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Mastaba D 51

Bezeichnung:

D 51

Typus: Werksteinmastaba
Namen:
Grabherr:
Nj-jm#.t-PtH
(Ranke, PN I, 171,2)
Frau:

Jnj.t-k#=s
(Ranke, PN I, 36,7)

Eltern:
 
Kinder:

Söhne:
z#=f sms.w Mnw-nfr

(Ranke, PN I, 152,5)
z#=f Jnj-jtj=f
(Ranke, PN I, 34,1)
K#j
(Ranke, PN I, 341,15)
Nj-jm#.t-PtH Srj
(Ranke, PN I, 171,3)

Töchter:
Vz.t=s
(Ranke, PN I; 394,9)
Jnj.tj Srj
(Ranke, PN II, 265,1)
Nj-H#p
(Ranke, PN I, 173,2)
Opnj
(Ranke, PN I, 173,2)
OnD=s
(Ranke, PN I, 245,16)

Bei allen hier angegeben Personen handelt es sich, auch wenn sie so nicht bezeichnet sind um Söhne bzw. Töchter des Nj-jm#.t-Pth.

erwähnte Personen:

Hm-k# Nj-Hb-nzw-wr
(Ranke, PN II, 364 zu PN I, 172,25)

Nj-m#o.t O(w).t-Or(.w)
(Ranke, PN I, 172,18)

#bdw.t
(Ranke, PN I, 2,5)

Otp-nfr.t
(Ranke, PN I, 258,20)

Titel:
Grabherr:

jmy-r# mD H(w).t-o#.t jry-X.t nzw sHD Hm-k#
"Vorsteher von 10 Mann (einer Manschaft) des Palastes", "Beauftragter für die Angelegenheiten des Königs", "Untervorsteher der Totenpriester".
Zu den Titeln vgl. Jones, Index OK, S. 145, 564; 327, 1206; 943, 3475.

Frau:
   
Eltern:
     
Kinder:
     
erwähnte Personen:
 

Hm-k# Nj-Hb-nzw-wr
Totenpriester Nj-Hb-nzw-wr
Zum Titel vgl. Jones, Index OK, S. 591, 2167.


Lage des Grabes: Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 51

[pdf]
[pdf]
Ausgrabungszeitpunkt: 1906
Ausgräber: Georg Möller, Paul Wrede, Georg Steindorff,
Datierung: 5.-6. Dynastie nach Porter/Moss
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

Die Mastaba D 51 ist südlich an Mastaba D 55 angebaut und liegt östlich von D 52. Die aus Bruchsteinen gefertigt Mastaba hat einen Kalksteinmantel. Der Kernbau der Anlage ist 4,2 m × 3,2 m groß. Im Osten erstreckt sich Vorbau, der die Anlage L-förmig an der Nord- und Südseite einfasst. Die Maße des Vorbaus sind im nördlichen Teil 2,7 m × 1,4 bzw. 1,5 m × 3,2 m und im südlichen Bereich 2,1 m × 1,5 m. Dadurch entsteht eine 3,2 m × 1,0 m große Kultkammer, die im Süden eine dekorierte Scheintür hat. Nördlich daneben liegt als einzige weitere Dekoration ein reliefierter und bemalter Architrav. Eine weitere aber wohl unvollendet gebliebene Scheintürnische fand sich im Norden der Kultkammer. Die Kultkammer ist durch einen etwas verjüngten Eingang zu betreten, dessen Türpfosten dekoriert waren.
Zum Kernbau der Mastaba gehören drei Grabschächte.

Im Westen des Kernbaus befindet sich ein trapezförmiger Anbau von 4,0 m × 0,9 bzw. 1,1 m, zu dem nochmals zwei Grabschächte gehören.

Anbauten:

Eine vorgebaute Kultkammer im Osten. Die Maße des Anbaus im Nordosten 2,7 m × 1,4 bzw. 1,5 m × 3,2 m und im Südosten 2,1 m × 1,5 m.

