Hildesheim, PM 14 und 15 |
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Standort: | Hildesheim, Roemer- und Pelizaeus-Museum | ||||||||||||||||
Inv.-Nr. | PM 14 und 15 | ||||||||||||||||
Bezeichnung: | Kanopen | ||||||||||||||||
Herkunft: |
Giza, Westfriedhof, aus Mastaba D 20, Schacht 4, Sargkammer, im Schutt der Sargkammer | ||||||||||||||||
Erwerbung: | Fundteilung 1905 | ||||||||||||||||
Material: | Kalkstein | ||||||||||||||||
Maße: | PM 14: H. 26,1 cm; Dm. 15,5 cm PM 15: H. 24,0 cm: Dm. 15,7 cm |
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Datierung: | 5.- 6. Dynastie | ||||||||||||||||
Beschreibung:
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Die Kanopen wurden nicht mehr in situ gefunden sondern lagen in Schutt der aufgebrochenen Sargkammer. | ||||||||||||||||
Erhaltungszustand:
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Der heutige Erhaltungszustand der Kanopen ist gut. | ||||||||||||||||
Darstellung und Text:
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Es handelt sich um zwei fast gleich große Kanopengefäße aus Kalkstein mit Deckeln. Die Ausführung der Gefäße ist geglättet und durchaus sorgfältig und von deutlich besserer Qualität als die Kanopen aus dem Grabschacht 1 der gleichen Mastaba. Die Kanope PM 14 ist aus porösem mit zahlreichen kleinen Löchern versehenen Kalkstein gefertigt und weist Beschädigungen am Mündungsrand des Gefäßkörpers auf. Im Vergleich zu den anderen drei Kanopen des Befundes ist die handwerkliche Bearbeitung von PM 15 etwas unsorgfältiger und roher. Der Deckel von PM 15 war schon bei der Auffindung zerbrochen, konnte aber wieder komplett zusammengesetzt werden. |
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Kommentar:
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Eine Benutzung der Kanopen ist nicht nachweisbar - in ihnen haben sich keinerlei Rückstände gefunden, obwohl an den übriggebliebenen Skelettbruchstücken der Bestattung noch Reste von Asphalt gefunden wurden. Man muss also davon ausgehen, dass eine Mumifizierung versucht worden ist - inwieweit allerdings dabei die Organe wirklich entfernt und separat bestattet worden sind ist unklar. Die Kanopen dienten vielmehr als "magische" Beigabe zur Komplettierung des Körpers. | ||||||||||||||||
Technische Angaben: | PM 14: |
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Geschichte des Stückes:
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Der Schacht wurde am Sonntag, 19. April 1905 geöffnet und die vier dort gefundenen Kanopen kamen noch im gleichen Jahr zur Fundteilung. Die beiden anderen Kanopen des Satzes fielen an Steindorff und befinden sich heute im Ägyptischen Museum der Universität Leipzig (Leipzig, ÄMU 2361 und 2362). | ||||||||||||||||
zugehörige Objekte:
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Grabschacht 4: Zu den weiteren Objekten aus Mastaba D 20 vgl. den Grundeintrag zu D 20. |
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Bibliographie:
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Corpus antiquitatum aegyptiacarum. Lose-Blatt-Katalog ägyptischer Altertümer. Pelizaeus-Museum Hildesheim. Lieferung 5 = Eva Martin-Pardey, Eingeweidegefässe, Mainz 1980, S. 5,1-5,6. |
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Literatur:
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Photos: | |
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Archivalien: | Tgb. 1905 [Original pdf] [Abschrift pdf] S. 121: […] auf dem Zezemonch [D 20] werden 3 Bîre geleert: d, e, c Bei d [D 20,4] öffnet sich eine grosse Kammer nach W., deren Eingang mit Kalksteinplatten versetzt war. Trotzdem war das Grab durchbrochen u. völlig durchwühlt. In der NW-Ecke steht ein rechteckiger Kalksteinsarg, dessen Deckel zertrümmert ist. Im Sande des Sargs Stücke der Mumie. Sie war balsamiert; Reste von Asphalt daran. Im Schutt des Zimmers finden sich: S. 147: Scheinkrüge mit Henkel u. ein anderes Scheingefäss, aus dem Brunnen in d.
Vorhalle von N (Fund von 1903). Ausserdem will M. Proben von Perlen haben. 6 Statuen die zerbrochen sind, sollen nach Deutschland ziehen u. ausgelaugt werden u. dann auf Grund der Photos zur Verteilung kommen. Von dem „Gürtel“ (ceinture), der 1903 gefunden ist, spreche
ich in Gegenwart E. Brugsch’s zu M. Er wird nicht beansprucht. Die 2 im Frühling
1904 gefundenen Granitfiguren erhalte ich. S. 144) Müller aus dem Serdab S. 5 Fj. 22-25: 4 Kanopen aus dem Grabe des . |
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Lageplan: | Plan Hölscher 1903-1906 Junker, Giza IX, Plan II Blaupausen Mastaba D 20 |
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