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Werksteine mit Bauinschriften

Standort: z.T. Verbleib unbekannt nzw. Hildesheim, Pelizaeus-Museum und KHM Wien
Inv.-Nr. Hildesheim, PM 2405
KHM Wien, ÄS 7824
Bezeichnung der Stücke: Werksteine mit Bauinschriften

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, Mastaba G 4000 (= D 60)
Erwerbung: Fundteilung 1913 .
Material: Kalkstein mit Resten von Bemalung
Maße: Hildesheim, PM:
2405:
Datierung: 4. Dynastie, Zeit des Cheops.
Beschreibung:

Beschreibung der Fundsituation nach Steindorff - Tgb. 1906:

S. 24: […] Dienstag, den 6. März 1906.
Bei der großen Mastaba mit Mantel (s. vor. S.) [D 60] kommt eine Anzahl Blöcke mit roten und schwarzen Signaturen heraus. Einer mitS. 24 […]

S. 30: Die Straße vor (westl.) der großen Mastaba (D 60) fertig gereinigt (cf. S. 18, 21, 22). Ein Bekleidungsblock trägt die Aufschrift vielleicht Name der Besitzerin der Mastaba S. 30.
Sonst im Schugl nichts los. Um 4 ½ Uhr nach Cairo gefahren zur Teilnahme am Abschiedsbankett des Gesandten beim Khediven. […]

S. 32: […] – Beim Reinigen an D 60 kommen noch einige Steine mit roten Aufschriften heraus, u.a. S. 32 (hieratisch). […]

 

Beschreibung nach Junker, Giza I, S 157:
"Auf vielen der Werksteine fanden wir rohe Aufschriften in roter Tinte, von den großen Verkleideblöcken trugen vielleicht alle ursprünglich solche Notizen."
Genauere Angaben zur Lage unter "Darstellung und Text".

Erhaltungszustand:
 
Darstellung und Text:
 
1. Werkstein mit Jahresangabe: Jahr 10, erster Monat der Sommerjahreszeit (Smw), Tag 10.
  Baumarke 1
Block neben dem Eingang der Kultkammer.
Vgl. Junker, Giza I, S. 159f, Nr. 1.
2. Werkstein mit Jahresangabe: Jahr 10, zweiter Monat der Sommerjahreszeit (Smw), Tag 10+x.
  Baumarke 2
Verkleidungsblock der Ostwand. Vgl. Junker, Giza I, S. 160, Nr. 2.
3. Werkstein mit Jahresangabe: Jahr x, vierter Monat der Winterjahreszeit (prw), Tag 10+x. (Wien, KHM ÄS 7824)
  Baumarke 3
Verkleidungsblock der Ostwand. Vgl. Junker, Giza I, S. 160, Nr. 3.
4. Werkstein mit Jahresangabe: Jahr x, zweiter Monat der Winterjahreszeit (prw), Tag x.
  Baumarke 4
Von einem verworfenen Stein vom Südwesten der Mastaba. Vgl. Junker, Giza I, S. 161, Nr. 9.
5. Werkstein mit Jahresangabe: Jahr 8, dritter Monat der Sommerjahreszeit (Smw), Tag 20.
  Baumarke 5
Bruchstein in situ 7 m nördlich von der Südwestecke hinter der 4. Verkleidungsschicht
von unten. Vgl. Junker, Giza I, S. 161, Nr. 10.
6. Werkstein mit Jahresangabe: Jahr 10, vierter Monat der Winterjahreszeit (prw), Tag 23. (Hildesheim, PM 2405).
  Baumarke 6
Bruchstein in der nähe der südlichen Kultkammer. Vgl. Junker, Giza I, S. 160, Nr. 12.
7. Werkstein mit Jahresangabe: Jahr 10, zweiter Monat der Überschwemmungszeit (#X.t), Tag x.
 
Beim Reinigen, vermutlich der Westseite, gefunden. Vgl. Steindorff, Tgb. 1906, S. 32.
Inschrift:
1 Dj ßJ
2 rnp.t zp 10 #bd 2 #X.t

ßJ Ob "gegeben" zu lesen? Vielleicht auch zu lesen wie auf Werkstein Nr. 5, vgl. Beschreibung Junker, Giza I, S. 161, Nr. 10.
8. Werkstein mit stark abgeriebener Inschrift.
 
Rückseite eines Verkleidungssteines, dritte Lage von unten, zweite Reihe vom Rücksprung.
Zur möglichen Lesung vgl. Junker, Giza I, S. 160, Nr. 4.
9. Werkstein mit stark abgeriebener Inschrift.
 