Im Westen gibt es einen trapezförmigen Anbau von 4,0 m × 0,9 bzw. 1,1 m zu dem zwei Grabschächte gehören

Kultkammer:

Die Kultkammer hat eine Größe von 3,2 m × 1,0 m. Sie ist im südöstlichen Teil durch einen verengten Eingang von ca. 0,6 m zugänglich. Die Türpfosten des Eingang wiesen Dekoration auf, die jedoch nicht weiter von den Ausgräbern dokumentiert wurden. Auch die Türtrommel des Eingangs war beschriftet. Die nördliche Scheintür ist bis auf den vollständige ausgearbeiteten Türsturz (Hildesheim, PM 415) unfertig geblieben. Die südliche Scheintür (Hildesheim, PM 416 und 416a) hingegen ist vollständig ausgeführt.

Serdab:

An der Südostecke des Vorbaus wurde nachträglich ein Serdab eingebaut. In ihm wurden nur noch die stark zerfallenen Reste einer bemalten Holzstatue gefunden. Vermutlich eine Sitzfigur von ca. 40 cm Höhe, die in der NW-Ecke des Serdabs gestanden hat. Sie konnte von den Ausgräbern nicht geborgen werden und blieb auch ansonsten undokumentiert.

Grabschächte:

Zur Kernanlage der Mastaba gehören drei Grabschächte, deren unterer Teil aus Ziegeln und der obere aus Bruchsteinen gemauert ist.
Schacht 1: Geht bis auf den anstehenden Fels. Ohne Kammer und das im Schacht liegende Skelett war zerstört
Schacht 2: Reicht noch bis 0,6 m in den anstehenden Fels hinein. Wurde jedoch auch ohne Kammer und Inhalt vorgefunden.
Schacht 3: 1,9 m tief in den Fels. Hatte zwei Kammern. Die obere war nach Osten gerichtet und enthielt nur wenige Knochenreste. Die untere Kammer war nach Westen gerichtet und enthielt noch eine schlecht erhaltenen Holzsarg in Kistenform von 1,2 m Länge. Darin lag eine Hockerbestattung mit dem Kopf nach Norden und dem Gesicht nach Osten.

Zwei Grabschächte im westlichen Anbau.
Die Schächte waren jedoch nur oberflächlich angelegt und enthielten beide schlecht erhaltene Hockerbestattungen, mit dem Kopf nach Norden und Gesicht nach Osten gerichtet.

   
Erhaltungszustand: Der heutige Erhaltungszustand ist unbekannt. Das Areal in dem die Mastaba liegt ist heute komplett unter Sand und Schutt begraben.
   
Funde:

Kultkammer:
- Türpfosten des Eingangs (wohl in situ verblieben - keine Beschreibung im Tagebuch).
- Türtrommel des Eingangs (wohl in situ verblieben - keine Beschreibung im Tagebuch)
Nördliche Scheintür:
- Türsturz des Nj-jm#.t-PtH (Hildesheim, PM 415)
Südliche Scheintür:
- Scheintür des Nj-jm#.t-PtH (Hildesheim, PM 416)
- Türsturz des Nj-jm#.t-PtH (Hildesheim, PM 416a)

Serdab:
- Bemalte Sitzfigur aus Holz von ca. 40 cm Höhe (in situ verblieben bzw. zerfallen)

Grabschacht 3:
- Holzsarg - Kastensarg (in situ verblieben)

   
Photos:
   
Archivalien:

Tgb. 1906 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 14: […] Mittwoch, den 21. Februar 1906.
Um 9 Uhr vorm. fährt Prof. Steindorff nach Cairo. Bald nach seiner Abfahrt

