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Hildesheim, PM 2722, 2740-2742

PM 2722, 2740-42
Standort: Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim
Inv.-Nr. PM 2722, 2740-2742
Bezeichnung: Kupfermodelle von Werkzeugen

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, aus Mastaba D 20, Schacht 4, Sargkammer, im Schutt der Sargkammer
Erwerbung: Fundteilung 1905
Material: Kupfer
Maße: 2722: H. 0,35 cm; B. 0,35 cm; L. 5,5 cm
2740: B. 3,3 cm; L. 3,6 cm
2741: B. 2,2 cm; L. 2,95 cm
2742: B. 2,1 cm; L. 3,3 cm

Datierung: 5.- 6. Dynastie
Beschreibung:
Die Werkzeuge wurden nicht mehr in situ gefunden sondern lagen in Schutt der aufgebrochenen Sargkammer.
Erhaltungszustand:
Bei ihrer Auffindung waren die Objekte bereits stark korrodiert. PM 2740 ist in mehrere Fragmente zerbrochen
Darstellung und Text:

Bei den Objekten handelt es sich um Werkzeuge.
PM 2722 ist eine Nadel und PM 2740-2742 sind Klingen.

Kommentar:
Da sie sehr oft nur sehr dünn und klein sind werden sie oft als Modell-Werkzeuge bezeichnet oder allenfalls als Bearbeitungsgeräte für Arbeiten an weicheren Materialien, wie Holz angenommen. Eine andere Deutung dieser Werkzeuge liegt darin, sie als Modellwerkzeuge für die Mumifizierung anzusehen. Da diese Werkzeuge aber durchaus auch bei den Siedlungsbefunden anzutreffen sind, muss man sie wohl in die Klasse der Gebrauchs- bzw. Alltagswerkzeuge sortieren und hat dann also keine Modelle vor sich.
Technische Angaben:


Geschichte des Stückes:
Der Schacht wurde am Sonntag, 19. April 1905 geöffnet und die Werkzeuge kamen ohne explizite Erwähnung (wie alle Kleinfunde, Gefäße, etc., denen keine besondere Bedeutung beigemessen wurde) noch im gleichen Jahr zur Fundteilung.
zugehörige Objekte:

Grabschacht 4:
- Vier Kanopen (Leipzig, ÄMU 2361, 2362 und Hildesheim, PM 14, 15)
- Zwei Tongefäße aus feinem hellem Ton (Leipzig, ÄMU 2082, 2083)
- Scherben von drei gröberen Töpfen (Leipzig, ÄMU 1457, 1459, 1460)
- Reste einer Mumienmaske (Verbleib unbekannt)
- Kupfermodelle von Werkzeugen (Leipzig, ÄMU 2125, 2128, 2134 und Hildesheim, PM 2722, 2740, 2741, 2742)
- Scheiben, Röhrenperlen und zwei Verschlussstücke eines Brustschmuckes (Leipzig, ÄMU 3769 - Kriegsverlust)
- Reste eines Skeletts (Osteologische Sammlung der Universität Tübingen, Inv.-Nr. 7000)

Zu den weiteren Objekten aus Mastaba D 20 vgl. den Grundeintrag zu D 20.

Bibliographie:
Unpubliziert.
Literatur:
- Kromer, Karl, Siedlungsfunde aus dem frühen Alten Reich in Giseh. Österreichische Ausgrabungen 1971-1975, Wien 1978 = Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Denkschriften, 136, S. 79ff. u. Taf. 32.
- Messiha, Khalil, and Hishmat Messiha, A new concept about the implements found in the Excavations at Gîza, ASAE 58 (1964), 209-225.
 
Photos:
 
 
Archivalien:

Tgb. 1905 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 121: […] auf dem Zezemonch [D 20] werden 3 Bîre geleert: d, e, c Bei d [D 20,4] öffnet sich eine grosse Kammer nach W., deren Eingang mit Kalksteinplatten versetzt war. Trotzdem war das Grab durchbrochen u. völlig durchwühlt. In der NW-Ecke steht ein rechteckiger Kalksteinsarg, dessen Deckel zertrümmert ist. Im Sande des Sargs Stücke der Mumie. Sie war balsamiert; Reste von Asphalt daran. Im Schutt des Zimmers finden sich:
1) 4 Kalksteinkanopen mit ihrem Deckel (einer zerbrochen) S. 121 […]

S. 122: 2) 2 Tongefässse aus feinerem hellen Ton S .122 ; bei einem ist der Hals beschädigt.
3) Scherben von 3 gröberen Töpfen
4) Ein Stückchen Blattgold, 1 Stückchen Nase u. ein anderes Bruchstück, wohl von der Maske;
5) kleine Bronzewerkzeuge
6) Fayenceperlen von einem Brustschmuck;
7) 2 Endstücken des Brustschmucks aus Elfenbein S. 122
Im Zimmer von Bîr 2 [D 20,5], der nach öffnet, liegt ein zerbrochenes Skelett; Kopf nach N, Gesicht nach O. Bir c [D 20.6]. Zimmer nach O; leer gefunden.

 
Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 20
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