Verkleidungsstein, der weiter nördlich als Nr. 8 liegt. Vgl. Junker, Giza I, S. 161, Nr. 5.
10. Werkstein mit stark abgeriebener Inschrift.
 
Verkleidungsstein, der weiter nördlich als Nr. 8 liegt. Vgl. Junker, Giza I, S. 161, Nr. 6.
11. Werkstein mit stark abgeriebener Inschrift.
 
Zirka 12 m nördlich vom Rücksprung angebracht. Zur möglichen Lesung vgl. Junker, Giza I, S. 160, Nr. 7.
12. Werkstein mit stark abgeriebener Inschrift
 
Verkleidungsstein, der weiter nördlich als Nr. 8 liegt. Vgl. Junker, Giza I, S. 161, Nr. 8.
13. Werkstein mit stark abgeriebener Inschrift
 
Inschrift wurde nicht aufgeschrieben, sondern eingemeißelt; der Block lag verworfen in der Nähe der Südwestecke der Mastaba. Zur möglichen Lesung vgl. Junker, Giza I, S. 160, Nr. 11.
14. Werkstein mit stark abgeriebener Inschrift
 
Vgl. Steindorff, Tgb. 1906, S. 24.
15. Werkstein mit stark abgeriebener Inschrift
 
z#.t W#D.t ? ßJ
ßJ
Ob Bezeichnung einer Phyle?
Vgl. Steindorff, Tgb. 1906, S.
30.

 

Kommentar:
   
Technische Angaben:

Die Inschriften sind mit roter bzw. schwarzer Farbe aufgetragen.

Geschichte der Stücke:
Der Inschriftenblock Hildesheim, PM 2405 kam per Fundteilung 1913 an das Pelizaeus-Museum. Vgl. Stadtarchiv Hildesheim, Bestand 102/9463; Brief vom 04.10.1928.
zugehörige Objekte:
  Nördlicher Serdab:
- Sitzfigur des Om-Jwnw (Hildesheim, PM 1962).

Kultkammer:
- Relief-Eckblock vom Eingang zur Kultkammer (Hildesheim, PM 2146).
- Architrav von der Nordscheintür (Hildesheim, PM 2380).

Kultkammer aber im Schutt an der südöstlichen Seite gefunden:
Die Bruchstücke sind publiziert in: Manuelian, Peter Der, “Hemiunu, Pehenptah, and German/American Collaboration at the Giza Necropolis (Giza Archives Project Gleanings: II).”, in: HÄB 50, S. 29-57. Download des Artikels unter http://www.gizapyramids.org

- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, MFA 27.296).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, Fn 25-12-300).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, Fn 25-12-301).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, Fn 25-12-302).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, Fn 25-12-303).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, Fn 25-12-304a-b).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, Fn 25-12-305a-c).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, Fn 25-12-306).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, Fn 25-12-307).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, Fn 25-12-308).
- 3 Reliefbruchstücke aus Kalkstein eines Architravs (Hildesheim, PM 4532).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, MFA 25.2936).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, MFA 25.2937).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, MFA 25.2938).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, MFA 25.2939).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, MFA 25.2940).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, MFA 25.2941).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, MFA 25.2942).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, Fn 25-12-319).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, MFA 27.1123).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, MFA 25.2946).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, MFA 25.2947).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, MFA 25.2948).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, MFA 25.2949).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, MFA 25.2950).
- Reliefbruchstück aus Kalkstein (Boston, Fn 25-12-330).

Nordschacht: (Mehr Informationen)
- 2 Alabastergefäße unter der Verschlussplatte sowie Bruchstücke von Gefäßen.
- Stück eines großen Mörtelkruges.
- Stück einer Schüssel aus feinem roten Ton.
- Stück eines Kruges aus hartem roten Ton, mit weißer Engobe.
- Stück eines bauchigen Gefäßes aus hartem roten Ton, mit weißer Engobe.
- Napf aus rotem Ton mit schwarzen Kern.
- Rinderschädel.
- Reste eines Sarges aus Kalkstein, zertrümmert und verworfen.
- Reste einer mumifizierten Leiche, zerstört und verworfen (Eventuell Hildesheim, PM - Verbleib unbekannt).