S. 15: kommt östlich
S. 15
der Ziegelmastaba bei D 32 S. 15 eine Kammer (D 51) heraus. Dieselbe ist sekundär angelegt, die Westwand der Kammer war ursprünglich östl. Aussenmauer der Mastaba. Es sind zwei Scheinthüren angelegt; die nördliche ist unvollendet. Auf dem Thürsturz derselben S. 15 Formel, auf dem anderen Thürsturz Darstellung des Toten  u. s. Familie. Er heißt S. 15  [D 51] An Reliefs wie Inschriften die Farben z.T. gut erhalten. Aber leider sehr salzig! – […]

S. 17: […] Südlich der Kammer vom Mittwoch (s. Plan S. 15), zwischen dieser und der südlich liegenden Mastaba aus Tûb (D 54) wird kurz vor Arbeitsschluß ein Serdâb*)
geöffnet. Ganz vermorschte, pulverige Reste einer bemalten Holzstatue (sitzend anscheinend, ca. 40 cm hoch) gefunden. Stand in der N-W Ecke. Nichts zu retten. In der S-Ecke liegt quer ein Gebilde aus Nilschlamm, noch nicht zu ersehen, was es ist. – Namauris werden in einer Felshöhe, östlich der der Busiris, untergebracht.
*) Scheint nachträglich an der SO-Ecke von D 57 angebaut zu sein u. zu D 51 zu gehören.

S. 18: […] Ein paar Leute sind an einen Brunnen westl. an der Mastaba des
S. 18 [D 51] tätig. […]

S. 19 […] An dem Bîr 1 in d. Mastaba des S. 19 [D 51] wird weiter  gearbeitet. […]

S. 20: […] Zeichnen in der Mastaba D 51 (Kammer des S. 20). Furchtbarer Wind, der im Laufe des Tages aus den verschiedensten Richtungen weht, erschwert die Arbeit sehr. […]

S. 22: […] Vor der Kammer des S. 22 [D 51] wird von einigen

S. 23:  Leuten der Zugang gereinigt. […]

S. 24: […] Nachmittags rückt Senussi an. Böser Sturm mir etwas Regen, die Kammer von D 51 muss stabiler gedeckt werden. […]

S. 31: […] Dienstag, den 13. März 1906.
Bire in Mastaba 51 und 52 ausgenommen [D 51 und D 52]

S. 32:  D 51,3 enthält einen schlecht erhaltenen Holzsarg in Kistenform, ca. 1,20 lang. Die Skelette sämtlich Kopf nach N. Gesicht nach O. […]

S. 60: […] Südl. von D 51 ein ganz elender Anbau mit Schacht (D 51,6). Kammer nach S. Zertrümmertes Skelett, Kopf N, Gesicht O. […]

S. 67: […] D 51; Kammern sämtlich nach O., 5 Schächte
1: Skelett unvollständig, schlecht erhalten
2: unvollendeter Bîr; da unter ihm Kammer von 3.
3 hat 2 Kammern über einander; in der oberen wenig Knochensplitter, in der unteren: Hocker in gewöhnlicher Lage.
4. schlecht erhaltener Hocker, Kopf nach N.
5. desgl.

 

Notizen Wrede: [Abschrift.pdf]

