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Kopfstütze

ÄMUL 2483ÄMUL 2483
Standort: Ägyptisches Museum der Universität Leipzig
Inv.-Nr.

Leipzig, ÄMU 2483

Bezeichnung: Kopfstütze

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, Mastaba D 208, Schacht 9
Erwerbung: Vermutlich Fundteilung 1905
Material: Kalkstein
Maße: H. 28,1 cm; B. 20,4 cm; T. 9,7 cm
Datierung: 5./6. Dynastie
Beschreibung:
Die Kopfstütze wurde umgeworfen auf Beckenhöhe gefunden. Sie muss vermutlich beim Zerfall des Leichnams aus ihrer ursprünglichen Lage gerollt sein.
Erhaltungszustand:
Der Erhaltungszustand der Kopfstütze ist gut.
Darstellung und Text:

Die Kopfstütze ist aus drei separat gearbeiteten Teilen gefertigt. Sie steht auf einer rechteckigen Platte. Ihr kannelierter Schaft verjüngt sich nach oben etwas. Die halbmondförmige Auflage für den Kopf sitzt auf einer quadratischen Abdeckplatte auf, die zur Verbindung mit dem Schaft dient.

Kommentar:
 
Technische Angaben:

Die Kopfstütze ist aus 3 Teilen gefertigt. Ihr Schaft greift mit Zapfen in die Boden- und Deckplatte ein. Es befand sich kein Bindemittel an den Zapfen, so dass man davon ausgehen kann, dass sie nur mechanisch zusammen hielten.


Geschichte des Stückes:
zugehörige Objekte:

- Weibliches Skelett (geborgen aber durch schlechte Aufbewahrung auf der Grabung bereits zerstört).
- Zwei Bierkrüge (eventuell Leipzig, ÄMU 2543, 2544-2545 (Kriegsverlust) oder 2546).
- Knochen von Opfergaben - Schenkelstücke und Vogelknochen.
- Siegelabrollung auf einem Krugverschluss mit Namen des Nj-wsr-Ro(.w) (Leipzig, ÄMU 3774 - Kriegsverlust).
- Ein kompletter Satz von Miniatur-Gefäßen aus Kalzit-Alabaster:
69 kleine Opferschälchen (Hildesheim, PM 421h-x und Leipzig, ÄMU 2447-2462 und 2477, der Rest im Ägyptischen Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt), 6 zylindrische Scheingefäße für Öl (hildesheim, PM 421f-g und Leipzig, ÄMU 2470-2472, das letzte im Ägyptischen Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt), 6 Wasserscheingefäße (Hildesheim PM 421c-e und Leipzig, ÄMU 2467-2469), 4 Miniatur-Weinkrüge (Hildesheim, PM 421a-b und Leipzig, ÄMU 2473-2474) und 2 Henkelkrüge (vermutlich Ägyptisches Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt), 1 Waschgefäß (vermutlich Ägyptisches Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt) und eine Schale aus Kalkstein (vermutlich Ägyptisches Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt).
- Gefäße aus Kupfer (Schale - Leipzig, ÄMU 2168; Gefäß mit Rundboden - Leipzig, ÄMU 2164 und darin ein kleineres Gefäß - Leipzig, ÄMU 2165).
- Werkzeuge aus Kupfer (Leipzig, ÄMU 2106, 2110-2111, 2116, 2129, 2596-2597, Hildesheim PM 2730-2732).
- Diadem (Leipzig, ÄMU 2500).
- Vier Stockbeschläge aus Kupfer mit Blattgoldüberzug (Leipzig, ÄMU 2136-2137 und Hildesheim, PM 2743-2744).
- Schwarze, grüne, blaue Perlen eines Halsbandes mit Schnellkäfern "click-beetle" (Leipzig, ÄMU 3770) und 7 metallene Zwischenglieder (Leipzig, ÄMU 2190 (1-4) und Hildesheim, PM 2737-2739).

Bibliographie:
Das Ägyptische Museum der Universität Leipzig. Renate Krauspe (Hrsg.), Mainz am Rhein, Verlag Philipp von Zabern, 1997 = Zaberns Bildbande zur Archäologie / Sonderhefte der Antiken Welt, S. 48.
Krauspe, Renate, Ägyptisches Museum der Karl-Marx-Universität Leipzig, Leipzig, Direktorat für Forschung der Karl-Marx-Universität, 1987, S. 22, Nr. 13/18.

Literatur:
 
 
Photos:


 
Archivalien:

Tagebuch Steindorff 1903,
S. 177: Zwischen Sarg und dem bankartigen Vorsprung auf der Ecke 3 Nilschlammziegel,
über und unter den [oben erwähnten] Knochen gänzlich vermorschte Holzreste, wohl von einem Brette herrührend. An der nördlichen Seite der Kammer, in den beiden Ecken je ein Mörtelkruge. Kurz vor Schluß der Arbeit lasse ich von Senussi den Deckel der Sarges etwas zur Seite schieben und sehen das gut erhaltene Skelett einer Frau, in der Höhe des Beckens ein Metallgürtel mit Goldblatt belegt, und eine in 3 Teile erhaltene steinerne Kopfstütze. Kopf lag nach N, Gesicht schaut nach O. Für die  Nacht übernimmt Senussi oben am Bir die Wache. […]

S. 178: […] Gleich am Morgen wird mit dem Ausnehmen des Birs in der Vorhalle von N fortgefahren; der Deckel des Sarges wird zur Seite geschoben. In der Höhe des Beckens befindet sich östlich eine Kopfstütze, aus 3 Teilen bestehend, Kalkstein, gut erhalten; a b c waren wohl ursprünglich nur ineinander gesetzt, ohne

S. 179: Bindungsmittel, in dem senkrechten Teil, zu diesem Zweck 2 Zapfen, die in 2 Löcher der horizontalen Stücke greifen. Außerdem die senkrechte Stütze mit Kanneluren
versehen, vgl. Aufsicht.
S. 179
vermutlich diese Kopfstütze aus ihrer ursprünglichen Lage gerollt.

Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 200-214
Querschnitte D 208
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