Südschacht: (Alabaster-Gefäße - Mehr Informationen) (Restliche Funde - Mehr Informationen)
- Gefäßbruchstück aus Alabaster (Hildesheim, PM 3175).
- Kanopendeckel aus Alabaster (Hildesheim, PM 2154).
- Deckel eines Schminkgefäßes? (Hildesheim, PM 3173).
- Alabaster-Schüssel (Hildesheim, PM 2149).
- Alabaster-Schüssel (Hildesheim, PM 2150).
- Alabaster-Schüssel (Hildesheim, PM 2147).
- Alabaster-Napf (Hildesheim, PM 2148).
- Scheingefäße aus Alabaster (Hildesheim, PM 2156 (Weinkrug), PM 2155 (Untersatz), PM 2157, PM 2228-2231 und PM 3174 (Schälchen).
- Stück eines Mörtelkruges, roter Ton.
- Krug, roter Ton.
- mehrere rote Krüge mit weißer Engobe.
- Hoher Krug mit weißer Engobe.
- Salbenkrug, aus hellem Ton.
- Napf mit Ausguss, aus Ton.
- Bauchiger Napf, Ton mit weißer Engobe.
- Napf mit eingezogenem Rand, roter Ton, poliert.
- Flacher Napf, roter Ton.
- Schüssel, roter Ton, poliert.

Im Schutt auf der Mastaba (über dem Südschacht?)
- Scheingefäße aus Ton - Schälchen, Näpfe und Schüsseln (Verbleib unbekannt).
- Bruchstück eines Feuersteinmessers (Verbleib unbekannt).

Vermutlich Südschacht - Zugehörigkeit unsicher.
- Miniatur-Flasche aus Alabaster - (laut Roeder in Wien, Saal VI gesehen).
- Zwei Untersätze aus Alabaster - (Verbleib unbekannt - eventuell Wien).

Im westlichen Schutt:
- Demotisch geschriebene Abrechnung.

Im Schutt:
- Zerbrochene Kalksteinschalen (vermutlich in situ verblieben).

Im Schutt an der südlichen Schmalseite:
- Bruchstück eines Alabastergefäßes (Hildesheim, PM 3675).
- Fast vollständiges Feuersteinmesser (Hildesheim, PM 3676).
- Bruchstück eines Feuersteinmessers (Hildesheim, PM 3677).
- Bruchstück eines Feuersteinmessers mit umgebogener Spitze (Hildesheim, PM 3678).
- Bruchstück eines Feuersteinmessers mit umgebogener Spitze (Hildesheim, PM 3679).
- Abschlag eines Feuersteinmessers (Hildesheim, PM 3680).
- Abschlag eines Feuersteinmessers (Hildesheim, PM 3681).
- Kernstein eines Feuersteins (Hildesheim, PM 3682).
- Steg einer Perlenkette (Hildesheim, PM 3683).

In der Nähe von Mastaba G 4000 gefunden - Zugehörigkeit unsicher:
- Fragment einer Schale (Hildesheim, PM 2969) - von U. Hölscher 1925 gefunden.

Bibliographie:
  - Jánosi, Peter, Giza in der 4. Dynastie. Die Baugeschichte und Belegung einer Nekropole des Alten Reiches. Band I: Die Mastabas der Kernfriedhöfe und die Felsgräber. Vienna: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2005, S. 50ff, S. 131f, S. 141, Tab. C2.
- Junker, Hermann, Gîza I, S. 160ff.
Literatur:

   
Photos:
Photos des Baugraffito (Hildesheim, PM 2405)
   
Archivalien:  

Tgb. 1906 [Original.pdf] [Abschrift.pdf]

S. 24: […] Dienstag, den 6. März 1906.
Bei der großen Mastaba mit Mantel (s. vor. S.) [D 60] kommt eine Anzahl Blöcke mit roten und schwarzen Signaturen heraus. Einer mitS. 24 […]

S. 30: Die Straße vor (westl.) der großen Mastaba (D 60) fertig gereinigt (cf. S. 18, 21, 22). Ein Bekleidungsblock trägt die Aufschrift vielleicht Name der Besitzerin der Mastaba S. 30.
Sonst im Schugl nichts los. Um 4 ½ Uhr nach Cairo gefahren zur Teilnahme am Abschiedsbankett des Gesandten beim Khediven. […]

S. 32: […] – Beim Reinigen an D 60 kommen noch einige Steine mit roten Aufschriften heraus, u.a. S. 32 (hieratisch). […]

 

Lageplan:
Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza I, Abb. 18
Junker, Giza I, Abb. 19
Junker, Giza I, Abb. 20
Junker, Giza I, Abb. 21
Junker, Giza XII, Plan 3
Detailansicht G 4000, Plan Holey 1926

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