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Mastaba D 29

Bezeichnung:

D 29
D 29 A

Typus: D 29: Bruchsteinmastaba
D 29 A: Bruchsteinanbau südlich an D 29
Namen:
Grabherr:
unbekannt
Frau:
   
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
 
Titel:
Grabherr:


Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 

 

Lage des Grabes: Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 29

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Ausgrabungszeitpunkt: 1905
Ausgräber: Georg Möller und Georg Steindorff
Datierung: 5.-6. Dynastie
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

Die 1905 von Steindorff und Möller wohl nur teilweise untersuchte Mastaba D 29 fand kaum eine Erwähnung im Tagebuch von 1905 oder überhaupt in den Aufzeichnung Steindorffs. Lediglich der Fund der kornmahlenden Dienerfigur im bereits beraubten Serdab wird beschrieben.
Vermutlich wurde die Mastaba erst mit den Nachgrabungen Junkers 1926 geklärt - findet aber auch in seinen Aufzeichnungen keinerlei Erwähnung und das obwohl sich in den Grabschächten 2 und 3 noch gut erhaltene Holzsärge fanden, die anscheinend auch geborgen wurden.
Die Grabungsgeschichte dieser Mastaba bleibt also weitestgehend im Dunkeln und wäre ohne das wiedergefundene Manuskript Hölschers zu den Baubefunden des Westfriedhofes wohl auch weiterhin ungeklärt.

Die 5,5 m × 8,0 m große Anlage besaß im Osten einen abgedeckten Kultgang von 1,1 m Breite und 4,4 m Länge. In etwa der Mitte der Ostwand lag der noch vermauert vorgefundene Eingang zur Kultkammer, die jedoch völlig zerstört und teilweise abgetragen war. An der Südwand der Kammer lag der Serdab mit Apertur, der zwar beraubt war, in dem sich aber trotzdem noch eine Dienefigur (Leipzig, ÄMU 2567) befand.
Zur Grabanlage gehören insgesamt 5 Grabschächte.

Im nördlichen Gang zwischen Mastaba D 29 und D 37 wurde ein sekundäres Begräbnis freigelegt.

 

Anbauten:
Südlich schließt sich an Mastaba D 29 ein Anbau D 29 A aus Bruchsteinen von 3,0 m× 5,7 m an, dessen Westseite auf eine Fläche von 4,1 m × 1,9 m hervorragt und so eine etwaige Kultnische für die Erweiterung D 29 A beherbergt hat. Die Anlage enthielt wiederum drei Grabschächte.
Kultkammer:
Eine völlig zerstörte und teilweise abgetragene Kultkammer in D 29.
Serdab:

Ein 1,1 m × 0,8 m großer Serdab, der bereits geplündert war, in dem sich dennoch eine kornmahlende Dienerfigur (Leipzig, ÄMU 2567) gefunden hat. Der Serdab hatte ein Sichtfenster zur Südwand der Kultkammer.

Grabschächte:

Die Mastaba D 29 hat fünf Grabschächte.
Schacht 1: 3,0 m tief, jedoch ohne Kammer und leer vorgefunden.
Schacht 2: 5,0 m tief. Er hatte eine nach Nordwesten ausgerichtete Kammer, die noch mit Bruchsteinen zugemauert war und intakt vorgefunden wurde. In der Kammer befand sich ein sehr gut erhaltener Holzsarg vom qrs.t-Typ. Im Sarg lag ein Skelett mit leicht gekrümmten Knien, den Kopf nach Norden, Gesicht nach Osten gerichtet, jedoch ohne Beigaben.
Schacht 3: 14,0 m tief. Der Schacht hatte Steiglöcher. Die Kammer war nach Westen gerichtet und ihr Verschluss ebenfalls noch intakt. Auch in ihr befand sich ein gut gearbeiteter Holzsarg (einfacher Kastensarg). Auch in ihm lag ein Skelett mit leicht gekrümmten Knien und den Kopf nach Norden, Gesicht nach Osten gerichtet. Auch hier fanden sich keine Beigaben.
Schacht 4: 1,5 m tief. Die Kammer lag im Mauerwerk nach Süden gerichtet und war nur 0,5 m hoch und eventuell sekundär angelegt worden.
Schacht 5: 3,0 m tief mit nur geringen Ausarbeitungen nach Süden und Westen und ohne nennenswerten Befund.

Südlicher Anbau D 29 A hat drei Grabschächte:
Schacht 1: Auf einer Tiefe von 2,25 m lag eine nach Osten gerichtete Kammer. Ohne Befund.
Schacht 2 und 3: Ohne Befund.

