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ÄMUL 2101-2103, 2108-2109, 2112-2114, 2122-2125

ÄMUL 2101ff
Standort: Ägyptisches Museum der Universität Leipzig
Inv.-Nr. 2101-2103, 2108-2109, 2112-2114, 2122-2124
Bezeichnung: Kupfermodelle von Werkzeugen.

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, Mastaba D 20, Schacht 1 - nördlich vor dem Sarg.
Erwerbung: Fundteilung 1905
Material: Kupfer
Maße: 2101: L. 7,9 cm; B. 1,0 cm; D. 0,25 cm
2102: L. 7,2 cm; B. 1,2 cm; D. 0,2 cm
2103: L. 6,3 cm; B. 1,0 cm; D. 0,23 cm
2108: L. 6,0 cm; B. 1,6 cm; D. 0,2 cm
2109: L. 5,3 cm; B. 1,1 cm; D. 0,33 cm
2112: L. 7,6 cm; B. 0,6 cm; D. 0,4 cm


2113: L. 7,5 cm; B. 0,5 cm; D. 0,37 cm
2114: L. 5,5 cm; B. 0,5 cm; D. 0,33 cm
2122: L. 7,2 cm; B. 0,3 cm; D. 0,27 cm
2123: L. 7,0 cm; Dm. 0,28 cm
2124: L. 6,4 cm; B. 0,34 cm; D. 0,3 cm

Datierung: 5.- 6. Dynastie
Beschreibung:
Die Kupfermodelle von Werkzeugen lagen verworfen am Nordende der Sargkammer vor dem Sarg. Vergleiche die Fundsituation.
Erhaltungszustand:
Bei ihrer Auffindung waren die Objekte bereits stark korrodiert. Ihr heutiger Erhaltungszustand entspricht nach der Reinigung nicht mehr in allen Fällen der alten Photoaufnahme oben.
Darstellung und Text:

Bei den Objekten handelt es sich um Werkzeuge.
ÄMUL 2101-2103, 2108-2109 sind Meissel, ÄMUL 2112-2114 sind Stichel und ÄMUL 2122-2124 sind Nadeln.

Kommentar:
Da sie sehr oft nur sehr dünn und klein sind werden sie oft als Modell-Werkzeuge bezeichnet oder allenfalls als Bearbeitungsgeräte für Arbeiten an weicheren Materialien, wie Holz angenommen. Eine andere Deutung dieser Werkzeuge liegt darin, sie als Modellwerkzeuge für die Mumifizierung anzusehen. Da diese Werkzeuge aber durchaus auch bei den Siedlungsbefunden anzutreffen sind, muss man sie wohl in die Klasse der Gebrauchs- bzw. Alltagswerkzeuge sortieren und hat dann also keine Modelle vor sich.
Technische Angaben:
 
Geschichte des Stückes:
Die Objekte wurden am Dienstag, 7. März 1905 gefunden und kamen ohne explizite Erwähnung (wie alle Kleinfunde, Gefäße, etc., denen keine besondere Bedeutung beigemessen wurde) noch im gleichen Jahr zur Fundteilung
zugehörige Objekte:

Grabschacht 1:
- Kalksteingefäß (Leipzig, ÄMU 2494)
- Reste von Blattgold (Verbleib unbekannt)
- Opferplatte (Leipzig, ÄMU 2485)
- Vier Kanopen (Kairo, Inv.-Nr. unbekannt)
- Modell eines Waschgefäßes (Leipzig, ÄMU 2484)
-
Kupfermodelle von Werkzeugen (Hildesheim, PM 2719, 2723-2725, 2727-2729)
- Reste des Skeletts

Zu den weiteren Objekten aus Mastaba D 20 vgl. den Grundeintrag zu D 20.

Bibliographie:
Krauspe, Renate, Ägyptisches Museum der Karl-Marx-Universität Leipzig, Leipzig, Direktorat für Forschung der Karl-Marx-Universität, 1987, S. 26, Nr. 25/12 (ÄMUL 2101), S. 27, Nr. 25/15 ( ÄMUL 2112).
Literatur:
- Kromer, Karl, Siedlungsfunde aus dem frühen Alten Reich in Giseh. Österreichische Ausgrabungen 1971-1975, Wien 1978 = Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Denkschriften, 136, S. 79ff. u. Taf. 32.
- Messiha, Khalil, and Hishmat Messiha, A new concept about the implements found in the Excavations at Gîza, ASAE 58 (1964), 209-225.
 
Photos:
   
 
 
Archivalien:

Tgb. 1905 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 61: […] Der Hauptbrunnen (a, s. S. 65) hinter der Scheintür des Zezemonch (D 20) wird fertig gemacht u. durch Dr. Moeller die Kammer geöffnet. Die Kammer öffnet sich nach O. Ihr Eingang sorgfältig mit Bruchsteinen verschlossen, die verschmiert sind; in d. Schmiere ein kleines Gefäß S. 61 aus Kalkstein gefunden.  Inmitten der Kammer steht, von N. nach S, gerichtet, ein roh gearbeiteter Kalksteinsarg mit leicht gewölbtem DeckelS. 61.

S. 62: Der Deckel ist bei Seite geschoben, auf ihm winzige Reste von Blattgold. Am Nordende des Sargs liegen viele, wenig gut erhaltene Kupfermodelle von Werkzeugen. Im Sande nördlich vom Eingang eine runde Steinplatte, wohl ein Kopfkissen. Ausserdem vor dem Sarge 4 Kanopen u. ihre Deckel verstreut, sowie das Kalksteinmodell eines Waschgefässe.
S. 62
xxx Werkzeugmodelle
o Kanopendeckel (die anderen verstreut)
Knochen
Waschgefäß
Kanopen
runde Kopfplatte
kleines Gefäss, im Eingang vermauert
Sicherlich ist der Sarg bald nach d. Beerdigung erbrochen, die Leiche herausgeworfen,

S. 63: die Beigaben umgestossen worden; dann wurde der Eingang wieder sorgfältig verschlossen. In den Kanopen fand sich brauner Staub, sie sind also benutzt worden. […]

S. 64: […] Auch der gestern ausgenommene

S. 65: Brunnen des Zezemonch wird von D. aufgenommen u. mit a bezeichnet; dann wird er wieder gefüllt, was die umliegende Arbeit sehr fördert. Der unmittelbar nördlich daneben liegende Brunnen wird von Mahmûd Solimân gesäubert. Dabei fällt dem unglücklichen Kerl ein Stein auf den Oberarm und schlägt ihm eine tiefe Fleischwunde. Möller legt den ersten Verband an; dann wird er zum Dr. Wakeling nach d. Mena-House geschickt, der ihn sorgfältig verbindet. […]

 
Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 20
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