyptischen Sammlung des Kunsthistorischen Museums, Wien, Teil I. Särge des Alten und des Mittleren Reiches, in: Technologische Studien 6, Wien 2010, S. 150f., 154, 156, 157ff, 161f., 164f.
- Junker, Hermann, Giza IX, S. 123 (a)
Literatur:

- Donadoni Roveri, Anna Maria, I sarcofagi egizi dalle origine alla fine dell'Antico Regno, Roma, Istituto di Studi del Vicino Oriente - Università, 1969 = Università di Roma - Istituto di Studi del Vicino Oriente. Serie archeologica 16.
- Taylor, John H., Egyptian Coffins, Princes Risborough, Shire Publications Ltd., 1989 = Shire Egyptology, 11.

 
Photos:
 

   
 
Archivalien:

Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 29
Bl.    Lgpln.    Abb.
Photo: (2 Sargbilder)

D. 29 ist eine rechteckige Mastaba, an dies sich nach W. das Kammermauerwerk von D. 18 anlehnt. Nach O. ist ein überdeckter Korridor vorgelegt, der nach S. abgeschlossen ist. Im Innern eine Kultmauerkammer mit Serdâb. Nach S. schliessen sich spätere Anbauten, die als D. 29 A bezecihnet sind.
Der Eingang zur Kultkammer, die ganz zerstört ist, war zugemauert, der Serdâb erbrochen und ausgeraubt, doch eine Dienerinnenfigur (Kornreiberin) noch vorhanden.
D. 29,1 3 m tief, ohne Kammer, leer.
D. 29,2 5 m tief; Kammer nach N.W., Eingang mit Bruchsteinen vermauert, intakt. Darin ein sehr gut erhaltener Holzsarg (     cm lang,     cm breit,     cm hoch) mit gewölbtem Deckel und geraden Stirnbacken. Skelett mit leicht gekrümmten Knieen, Kopf nach N., Gesicht nach O., Ohne Beigaben.
D. 29,3 14 m tiefer, gut gearbeiteter Schacht mit Einsteiglöchern. Kammer nach W., Verschluss intakt, darin ein sehr starker Holzsarg (aus 5,2 cm st. Bohlen) mit nicht gewölbten Deckel (     cm lang,     cm breit,     cm hoch) Skelett lag wie in D 29,2; Ohne Beigaben.
D. 29,4 1,50 m tief; Kammer im Mauerwerk nach S., nur 50 cm hoch; vielleicht sekundär.
D. 29,5 3,00 m tief. Nach S. und W. geringe Ausarbeitungen. Im Gang zwischen D. 29 und D. 37 ein sekundäres Begräbnis. In dem ganz zerstörten südlichen Anbau (D. 29 A) 3. Schächte:
D. 29 A,1 bei 2,25 m Tiefe Kammer nach O.
D. 29 A,2 und 3 ohne Interessen.
Nach der dienerinnen Statue zu schließen gehört D 29 in die 5. Dynastie.

[Am linken Rand, handschriftlich, neben Schacht D 29,2:]
von Junker erbitten: Photo vorhanden!

[Am linken Rand, handschriftlich, neben Schacht D 29,3:]

von Junker erbitten. Photo vorhanden.

 


Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 29

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