Sekundäres Begräbnis im Norden zwischen D 29 und D37.
Im aufgerissenen Pflaster befand sich in einem mit zwei Steinplatten bedeckten Loch von 0,6 m × 0,4 m, ein eng zusammengepresstes Skelett.

   
Erhaltungszustand: Die Mastaba ist in einem guten Erhaltungszustand Vgl. die Aufnahmen PDM_03450 und PDM_03451 vom 11.08.2005 sowie das QTVR PDM_00791 13.01.2004. http://www.gizapyramids.org/.
   
Funde:

Schacht 2:
- Kastensarg (qrs.t-Typ) aus Holz - (Kairo, Ägyptisches Museum, Inv.-Nr. unbekannt)

Schacht 3:
- Kastensarg (einfacher Typus) aus Holz (Wien, KHM ÄS 10091)

Serdab:
- Figur einer kornmahlenden Dienerin (Leipzig, ÄMU 2567)

   
Photos:

   
Archivalien:

Tgb. 1905 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 82: […] In d. Gange (zwischen D 37 und D 29) südlich der „grossen Mastaba“ (D 37) ist ein kleines Grab eingebaut. Das Pflaster aufgerissen, ein Loch von ca. 60 × 40 cm ausgehoben; darin liegt ganz zusammengepresst ein Skelett. Das Loch war mit 2 Kalksteinplatten zugedeckt. […]

S. 105: […] Kurz vor Schuglschluß wird in der sehr tief im Niveau liegenden, teilweise abgetragenen Mastaba D 29 der Serdâb gefunden. Er war erbrochen und bis auf eine sehr hübsche Dienerinnenfigur (Kornreiberin), die die Grabräuber übersehen hatten, ausgeplündert. Abends Besuch von Mace, Davies, Reisner, letztere anscheinend etwas neidisch. […]



Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 29
Bl.    Lgpln.    Abb.
Photo: (2 Sargbilder)

D. 29 ist eine rechteckige Mastaba, an dies sich nach W. das Kammermauerwerk von D. 18 anlehnt. Nach O. ist ein überdeckter Korridor vorgelegt, der nach S. abgeschlossen ist. Im Innern eine Kultmauerkammer mit Serdâb. Nach S. schliessen sich spätere Anbauten, die als D. 29 A bezecihnet sind.
Der Eingang zur Kultkammer, die ganz zerstört ist, war zugemauert, der Serdâb erbrochen und ausgeraubt, doch eine Dienerinnenfigur (Kornreiberin) noch vorhanden.
D. 29,1 3 m tief, ohne Kammer, leer.
D. 29,2 5 m tief; Kammer nach N.W., Eingang mit Bruchsteinen vermauert, intakt. Darin ein sehr gut erhaltener Holzsarg (     cm lang,     cm breit,     cm hoch) mit gewölbtem Deckel und geraden Stirnbacken. Skelett mit leicht gekrümmten Knieen, Kopf nach N., Gesicht nach O., Ohne Beigaben.
D. 29,3 14 m tiefer, gut gearbeiteter Schacht mit Einsteiglöchern. Kammer nach W., Verschluss intakt, darin ein sehr starker Holzsarg (aus 5,2 cm st. Bohlen) mit nicht gewölbten Deckel (     cm lang,     cm breit,     cm hoch) Skelett lag wie in D 29,2; Ohne Beigaben.
D. 29,4 1,50 m tief; Kammer im Mauerwerk nach S., nur 50 cm hoch; vielleicht sekundär.
D. 29,5 3,00 m tief. Nach S. und W. geringe Ausarbeitungen. Im Gang zwischen D. 29 und D. 37 ein sekundäres Begräbnis. In dem ganz zerstörten südlichen Anbau (D. 29 A) 3. Schächte:
D. 29 A,1 bei 2,25 m Tiefe Kammer nach O.
D. 29 A,2 und 3 ohne Interessen.
Nach der dienerinnen Statue zu schließen gehört D 29 in die 5. Dynastie.

[Am linken Rand, handschriftlich, neben Schacht D 29,2:]
von Junker erbitten: Photo vorhanden!

[Am linken Rand, handschriftlich, neben Schacht D 29,3:]

von Junker erbitten. Photo vorhanden.

   
Anmerkungen:  
   
Bibliographie:

Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 37f., Taf. 6.
Porter, Bertha and Rosalind B. Moss, Assisted by Ethel W. Burney, Topographical Bibliography [...], III. Memphis. Part I, S. 110.