S. 7
Die mit D51 und D55 bezeichneten Teile lassen sich nicht vollständig voneinander trennen. Nördlich von D52 liegt zunächst ein Bau mit einer tiefen Scheintür und 3 Schächten, zwischen dem und der Grabung von 1902 ein Zwischenraum blieb, der westlich durch eine nicht blosgelegte Mastaba begrenzt ist. Die Ostfront dieses ersten Teils ist durch einen zweiten Teil zugebaut, der im Norden am Mastaba N heran resp. unter dessen Südwand
hinunterreicht. Dadurch wurde jener vorerwähnte Zwischenraum zum abgeschlossenen Hof und ist durch Einbau eines Oberflächengrabes nutzbar gemacht. Unter Benutzung des zweiten Bauteiles von D55, der drei Bîre und zwei Scheintüren aufweist, wurde südlich dazu der Hauptteil von D51 errichtet. An diesen angebaut wurde alsdann der niedrigere westliche Teil, sowie die östliche Kammer. Von dem Eingang der Kammer bis südlich an D53 wurde noch ein Einbau blosgelegt, der einen zerstörten Serdâp mit Holzfigur und Stuckresten enthielt. Ein letzter Bauteil dieser Gruppe ist die nördliche, nur in einer Schicht angelegte Partie, die von der Kammer von D51 nördlich bis N reicht und die Anlage dreier Bîre sowie einer Kammer zeigt.
Mit D51 beginnend enthält zunächst der Hauptteil drei Bîre, von denen der nördliche einerseits den Kalksteinmantel von D55, 2.Teil enthält. Die anderen Wände, ebenso wie die der anderen Bire, sind bis zur Höhe der zweiten Mantelschicht aus Lehmziegeln gebildet, darüber aus unregelmäßigen Steinen in Nilschlamm. Der nördliche Bir reicht bis auf den Fels, der mittlere 60cm tief in den Fels hinein. Von diesem mittleren zum südlichen führt eine Verbindung innerhalb der Ziegelschichten. Der südliche Bir enthalt zwei unregelmäßige Kammern. Der westliche Anbau ist bedeutend niedriger, als der Hauptbau, und enthält zwei Oberflächengräber, die ganz aus Kalksteinen hergestellt sind. Der östliche Anbau, die Kammer, enthielt mehrere Reliefs an zwei Scheintüren, sowie an den Flächen der Eingangstür.

Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 51
Bl. Lgpln. Abb.
Photo:

1482/2975
Wieck
1481/2974
1486/2979

Mastaba des
Sie ist südlich an das ältere D 55 angebaut und hat eine vorgelegte Kultkammer mit sehr starken Mauern. Die Innenwände der Kultkammer sind roh, d.h. ungeglättet belassen. Sie sollten wohl Lemputz erhalten. Nur die beiden Scheintüren sind sauber ausgearbeitet und bemalt. Die südliche
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Die nördliche Scheintür ist unfertig geblieben, nur der Sturz darüber ist fertig bearbeitet.

Auf der Trommel der Eingangstür steht:

Die Seitenwangen der Tür tragen Reliefs:

 

Die Kultkammer scheint gerade Steinbalkendecke gehabt zu haben. An die Süd-Ost-Ecke der Kammer war ein Serdab nachträglich gebaut, der wohl zu D 51 gehörte (vgl. Bl.    ). Es wurden darin ganz vermoderte Reste einer bemalten Holzstatue gefunden, anscheinend sitzend, ca 40 cm hoch, die in der Nord-West-Ecke stand. Sie konnte nicht gerettet werden.

D 51 Fortsetzung

D 51 enthält 3 Schächte, die unten aus Ziegeln oben aus Bruchsteinen aufgebaut sind.
D 51,1 reicht nur bis auf den Fels hinein, ohne Kammer. Skelett zerstört.
D 51,2 reicht 60 cm in den Fels hinein, ohne Kammer und Inhalt.
D 51,3 reicht 1,90 m in den Fels hinein. 2 Kammern, die obere nach Osten, mit wenigen Knochenresten, die untere nach Westen enthält einen schlecht erhaltenen Holzsarg in Kistenform, 120 m lang, Hocker, Kopf nach Norden, Gesicht nach Osten.

An D 51 ist nach Westen ein niedrigerer Anbau mit 2 Oberflächengräbern gelehnt, die beide schlecht erhaltene Hocker, Kopf nach Norden, Gesicht nach Osten, bargen.

Dem Stil der Reliefs nach gehört D 51 in die 5. Dyn. Nach der Gruppierung zu den Nachbarbauten zu schließen, scheint es älter als D 208 zu sein, das in die Zeit des Ne-user-res gehört.

   
Anmerkungen:  
   
Bibliographie: Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 51, Taf. 10.
Porter, Bertha and Rosalind B. Moss, Assisted by Ethel W. Burney, Topographical Bibliography [...], III. Memphis. Part I, S. 112f.