PM 12 |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||
Standort: | Hildesheim, Roemer- und Pelizaeus-Museum | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Inv.-Nr. | PM 12 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bezeichnung des Stückes: | Sitzfigur des vp-m-onX | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Herkunft: |
Giza, Westfriedhof: Im Serdab c der Mastaba D 20 des vp-m-onX | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erwerbung: | Fundteilung 1905 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Material: | Kalkstein, bemalt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maße: | H. 45,8 cm; B. 16,2 cm; T. 27,8 cm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Datierung: | Späte 5. Dynastie Ende 5. Dynastie nach Martin-Pardey, CAA 1, 16ff. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||
Beschreibung: | Die Sitzfigur des vp-m-onX ist vollständig erhalten. Bei ihrer Auffindung lag sie nicht mehr in situ und umgestürzt auf die linke Seite an der NW-Ecke des Serdabs gelehnt. Der Kopf, der rechte Daumen und die Zehen des rechten Fußes waren abgeschlagen - fanden sich jedoch im Sand. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erhaltungszustand: | Das Objekt ist restauriert und befindet sich heute in einem guten Erhaltungszustand. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||
Darstellung und Text: | vp-m-onX sitzt auf einem kubisch geformten Sitz mit einer rechteckigen, vorne abgerundeten Basis. Er trägt die kurze, die Ohren bedeckende Löckchenperücke, einen weiß grundierten Halskragen (heute kaum mehr zu erkennen), dessen Innenzeichnung schon bei der Auffindung verloren war und einen Galaschurz mit Gürtel, plissiertem Überschlag und Knoten. vp-m-onX sitzt mit stehender rechter Faust und liegender linken Hand. Das Gesicht ist wie der Rest der Körpers fein modelliert. Die mandelförmigen Augen stehen auf einer waagerecht verlaufenden Lidachse. Die Augenlider und Augenbrauen sind durch schmale Relieflinien eingefasst. Der kurze Nasenrücken geht in recht breite, dazu passende Nasenflügel über, die ihrerseits zu dem kleinen Mund mit breiten Lippen passt. Das nur schmale Oberlippenbärtchen ist heute kaum mehr erkennbar. Das Gesicht erscheint durch die dicken Wangen und dem nur schwach betonten Kinn jugendlich. Der Oberkörper ist muskulös und die Brustwarzen sind durch reliefierte Einfassungen betont. Hervorstechend ist die Ausführung der Beinmuskulatur und der Knochen, die den kräftigen, fasst sportlich wirkenden Eindruck der Statue unterstützen. Die starke Herausbildung der Unterarmknochen am linken Arm führt dazu dass der Arm ungelenk, fasst verdreht wirkt. Zwischen Oberkörper und den Armen sowie den Beinen und dem Sitz sind die Zwischenräume als Verbindungsstege stehen gelassen. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kommentar: | Die Zuweisung der Sitzfigur an vp-m-onX erfolgt aufgrund ihres Fundortes in der Mastaba des vp-m-onX. Die Statue selbst ist aber unbeschriftet. Passt jedoch vom Ausführungstyp stilistisch zur Gruppenstatue in Kairo (JE 37826) und zur Dienerfigur in Hildesheim (PM 19). |
||||||||||||||||||||||||||||||||||
Technische Angaben: | Farben:
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geschichte des Stückes: | Die Sitzfigur wurde am Samstag, 25. März 1905 gefunden und kam am Montag, 24. April 1905 zur Fundteilung, in der sie Wilhelm Pelizaeus zufiel. Dieser schenkte die Statue zusammen mit anderen Objekten seiner Privatsammlung 1907 die Stadt Hildesheim, die in in Erfüllung der Schenkungs-Bedingungen ein passendes Gebäude nahe dem Roemer-Museum erwirbt und es umbaut; die Kosten der Einrichtung übernimmt weitgehend Wilhelm Pelizaeus. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zugehörige Objekte: | Keine weiteren Funde in dem erbrochenen und wahrscheinlich beraubten Serdab c. Zu den weiteren Objekten aus Mastaba D 20 vgl. den Grundeintrag zu D 20. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bibliographie: | - Grimm, Alfred, Mastabas ... = MÄU, 2, S. 30f (erw.) - Corpus antiquitatum aegyptiacarum. Lose-Blatt-Katalog ägyptischer Altertümer. Pelizaeus Museum. Hildesheim. Lieferung 1 = Eva Martin-Pardey, Plastik des Alten Reiches. Teil 1, Mainz/Rhein 1977, S. 16-22. - Porter/Moss, Memphis III,1,2. Auflage, S. 109. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
Photos: |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||
Archivalien: | Tgb. 1905 [Original pdf] [Abschrift pdf] S. 102: und nicht mehr in situ. Sie lag auf der l. Seite an die NW-Ecke des Serdâbs angelehnt. Der Kopf, der r. Daumen und die Zehen waren abgebrochen, doch haben sich alle Teile im Sande gefunden. Die Statue (sitzend, ca 50 cm hoch) ist sehr hübsch, wohl sicher die beste der in diesem Jahre gefundenen. Material Kalkstein. Farben schlecht erhalten. Kurze Löckchenfrisur, gefältelter Schurz. Beinmuskulatur gut ausgearbeitet. Hoffentlich geht es so weiter! Dittmar vermisst, Möller sammelt Skelette. Starker Chamasîn seit Nachmittag. S. 147: Scheinkrüge mit Henkel u. ein anderes Scheingefäss, aus dem Brunnen in d. Vorhalle von N (Fund von 1903). Ausserdem will M. Proben von Perlen haben. 6 Statuen die zerbrochen sind, sollen nach Deutschland ziehen u. ausgelaugt werden u. dann auf Grund der Photos zur Verteilung kommen. Von dem „Gürtel“ (ceinture), der 1903 gefunden ist, spreche ich in Gegenwart E. Brugsch’s zu M. Er wird nicht beansprucht. Die 2 im Frühling 1904 gefundenen Granitfiguren erhalte ich. Vom Museum fährt Stdff. zu Pelizaeus u. teilt mit ihm. P. erhält: 1) die sitzende Granitfigur von 1904; 2) die stehende Kksteinstatue des Mimi 3) die feine Kalksteinfigur des Zezemonch (S. 101); S. 144) Müller aus dem Serdab
Statuen 1905: [Original.pdf] [Abschrift.pdf] |
||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lageplan: | Plan Hölscher 1903-1906 Junker, Giza IX, Plan II Blaupausen Mastaba D 20 |
[pdf] [pdf] [pdf] |
|||||||||||||||||||||||||||||||||